24 Stunden von Daytona: Eine neue Zeitrechnung

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Am kommenden Wochenende steigt mit dem 24-Stunden-Rennen von Daytona der Saisonauftakt für die United SportsCar Championship. Die Meisterschaft wurde zum Jahreswechsel aus den Serien Grand-Am und American Le Mans Series fusioniert. Damit beginnt in den USA ein neues Zeitalter.

Wir schreiben das Jahr 2014. Ein Jahr mit einigen Neuerungen in der Le-Mans-Sport-Szene. Für die LMP1 gelten in diesem Jahr an der Sarthe neue Regeln, außerdem wurde eine weitere Wertung für private LMP1-Boliden eingeführt. Noch größer ist aber der Umbruch in Nordamerika. Mit dem Jahreswechsel war Schluss mit dem zweigleisigen Sportwagensektor.

Die Grand-Am-Langstreckenserie und die American Le Mans Series trugen im Jahr 2013 ihre letzten Rennen aus. Danach wurden sie unter dem Dach der IMSA, die bisher Veranstalter der ALMS war und somit mit dem ACO kooperiert, zu einer neuen Langstreckenmeisterschaft fusioniert. Es entstand die United SportsCar Racing – später umbenannt in United SportsCar Championship.

Neben dem rein organisatorischen Aspekt stand auch der Sport vor einer radikalen Veränderung. Die Klassenkonzepte der Vorgängermeisterschaften mussten miteinander verbunden werden, ein Vorhaben, das einen hohen Aufwand erforderte. Bereits im November begannen erste Testfahrten, denn es mussten – nach der Streichung der LMP1-Kategorie – Daytona- und LMP2-Prototypen auf ein Level gebracht werden, um die Speerspitze zu bilden. Auch Daytona-GT und GTC wurden zusammengelegt, LMPC und GTLM blieben hingegen von der Technik her unberührt.

Traditionelles Motorsportjahr wird eingeläutet

Mit dem „Roar before the Rolex“ in der vergangenen Woche ging es auch offiziell in die Vorbereitung auf die Premierensaison, bei dem sich die Daytona-Prototypen als stärker erwiesen. Christian Fittipaldi fuhr für die Daytona-Sieger von 2010, Action Express Racing, die schnellste Zeit. In der GTLM-Klasse fuhr Nick Tandy im neuen Porsche 911 RSR für Porsche North America (CORE Autosport) die schnellste Rundenzeit.

Nun ist es so weit, für die United SportsCar Series wird es ernst. In weniger als einer Woche beginnt das offizielle Training auf dem Daytona International Speedway für insgesamt 67 Starter, die den 24-Stunden-Marathon auf sich nehmen. Am Donnerstag um 15.30 Uhr (MEZ) schalten die Ampeln in Florida auf Grün, insgesamt vier Sitzungen stehen den Teilnehmern bis zum Start des Rennens zur Verfügung.

Dieser erfolgt am Samstagabend Mitteleuropäischer Zeit um 20.30 Uhr. Den Titel verteidigen muss Chip Ganassi Racing. Es ist der Beginn einer neuen Zeitrechnung im amerikanischen Langstreckensport, zudem der Auftakt in das traditionelle Motorsportjahr. Darüber hinaus ergibt sich seit Langem wieder die Möglichkeit, die Triple Crown der Sportwagenszene, bestehend aus Daytona, Sebring und Le Mans, mit einem Fahrzeug zu absolvieren. Außerdem ist der 24-Stunden-Lauf das erste Rennen der North American Endurance Challenge (NAEC).

SportsCar-Info wird das gesamte Rennwochenende begleiten. Neben den bekannten Zwischenberichten wird auch das Live-Stenogramm wieder zur Verfügung stehen.