Road America: Und wieder siegt Muscle Milk

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Klaus Graf und Lucas Luhr haben die Erwartungen erfüllt und kampflos auch auf der Road America gewonnen. Es war ihr insgesamt fünfter Saisonsieg. Dagegen musste sich SRT Motorsports den ersten Sieg für die Viper durch Dominik Farnbacher und Marc Goossens hart erarbeiten.

Es hätte ein schöner Nachmittag für die beiden Meisterschaftsführenden Lucas Luhr und Klaus Graf nahe Elkhart Lake im Bundesstaat Wisconsin werden können. Doch leider regnete es am Vormittag und somit war die Strecke noch etwas nass, als die beiden auf ihre zwei Stunden und 45 Minuten lange Spritztour gingen. „Ich weiß gar nicht mehr, wann wir hier das letzte Mal im Regen gefahren sind, also war es etwas schwierig am Anfang, weil niemand auf nasse Bedingungen eingestellt war“, so Luhr.

Das sollte es dann aber auch mit Herausforderungen für den Rest des Rennens gewesen sein, denn die Piste trocknete ab. So kam Luhr nach 19 Runden an die Box und wechselte auf Slicks, was ihn jedoch anfangs noch ins Rutschen brachte. Dadurch kam Katherine Legge im DeltaWing zu ihren ersten ALMS-Führungsrunden. Dies gelang Fahrerpartner Andy Meyrick eine Stunde vor Schluss nochmals, als die beiden Führenden Autos von Muscle Milk Racing und Dyson Racing ihre letzten Stopps absolvierten.

Doch das futuristische Auto wurde beide Male wieder von den Sportwagen-Assen Luhr und Graf abgefangen, die somit – wie zu erwarten – das Rennen gewannen. Für Luhr war es schon der 46. Erfolg in der nordamerikanischen Langstreckenserie, so viele Siege hat niemand sonst. Damit hat das deutsche Duo nun 122 Punkte, die Meisterschaft sollte ihnen unter normalen Umständen also nicht mehr zu nehmen sein. Zweite wurden Chris McMurry und Tony Burgess (Dyson Racing) vor dem DeltaWing, der das erste Mal das Ziel erreichte.

Auch in der LMP2 ist ein weiterer Sieg in Serie zu vermelden: Scott Tucker gewann schon sein viertes Rennen in Folge, an diesem Wochenende aber gemeinsam mit dem Franzosen Simon Pagenaud, der den verletzten Ryan Briscoe ersetzt. Zweite wurden die Extreme-Speed-Rivalen Guy Cosmo und Scott Sharp, die bei den letzten Boxenstopps Tuckers zweites Auto mit Marino Franchitti am Lenkrad schlagen konnten.

Historischer Sieg für Viper

Ganz anders ging es bei den GT zu – und zwar wie immer kampfbetont. Schon in der Qualifikation fand das Duell Viper gegen Corvette, das die Fans in Mosport zu begeistern wusste, ihre Fortsetzung, mit Vorteil für die Giftschlange. Doch aus der Poleposition für Kuno Wittmer und Jonathan Bomarito wurde erst einmal nichts.

Dafür übernahmen die Teamkollegen Dominik Farnbacher und Marc Goossens das Zepter und gingen früh in Führung, auch wenn sie dies vorerst nicht halten konnten. Erst 35 Minuten vor Schluss fiel die Entscheidung, als sich Goossens auf der Innenseite an Corvette-Pilot García vorbei drückte. Damit gewann der Belgier sein erstes Rennen in der ALMS-Meisterschaft, für Teamkollege Farnbacher war es bereits das Sechste. Noch wichtiger ist aber, dass es der erste Sieg für die neue Viper war.

„Man, was für ein tolles Rennen“, sagte ein total überwältigter Marc Goossens anschließend. „Wir haben ein bisschen mit dem Sprit gepokert. Wir mussten Sprit sparen, aber gleichzeitig hart pushen. Es ist kein Geheimnis, dass uns da die letzte Safety-Car-Phase geholfen hat.“ Gleichzeitig hat der Erfolg Auswirkungen auf die Meisterschaft, die weiterhin Corvette nach Platz zwei und drei anführt. Die gelb-schwarzen haben nun 20 Zähler Luft zu BMW, die nur die Ränge sieben und acht erreichten. Viper rückt hingegen auf 81 Punkte zu den Bayern auf.

Die LMPC-Kategorie gewannen Bruno Junqueira und Duncan Ende (RSR Racing), die im Ziel auf Gesamtrang drei kamen. Zweite wurden Kyle Marcelli und Chris Cumming (BAR1 Motorsports) vor Michael Guasch und David Cheng (PR1/Mathiasen Motorsports). Der Sieg bei den GTC ging an Spencer Pumpelly und Nelson Canache Junior (Flying Lizard Motorsports).