Le Mans: Porsche-Werksmannschaft betreut LMP1-Einsatz selbst

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Porsche stemmt das Le-Mans-Projekt 2014 auf eigene Faust. Der LMP1-Einsatz wird demnach von der hauseigenen Werksmannschaft aus Weissach betreut. Manthey wird wiederum nicht involviert. Unterdessen erfolgt die erste Ausfahrt des Prototyps im Sommer; die Fahrerfrage bleibt dagegen offen.

Porsche nimmt den Le-Mans-Werkseinsatz in der Protoypenklasse selbst in die Hand. Jüngst wurde der Manthey-Rennstall ausgewählt, das GT-Engagement im nächsten Jahr zu betreuen. Darum wurde bereits spekuliert, ob die Meuspather Mannschaft auch in das LMP1-Projekt in der Saison 2014 involviert wird. Doch der Weissacher Konstrukteur hat nun in einer Presseaussendung mitgeteilt, ausschließlich auf eigene Ressourcen zurückzugreifen.

Ergo werden die Vorbereitungen zur Rückkehr in die Königsdisziplin des Langstreckensports derzeit intensiviert. Um die Teilnahme an den 24 Stunden von Le Mans zu bewältigen, haben die Verantwortlichen bereits die Infrastruktur erweitert. Dieser Tage wurden ein neues Werkstattgebäude sowie ein Bürogebäude errichtet. Die erste Ausfahrt des Porsche-LMP1-Rennvehikels ist im Sommer anberaumt – über nähere Fahrzeugdetails hüllt der Stuttgarter Hersteller nach wie vor den Mantel des Schweigens.

„Der erste Rollout unseres LMP1-Autos ist für Mitte 2013 geplant“, eröffnete Wolfgang Hatz, Vorstand für Forschung und Entwicklung, am Samstag im Rahmen der Saisonabschlussfeier „Night of Champions“ gegenüber den Anwesenden. „Eingesetzt wird das Auto von unserem eigenen Werksteam hier aus Weissach.“ Überdies wird im Zuge der Restrukturierung die verantwortliche Hauptabteilung künftig von Fritz Enzinger geleitet. 

Nachwuchstalent Vernay wird von Porsche gefördert 

Ein Fragezeichen schwebt jedoch weiterhin über dem Fahrerkader. Gegenwärtig forciert Porsche die Förderung seiner Nachwuchspiloten. Neben den vier Porsche-Junioren erlangt ein weiterer Fahrer Unterstützung, der sich in einem der Zuffenhausener Markenpokale weltweit behaupten kann. Bei einer Testfahrt in Vallelunga setzte sich Jean-Karl Vernay, Carrera-Cup-Meister in Frankreich, gegen seine Kollegen aus Asien, Japan, Skandinavien, Italien, Australien, Großbritannien und Kanada durch.

Vernay erhält deshalb eine Fördersumme von 200.000 Euro, um im internationalen Porsche-Supercup an den Start zu gehen. Inwieweit sich die Darbietung des Franzosen auf das Auswahlverfahren hinsichtlich des Werkskaders auswirkt, darüber darf spekuliert werden. „Die Förderung von Porsche ist eine große Chance für mich“, konstatiert Vernay. „Im Porsche-Mobil-1-Supercup müssen sich alle Piloten auf ein neues Fahrzeug einstellen. Für mich als Neueinsteiger ist das eine gute Möglichkeit, von Anfang an konkurrenzfähig zu sein. Der Supercup ist die Krone der Porsche-Markenpokale und bekannt als tolles Sprungbrett in den professionellen GT-Sport.“

Indes verlängerte Porsche die Verträge mit seinen neun Werkspiloten Jörg Bergmeister, Marco Holzer, Marc Lieb, Richard Lietz, Patrick Long, Patrick Pilet, Timo Bernhard, Romain Dumas und Wolf Henzler. Ein Gros der Truppe startet bereits Ende Januar in die neue Rennsaison. Bergmeister, Holzer, Lieb, Lietz, Long und Pilet treten beim 24-Stunden-Rennen in Daytona für diverse Porsche-Privatiers an.