Für die Protagonisten des Petit Le Mans 2011 startete das Rennwochenende bereits eine Woche vor dem eigentlichen Renntermin. Grund waren vier Testsitzungen, verteilt auf Sonntag und Montag. An der Spitze teilen sich Audi und Peugeot die Trainingsbestzeiten, bei den GT war die Falken Tire-Mannschaft bislang zweimal am schnellsten.
Nach zwei Testsitzungen ist so viel entschieden wie vorher, nämlich nichts. Zwar hat Audi augenscheinlich die Oberhand über Peugeot, doch muss man sehen, dass die Löwen eine Sitzung gar nicht erst wahrnahmen. Zudem sind die beiden Hersteller in unterschiedlichen Testprogrammen unterwegs.
Nimmt man jedoch die Zeitenliste in die Hand, sieht man, dass die bislang schnellste Zeit von einem Peugeot 908 gefahren wurde. Dies geschah bereits in der zweiten Session des Sonntags. Der Wagen mit der Nummer sieben von Sébastien Bourdais, Simon Pagenaud und Anthony Davidson benötigte exakt 1:08.291 über den 4,088 Kilometer langen Kurs.
Nur wenig langsamer ist die schnellste Zeit der Ingolstädter. Die letztjährigen Le-Mans-Gewinner Timo Bernhard, Romain Dumas und der diesjährige Sieger Marcel Fässler verbuchten eine 1:08.394 und waren damit nur unwesentlich langsamer. Diese Zeit gelang den Audi-Kutschern aber erst in der nachmittäglichen Sitzung des gestrigen Tages. Dahinter sortierten sich beide Löwen ein. Zuvor ging die Bestzeit ebenfalls an jenes Dreigestirn, verlief jedoch ohne jegliche Peugeot-Beteiligung.
Fehlt nur noch die Sitzung vom Sonntagvormittag. Diese ging ebenfalls an den Audi mit der Nummer eins, vor beiden Peugeot.
Dem geneigten Leser fällt nun auf, dass der zweite Audi vom italienischen Sportwagenass Rinaldo Capello, dem Le-Mans-Rekordsieger Tom Kristensen und dem schottischen Haudegen Allan McNish bislang unerwähnt blieb. Dies liegt daran, dass beide Audi, wie auch die Peugeot, in fast allen vier Sitzungen eine interne Reihenfolge, wohl eher unbeabsichtigt, einhielten.
Die Oldstars der Audi-Equipe schafften es bislang nicht die Peugeot zu überbieten. Lediglich einmal konnten sie die Markenkollegen hinter sich lassen. Zum Schutze sei aber gesagt, dass es sich lediglich um Testsitzungen handelte und die Testprogramme der Hersteller nicht bekannt sind.
GT zeigen sich gewohnt bunt gemischt
Die GT wechseln, wie immer, das Klassement in jeder Sitzung neu durch. So waren Wolf Henzler, Bryan Sellers und deren Unterstützung, Porsche-Werksfahrer Martin Ragginger, am Sonntagvormittag am schnellsten. Dahinter sortierten sich beide Flying Lizard-Porsche ein, womit Porsche die ersten drei von insgesamt drei Rängen belegte.
Für die zweite Sitzung des Sonntag bequemten sich dann sieben GT auf die Piste. Schnellste waren beide Corvette, die die Zeit des Falken-Porsche von Wolf Henzler um zwei Sekunden auf 1:20.692 Minuten herunterschraubten. Dritte wurden abermals Bergmeister, Long und Lieb im Flying Lizard-Porsche.
Damit war jedoch noch nicht die vorerst schnellste Zeit erreicht. Diese fuhren am Montagnachmittag die drei Porsche-Werksfahrer Bergmeister, Long und Lieb. Sie war mit 1:20.251 Minuten rund vier Zehntel schneller als jene der Corvette vom Vortag. Zuvor konnte die dritte Testsitzung abermals der Falken-Porsche für sich entscheiden.
LMP2 zeigt sich sehr ausgeglichen
Mit vier Schnellsten in vier Sitzungen ist die LMP2 die bislang ausgeglichenste Klasse. Die erste Sitzung konnten Nicolet, DaRocha und Lafargue im französischen Oak-Pescarolo als schnellste abschließen. Am Nachmittag wurden sie um rund fünf Zehntelsekunden vom Einheimischen Level-5-Gespann von Tucker, Bouchut und Barbosa im nagelneuen HPD unterboten. Auch am Montag legten erst die Franzosen in Form von Mailleux, Ordonez und Vernay im Oreca-Nissan nach, bevor der zweite HPD aus dem US-amerikanischen Level-5-Team die Spitze übernahm.
Bei den GTC fuhren bislang Duncan Ende, Spencer Pumpelly und Peter Ludwig die schnellste Runde mit 1:25.264 Minuten. Bei den LMPC waren dies Jordon Grogor, Aldous Mitchell und Bassam Kronfli mit 1:18.302 Minuten, die als einzige des LMPC-Lagers an den Tests teilnahmen.
Eine weitere Testsitzung folgt am Mittwoch, bevor die offiziellen Trainings beginnen. Da sollte dann mit mehr Beteiligung zu rechnen sein, lag die größte Teilnehmerzahl bei 32 von 58 Wagen.