Dyson durchbricht Muscle Milk-Siegesserie

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Nach drei Siegen in Folge konnte die Siegesserie des Muscle Milk-Aston Martin beim ersten Stadtrennen in Baltimore gebrochen werden. Es waren jedoch nicht die Erzrivalen Chris Dyson und Guy Smith, sondern deren Teamkollegen, die das Kunststück vollbrachten. Währenddessen gewann der Falken-Porsche überraschend die GT-Klasse.

Nach exakt zwei Stunden Rennaction war es vollbracht. Erstmals seit dem Saisonrennen Nummer vier in Mosport gewann der Muscle Milk-Aston Martin ein Rennen einmal nicht. Dies unterstrich Steven Kane nach seiner Siegesfahrt mit einem lautstarken Jubelschrei. Zuvor stand dem Team unter dem Banner von Oryx Dyson Racing allerdings harte Arbeit ins Haus.

Nachdem bereits der gestrige Trainingstag von Streckenbauarbeiten kräftig durcheinander gewirbelt wurde, mussten die Streckenbauer auch im Rennen einmal ausrücken. Grund war ein „demontierter“ Gullideckel. Dieser wurde durch den Sog am Unterboden eines LMPC-Boliden aus seiner Verankerung gelöst. Dies sollte jedoch der einzige streckenbedingte Zwischenfall bleiben. Dennoch musste das Safety-Car ein weiteres Mal ausrücken, da sich der Autocon-Lola gedreht hatte.

Doch zurück zum Renngeschehen. Den Grundstein für den späteren Erfolg legte der Araber Humaid Al-Masaood. Er fuhr den Start im, später siegreichen, Oryx-Dyson-Lola. Vor ihm auf die Reise ging aber sein Teamkollege Chris Dyson im zweiten Wagen des Teams von Rob Dyson. Dessen Hauptkonkurrent, der Muscle Milk-Wagen, lag zu diesem Zeitpunkt am Ende des Feldes, da er die Qualifikation durch einen Defekt auslassen musste. Dies nutzte Chris Dyson anfangs und setzte sich in Führung und von Al-Masaood ab.

Gewohnt spektakuläre Szenen bei den GT

Währenddessen entbrannte der Kampf in der GT-Klasse. Davon ausgeschlossen waren kurz nach dem Start bereits die beiden Flying-Lizard-Piloten Jörg Bergmeister und Patrick Long, da deren Dienstgerät mit einem Aufhängungsschaden streikte. Die Spitze bestimmten in Form von Dirk Werner im BMW und Wolf Henzler im Falken-Porsche andere. Henzler musste sich vorerst mit der Verfolgerrolle begnügen, doch dann fruchtete einer seiner Angriffe und er konnte seinen Landsmann im BMW passieren.

Kurz darauf herrschte auch in der Muscle Milk-Box Betriebsamkeit, da der Einsatzwagen mit Technischen Problemen zu kämpfen hatte. Zu diesem Zeitpunkt wurde das Rennen für das restliche Feld ebenfalls unterbrochen, da ein Porsche Panamera mit gelben Lichtern auf dem Dach die Führung übernahm. Auslöser waren die Reparaturarbeiten am Gullideckel. Die Safety-Car-Phase nutzten die Dyson-Strategen, um gleich beide Wagen, die an der Gesamtspitze im Formationsflug fuhren, an die Box zu holen. Chris Dyson übergab an Guy Smith und Humaid Al-Masaood an Steven Kane. Während dieser ohne Probleme wieder losfuhr, machte der Mazda-Motor im Wagen von Smith keine Anstalten anzuspringen. Doch einige, für die Mechaniker, schweißtreibende Minuten später fauchte auch der Zwei-Liter-Motor im in G-Oil-Farben lackierten Wagen wieder.

Ungewohntes Bild: GT als Gesamtführender

Sein Teamkollege, Steven Kane, hatte sich da schon hinter den Gesamtführenden eingeordnet. Dieser war kein geringerer als Dirk Werner im GT-BMW, vor dem Gesamtzweiten, dem Falken-Porsche. Diese konnten dem Nordiren Kane nach dem Neustart jedoch kein Paroli bieten und mussten den Prototypen ziehen lassen.

Die freie Fahrt sollte für die Akteure jedoch nur kurz gelten, denn wenig später übernahm abermals der altbekannte Panamera die Führungsarbeit. Diesmal war die Safety-Car-Phase jedoch erheblich kürzer, da das havarierte Auto leicht geborgen werden konnte.

Der Restart war dafür umso spektakulärer. Nicht für Kane, der die Führung verteidigte und ausbaute, sondern für die GT-Spitze. Der inzwischen auf Rang zwei vorgestoßene Tommy Milner verschätzte sich bereits in der ersten Kurve und dreht seinen Kontrahenten im BMW um. Dies ebnete Bryan Sellers, der von Wolf Henzler übernommen hatte, den Weg zum späteren Sieg. Von da an kontrollierte der Porsche-Kutscher das Rennen, wie auch Steven Kane als Gesamtführender. Auch wenn dessen Teamkollege aufholte, konnte er den Nordiren nicht mehr entscheidend unter Druck bringen. Zeitgleich setzte sich das schwarze Wochenende für den Muscle Milk-Wagen fort, der abermals an die Box kam, diesmal mit Bremsproblemen.

0904 ALMS-GT

Einziger Zweikampf auf der Strecke war zu diesem Zeitpunkt nur noch jener zwischen den GTC-Piloten Leh Keen und Craig Stanton, die mehrmals durch Überrundende getrennt wurden und dann doch wieder zusammenfanden. Es ging ihnen schließlich um Klassenrang zwei.

Somit gewinnen Steven Kane und Humaid Al-Masaood vor deren Teamkollegen Chris Dyson und Guy Smith. Dritte werden Tony Burgess und Chris McMurry im Autocon-Lola.

Die dritte Gesamtposition haben mit den LMPC-Piloten Kyle Marcelli und Tomy Drissi allerdings andere inne. Zweite in deren Klasse werden Elton Julian und Eric Lux, dritte Frankie Montecalvo und Jon Bennett.

Bryan Sellers und Wolf Henzler konnten bei den GT ihren Aufwärtstrend bestätigen und nach dem Chaosrennen in Mid-Ohio ihren zweiten Saisonsieg einfahren. Dies gelang ihnen vor Dirk Müller und Joey Hand im BMW, sowie Oliver Gavin und Jan Magnussen in ihrer Corvette.

Abschließend sei der Klassensieger der GTC zu erwähnen. Dieser ist abermals Porsche-Cup-Spezialist Jeroen Bleekemolen, gemeinsam mit Tim Pappas, vor Bill Sweedler und Leh Keen sowie John Potter und Craig Stanton.

Das nächste Aufeinandertreffen der US-amerikanischen Sportwagen-Asse ist bereits in zwei Wochen auf dem legendären Mazda Raceway-Laguna Seca.