GTLM: Bricht Aston Martin sein USCC-Programm ab?

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Aston Martin erwägt einen USCC-Ausstieg, sofern die IMSA die Fahrzeugeinstufung nicht anpasst. Geschäftsführer John Gaw kritisiert die Leistungsunterschiede zur Konkurrenz. Zudem habe der britische Traditionshersteller in Daytona früher stoppen müssen und der Tankvorgang dauerte länger.

Nach dem 24-Stunden-Rennen von Daytona wägt Aston Martin offenbar ab, ob der britische Konstrukteur sein Engagement in der USCC-Meisterschaft fortsetzen oder beenden soll. Denn bei der Werksmannschaft herrscht Missvergnügen ob des Resultates beim Saisonauftakt in Florida. Stefan Mücke, Darren Turner, Pedro Lamy, Paul Dalla Lana und Richie Stanaway mussten letzten Endes mit GTLM-Rang acht vorliebnehmen.

Aston Martin begründete das mittelmäßige Abschneiden in Daytona Beach mit der gegenwärtigen Fahrzeugeinstufung. „Es hatte in Daytona den Anschein, als wenn es – obwohl wir in der WEC um die Weltmeisterschaft kämpften – einer Anpassung der Parameter bedarf, damit wir in der Lage sind, in der USCC-Meisterschaft mitzuhalten“, erklärte AMR-Geschäftsführer John Gaw gegenüber „Sportscar365“ nach dem Rennen in Daytona. 

Inwieweit Aston Martin nicht imstande war, mit den Spitzenfahrzeugen auf Augenhöhe zu konkurrieren, exemplifiziert Gaw anhand einer Gegenüberstellung der Rundenzeiten. Dem Vantage-Sportwagen fehlte in seinem schnellsten Umlauf runde eine Sekunde auf den Porsche-Neunelfer der Zuffenhausener Siegermannschaft. Dies hänge mit den unterschiedlichen BoP-Maßnahmen in der USCC und der Langstrecken-WM zusammen.

Längere und frühere Tankstopps als die Konkurrenz

Gaw nennt insgesamt drei Gründe, warum Aston Martin nicht konkurrenzfähig war. „Angesichts dessen, was wir gesehen haben, war der Aston auf der Strecke langsamer, langsamer beim Nachtanken und musste aufgrund der USCC-spezifischen Regularien früher stoppen“, fasst der AMR-Kopf zusammen. „In der WEC ist dies nicht der Fall, daher wissen wir, über welche Leistung das Fahrzeug verfügt. Es ist möglich für uns, um den Sieg zu fahren, aber die Kooperation der Organisatoren ist notwendig.“ 

Im Vorfeld der 24 Stunden von Daytona haben die Regelhüter die Konfiguration einiger Grande-Touring-Fahrzeuge im Zuge der Balance of Performance angepasst. Die GTLM-Einstufung unterscheidet sich nämlich von jener der GTE-Pro-Division in der Langstrecken-WM. Die IMSA gestand Porsche und Ferrari größere Luftmengenbegrenzer zu, während das Gewicht der Viper um dreißig Kilogramm reduziert wurde. 

Keinerlei Korrekturen nahmen die Verantwortlichen dagegen an der Aston-Martin-Spezifikation vor. „Wir denken, es ist eine starke Meisterschaft und der Rennsport ist großartig“, fügt Gaw seinen Ausführungen abschließend hinzu. „Wir wissen ebenso, dass es schwierig ist, die BoP bereits beim ersten Mal richtig umzusetzen. Wir haben Vertrauen in die Veranstalter, dass sie dies in Ordnung bringen.“