Porsche: Dominanter GTLM-Klassensieg in Daytona

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Porsche überragte in der GTLM-Wertung der 24 Stunden von Daytona und sicherte sich den Klassensieg. Dabei hatte es lange nach einem Doppelsieg ausgesehen, ehe einer der beiden Boliden mit Motorproblemen das Rennen beenden mussten. Auch in der GTD schafften es die Zuffenhausener bis aufs Stockerl.

Die Porsche-Werksabordnung dominierte das 24-Stunden-Rennen in der GTLM-Klasse über weite Strecken. Nick Tandy, Patrick Pilet und Richard Lietz sicherten sich den Sieg in der Wertung und verwiesen damit die Konkurrenz von Corvette und BMW auf die Plätze. Insgesamt langte es für die Truppe am Ende zu Rang sechs im Gesamtklassement. Damit etablierte sich der Porsche der GTLM-Klasse nach den Prototypen sogar als zweischnellste Kraft.

Zudem war es für den 911 RSR nach Le Mans bereits der zweite Sieg in Folge bei einem 24-Stunden-Rennen. Insgesamt stellen die Zuffenhausener in der Geschichte von Daytona den stärksten Hersteller. Es war bereits der 76. Klassensieg beim Langstreckenklassiker in Florida. Allein vierzig Siege hat der legendäre Neunelfer errungen.

Lange hatte es sogar nach einem Doppelerfolg für das neue Werksteam Porsche North America ausgesehen. Das Schwesternauto, welches von Patrick Long, Michael Christensen und Jörg Bergmeister pilotiert wurde, lag bis weit in die Nacht auf dem Silberrang. Letztendlich musste der neue Porsche-Werksfahrer Christensen den Boliden aufgrund eines Motordefektes in der Box abstellen.

Nick Tandy: „Dieser Sieg ist das Größte“

„Wir sind stolz auf das Team, das es in so kurzer Zeit so weit gebracht hat und diesen großartigen Sieg feiern konnte. Unglücklicherweise wurde es kein Doppelsieg, aber wir haben die ganze Zeit hart gekämpft“, resümiert Long die Hatz in Daytona. Auch für den neuen Werksfahrer Christensen „war Daytona ein tolles Erlebnis.“

Nachdem der deutsche Konstrukteur also nur noch einen Renner auf der Strecke hatte, drehte die Besatzung mit der Startnummer 911 einsam seine Führungsrunden im Oval von Daytona. So konnte das Führungstrio die Angriffe der Konkurrenz von BMW und Corvette allesamt erfolgreich im Keim ersticken lassen. Zwar rückte das Feld aufgrund zweier Gelbphasen am Ende des Rennes nochmals dicht zusammen, aber Pilet sah schlussendlich als erster Pilot in der GTLM-Wertung das karierte Tuch.

„Dieser Sieg ist das Größte“, so Nick Tandy. Zudem sei der „911 RSR 24 Stunden ohne Probleme gelaufen, das Team hat alles gegeben und einen tollen Job gemacht“, lautet das Fazit des Briten. Auch Patrick Pilet zeigte sich beim „schwierigsten Rennen“ seines Lebens mehr als zufrieden mit dem neuen Einsatzgerät in der USCC: „Ich hatte noch nie ein so gut abgestimmtes Auto.“

Bronze in der GTD-Kategorie

Derweil ist Richard Lietz zuversichtlich, was die Lebensdauer der siebenten Generation des Neunelfer-Porsches betrifft: „Es sieht ganz so aus, als würden diesem Auto die langen Rennen besonders gut liegen.“ Zudem war es nach Le Mans der zweite Sieg für den 911 RSR.

Porsche Motorsportchef Hartmut Kristen schnürt jedoch keinen Vergleich mit dem Klassiker an der Sarthe. „Dieses Rennen ist mit Le Mans nicht zu vergleichen. Den Erfolg in Daytona haben wir unter ganz anderen Voraussetzungen geholt, in einer neuen Meisterschaft und mit einem völlig neu formierten Team, das sich erst noch aufeinander einspielen musste“, so Kristen. Auch Wolfgang Hatz spricht vom spannendsten 24-Stunden-Rennen, das er in seiner Geschichte erlebt hat.

Auch der eigens für die GTD-Kategorie konstruierte Porsche 911 GT America erlebte seine Taufe im Oval. Am Ende reichte es für Jan Heylen, Marco Seefried und Madison Snow zum Bronzerang in der Klasse. Letztendlich trennte das Porsche-Trio lediglich 1,5 Sekunden vom Triumph, bedingt durch die letzte Gelbphase.