Bernhard Mühlner: „Geld verdienen oder verlieren?“

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Mühnler Motorsports America engagiert sich in der Saison 2014 mit zwei Porsche 911 GT America in der United SportsCar Championship. Der Saisonstart verlief für die Mannschaft jedoch eher suboptimal. Bernhard Mühnler hofft auf mehr Glück ab Laguna Seca.

In keiner anderen Rennserie war der Saisonauftakt schon so prestigeträchtig wie in der United SportsCar Championship 2014. Es ging los mit den 24 Stunden von Daytona und anschließend direkt weiter mit dem Zwölf-Stunden-Rennen von Sebring – zwei der wichtigsten Langstreckenklassiker der Welt. Es ist die Chance auf viel Ruhm nach nur zwei Rennen, so wie es dem Porsche-Werksteam in der GTLM gelang, das beide Läufe für sich entschied.

Auch Mühnler Motorsports America, welches die komplette Saison mit zwei Porsche 911 GT America in der GT-Daytona-Klasse bestreitet, hat auf ein Stück vom großen Erfolgskuchen gehofft. Doch in beiden Rennen war das Glück nicht auf der Seite der belgisch-amerikanischen Mannschaft. Die Startnummer 19 erreichte zweimal auf Platz 20 der Klasse das Ziel, der Schwesterwagen hingegen nicht.

„Natürlich hatten wir uns mehr erhofft, aber als Unternehmen mussten wir uns die Frage stellen: Geld verdienen oder verlieren?“, sagt Teamchef Bernhard Mühlner im Interview mit SportsCar-Info. „Die Antwort fiel so aus, dass wir in Daytona acht Paydriver und zwei Profis hatten“, erklärt er die Strategie in der sogenannten Pro-Am-Klasse – in der GTD müssen also Profis und Amateure in einem Auto sein.

Gute Ausgangslage in Daytona

Den Start auf dem Daytona International Speedway übernahmen die beiden professionellen Piloten. „Earl Bamber startete mit unserer #18 in Daytona als bester aller zwölf Porsche und Randy Probst fuhr unsere #19 in die Top-Drei der GTD-Klasse in seinem ersten Doppelstint.“ Im Anschluss übernahmen dann die Paydriver, die naturgemäß nicht über die Erfahrung von einem professionellen Fahrer verfügen.

So kam es in der Folge zu mehreren kleinen Berührungen und der Wagen mit der Startnummer 18 hatte am Samstagvormittag einen finalen Unfall, der eine neue Karosse notwendig machen sollte. Den Schwesterwagen brachten hingegen Probst, Jim Taggart, Robert Gerwitz, Mark Kvamme und Jim Michaelian auf Platz 20 über die Ziellinie.

In Sebring lief es für die neu aufgebaute Nummer 18 allerdings noch schlechter. „In Sebring war es dann ein Profi, der die wiederaufgebaute Nummer 18 im Nachttraining so stark beschädigte, dass eine Reparatur nicht möglich war.“ Somit musste der Porsche den zweiten Lauf komplett aussetzen. „Die Nummer 19 hatte zwar zahlreiche Boxenstopps, weil sich die Fahrer über die Bremse beschwerten, aber letztendlich erreichten wir das Ziel“, so Mühnler weiter.

Wiederum sprang Klassenrang 20 heraus. Durch das Punktesystem in der USCC bedeutet dies aber auch, dass der Renner bereits einige Zähler sammeln konnte. Somit steht der Wagen nach zwei Wertungsläufen auf Platz 16. In der Langstreckenwertung, der North American Endurance Challenge, steht er sogar auf Rang zwölf – punktgleich mit Platz neun. Für den Rest der Saison, beginnend mit Laguna Seca, hoffe Mühlner auf bessere Ergebnisse.