Sebring: IMSA gibt wieder falsche Bestrafungen zu

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IMSA-Rennleiter Scot Elkins hat während der Pressekonferenz nach den Zwölf Stunden von Sebring zugegeben, dass die Rennleitung zwei falsche Entscheidungen fällte, die den Ausgang des Laufes beeinflussten. Leidtragender war die Mannschaft von Alex Job Racing.

Es muss ein schwerer Gang für Scot Elkins, seines Zeichens Renndirektor und technischer Leiter bei der IMSA, gewesen sein. Auf der Pressekonferenz nach den Zwölf Stunden von Sebring musste er den Medienvertretern mitteilen, dass die Rennleitung abermals eine falsche Strafe verhängt hatte. Schon in Daytona wurde der siegreiche Level-5-Ferrari (GTD-Klasse) mit einer Zeitstrafe für eine vermeidbare Kollision, die es nicht gab, belegt – später wurde dies revidiert.

In Sebring ging es ebenfalls um eine Kollision und wieder waren Teilnehmer der GTD-Klasse verwickelt. Zwar wurde der Ferrari von Spirit of Race auch tatsächlich zweimal getroffen, bestraft wurden dafür aber die Falschen. Der Alex-Job-Porsche mit der Startnummer 22 musste zu einer 80-Sekunden-Zeitstrafe antreten.

Doch für die zwei Berührungen waren die beiden werksseitig eingesetzten Porsche 911 RSR in der GTLM-Klasse verantwortlich, die im Parallelflug innerhalb weniger Kurven den 458 Italia trafen. Beide Verstöße wurden dem davor fahrenden AJR-911 zur Last gelegt, die beiden von CORE Autosport eingesetzten Autos kamen hingegen ungeschoren davon, die Nummer 912 gewann später sogar das Rennen.

Direkt nach Bekanntgabe der Bestrafung stattete Teambesitzer Alex Job der Rennleitung einen Besuch ab. „Sie haben mir das Video gezeigt. Als wir es gesehen haben, habe ich denen das ‚Ups‘ angesehen“, so Job über die Situation im Tower. Seine Nummer 22 sei weit weg gewesen. Ein zweites Video zeigte die Dachaufnahme der Situation. Neben der Kamera des beteiligten Autos war eine Michelin-Werbung angebracht – auf Jobs Porsche sind aber Continental-Reifen montiert. Die IMSA musste also einsehen, dass sie schlicht die weiß-grau lackierten Autos verwechselt hatte.

Damit witterte der erfolgreiche Teammanager im Interview mit „Sportscar365“ bereits eine Chance noch auf das Podium zu kommen, sein Auto wurde letztendlich als Vierter abgewinkt. Doch Elkins stellte klar, dass diese Strafe nicht zu korrigieren sei. Die Situation ist bereits recht früh im Rennen geschehen und eine nachträgliche Zeitgutschrift würde das Ergebnis zu sehr verzerren. Somit ist wohl auch eine nachträgliche Zeitstrafe für die beiden CORE-Autos vom Tisch.