GTE-Pro in Le Mans: Feuerwerk der Werksmannschaften

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In der GTE-Pro geben sich die Hersteller der Sportwagen-Branche die Klinke in die Hand | © Porsche

Das große Herstellerspektakel findet bei der sechsundachtzigsten Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans in der GTE-Pro-Klasse statt. Während Toyota in der LMP1-Klasse gegen die Uhr fährt, beschäftigen sich Porsche, BMW, Ferrari, Ford, Aston Martin und Corvette miteinander im Kampf um den Klassensieg.

Die GTE-Pro-Klasse hat sich zur Spitzenkategorie der 24 Stunden von Le Mans gemausert. In diesem Jahr werden sechs Hersteller ihre Sportwagen in den Kampf um den Klassensieg schicken. Umgerechnet auf die LMP1-Klasse sind dies sechsmal so viele Automobilhersteller. Da Porsche und Ford mit der doppelten Stärke antreten werden, zählt jene Kategorie 17 – in Worten siebzehn – Teilnehmer auf höchstem Niveau.

Als Titelverteidiger kehrt in diesem Jahr Aston Martin zurück an die Sarthe. Das Werksteam aus Banbury bringt eine neue Herausforderung mit nach Frankreich. Einsatzfahrzeug ist seit dieser Saison der neue Vantage AMR, welcher mit den Sechs Stunden von Spa-Francorchamps sein erstes Rennen absolviert hat.

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Titelverteidiger bringen neues Auto

Aston Martin wird sich somit die Frage der Haltbarkeit des neuen Autos gefallen lassen müssen. Im Gegensatz zu BMW, welche den M8 GTE bereits seit Daytona im Einsatz haben, kann Prodrive auf nur wenig Erfahrung im Rennbetrieb zurückblicken. In Spa sprangen beim Debüt die Plätze sechs und sieben heraus. Das Wichtige hierbei ist jedoch, dass beide Autos das Ziel erreichten, was einem Gegenwert von zwölf Stunden Erfahrung entspricht.

Beim Testtag vor zwei Wochen auf dem Circuit de la Sarthe hielten die Aston Martin die rote Laterne fest in den Händen. Der bessere der beiden Wagen schaffte eine Rundenzeit von 3:57,488 Minuten. Damit fehlt zum Besseren der beiden BMW M8 GTE lediglich eine halbe Sekunde. Allerdings hat der Bayer bereits fünf Wertungsläufe in den Rädern, darunter die 24 Stunden von Daytona und die Zwölf Stunden von Sebring.

Darunter sammelte der Achter in der IMSA-Serie in Händen des Teams RLL bereits zwei Trophäen. Beide tragen die Farbe Silber und konnten in Sebring sowie in Mid-Ohio eingeheimst werden. Hierzu muss jedoch erwähnt werden, dass das Einsatzteam in Le Mans das Team MTEK aus Deutschland sein wird. Allerdings kann von einem Daten- und Wissenstransfer ausgegangen werden.

Vier Fahrzeuge von Ford und Porsche

Im Gegensatz dazu bringen Porsche und Ford ihre US-Pendants mit nach Frankreich. Ford praktiziert dies bereits seit Beginn des Programms im Jahr 2016. Porsche dagegen feiert sein siebzigjähriges Jubiläum in diesem Jahr und bringt anlässlich dessen die zwei Fahrzeuge von Core Autosport ebenfalls mit an die Sarthe. Die beiden FIA-WEC-Fahrzeuge werden hierbei in historischen Beklebungen antreten.

Damit führen die acht Autos von Ford und Porsche die Riege jener Hersteller an, die ausgereiftes Material im LKW haben. Hierzu zählen auch die Teams von Corvette und AF Corse, welche traditionell den Hersteller Ferrari vertreten. Auch Ferrari hat in diesem Jahr zahlenmäßig nachgelegt. Es wird einen dritten Ferrari 488 GTE geben. Lediglich Corvette bleibt bei den angestammten zwei Einsatzfahrzeugen.

Somit kann, sollte nicht etwas gänzlich Unvorhersehbares passieren, der Sieger aus diesen vier Mannschaften kommen. Die beste GTE-Pro-Rundenzeit beim Testtag kam daher auch aus dem Hause Porsche und betrug 3:52,551 Minuten.

Von den genannten Teams wartet Porsche am längsten auf den Klassensieg. Ganze fünf Jahre ist dieser her und wurde im Premierenjahr für den Porsche 911 RSR 2013 eingefahren werden. Seitdem gewannen in jener Reihenfolge AF Corse, Corvette und Ford, bevor Aston Martin dem altgedienten Vantage den Abschiedssieg 2017 bescherte.

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