VLN: Frikadelli obsiegt nach Unterbrechung im Schlusssprint

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In einem zweistündigen Endspurt hat Frikadelli Racing den zweiten VLN-Lauf zu seinen Gunsten entschieden. Die Rennleitung unterbrach das Rennen zwischenzeitlich aufgrund zwei schwerer Unfälle mit der roten Flagge. Derweil komplettierten Phoenix Racing und Falken Motorsports das Podium.

Frikadelli Racing hat den Sieg beim zweiten VLN-Lauf davongetragen, welcher aufgrund zwei schwerer Unfällen zu Anfang mit der roten Flagge unterbrochen wurde. Reparaturarbeiten der Leitplanken erforderten eine ungefähr vierstündige Pause, weshalb ein Zwei-Stunden-Schlusssprint die Entscheidung herbeiführte. Letzten Endes triumphierte das Porsche-Quartett Patrick Huisman, Patrick Pilet, Sabine Schmitz und Klaus Abbelen souverän.

Überdies beschlossen die Verantwortlichen das Klassement zum Zeitpunkt des Abbruchs einzufrieren, um den Zwischenstand mit dem Resultat des zweiten Rennabschnitts zu addieren. In der kumulierten Wertung betrug der Abstand zwischen Frikadelli Racing und den Zweitplatzierten von Phoenix Racing etwa zehn Sekunden, obwohl das Audi-Doppel Marcel Fässler und Markus Winkelhock als Spitzenreiter die Ziellinie kreuzte.

Nachdem Startfahrer Huisman im ersten Umlauf die Führung für Frikadelli Racing erobert hatte, bewältigte Porsche-Werksfahrer Pilet die Restdistanz letztlich im Alleingang. Ergo griffen Stallgefährtin Schmitz und Teamchef Abbelen beim DMV-Vier-Stunden-Rennen nicht ins Steuer, gingen aber dennoch als Laufsieger hervor. Der Rennstall aus Barweiler errang seinen bislang zweiten Gesamterfolg in der Langstreckenmeisterschaft auf der Nürburgring-Nordschleife. 

Falken Motorsports erklimmt Treppchen

Beim Neustart verteidigte Pilet seine Spitzenposition ohne Schwierigkeiten, woraufhin der Franzose fortan sukzessive die Konkurrenz distanzierte. Allerdings fertigten die Rivalen von Phoenix Racing ihren Audi-Sportwagen beim einzigen Boxenstopp des Rennens rascher ab, weshalb Frikadelli Racing zwar auf der Strecke auf den zweiten Rang zurückfiel, in der summierten Reihenfolge war der Triumph jedoch nicht gefährdet.

Derweil erklommen Martin Ragginger und Alexandre Imperatori für Falken Motorsports die unterste Stufe des Stockerls. Damit belohnte sich die Porsche-Truppe für die zusätzliche Nachtschicht in der zurückliegenden Woche. Noch am vergangenen Wochenende musste der türkis-blaue Neunelfer nach einem Unfall als Wrack geborgen werden. Doch Falken Motorsport orderte in Weissach ein neues Fahrzeug, das Schnabl Engineering binnen weniger Stunden auf den Einsatz in der Eifel vorbereitete.

Bereits in der Anfangsphase wählte Ragginger eine offensive Herangehensweise und setze sich mit einem gewagten Überholmanöver gegen Uwe Alzen im Bereich Hohenrain-Schikane in Szene. Zuvor war die Döttinger Höhe Schauplatz eines Windschattenduells. Oliver Kainz (WTM) übte massiv Druck auf Spitzenreiter Christian Hohenadel (Rowe Racing) aus. Kainz wagte zwar eine Attacke, fand jedoch keinen Weg vorbei. Stattdessen profitierte Markenkollege Huisman, welcher sich an beiden Kontrahenten vorbei manövrierte und somit Frikadelli Racing den Pfad zum Sieg ebnete.

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Verunfallte Fahrer sind wohlauf

Rowe Racing war das Glück im weiteren Verlauf des Wettstreits dagegen nicht hold. Zunächst musste Nico Bastian nach der Wiederaufnahme des Gefechts Ragginger passieren lassen, welcher sich auf der Außenseite der Spitzkehre eingangs Mercedes-Arena vorbei zirkelte. Obendrein kollidierte Bastian anschließend im direkten Duell mit Claudia Hürtgen (Schubert Motorsport), welche mit ihrem BMW-Gefährt das Heck des Mercedes-Benz-Flügeltürers torpedierte. 

Platz vier belegte letzten Endes das vierköpfige Manthey-Gespann Kainz, Georg Weiss, Jochen Krumbach und Michael Jacobs. Damit gewann die Wochenspiegel-Mannschaft mit dem Porsche 911 RSR zugleich die SP-Pro-Wertung. Die besten Fünf vervollständigten unterdessen die Audi-Athleten Christian Mamerow und René Rast, welche damit das Resultat für Phoenix Racing am Samstagnachmittag abrundeten. 

Zudem vermeldete der Veranstalter, die verunfallten Fahrer Steve Jans und Constantin Kletzer seien wohlauf. Letzterer war im VW Scirocco von Mathilda Racing mit dem GetSpeed-Porsche-Piloten kollidiert, überschlug sich und kam erst im Wald jenseits der Fahrbahn zum Stillstand. Kletzer war ansprechbar, wurde jedoch mit einem Hubschrauber zu Untersuchungen in die Klinik geflogen. Der Gesundheitszustand von Jans überprüften die Ärzte dagegen im Streckenhospital vor Ort. 

Nach dem ereignisreichen Wertungslauf bleiben den Protagonisten nun zwei Wochen zur Erholung, ehe am letzten Aprilwochenende der ADAC-ACAS-Cup stattfindet. Im Mai steht mit der Adenauer Rundstrecken-Trophy sodann die Generalprobe für das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring auf der Agenda.