Bathurst: Sieben Hersteller, offene Ausgangssituation

Sieben Hersteller wetteifern am Mount Panorama um den Gesamtsieg | © AMG Customer Sports

Lamborghini: Nebenrolle für den Kampfstier

Lamborghini spielt bei den Zwölf Stunden von Bathurst eher eine Nebenrolle. Die drei Mannschaften sind im Amateurbereich angesiedelt und setzen, wie die Ferrari-Mannschaften auf den Jahreswagen des italienischen Herstellers. Als Favorit im Lager der Marke aus Sant’Agata Bolognese gilt die Truppe von Lago Racing.

Deren Teamchef bestreitet sein erstes Rennen seit gut sechs Monaten, nachdem er nach einem Unfall im Cup-Porsche gezwungen war, eine ausgedehnte Rennpause einzulegen und unter anderem das 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps abzusagen. Lago teilt sich die Lenkarbeit mit Youlden Luke und Steve Owen. Zwei weitere Lamborghini Gallardo setzen M Motorsport und Performance West Motorsport ein. (Ralf Kieven)

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McLaren: Revanche nach Totalausfall im letzten Jahr?

Insgesamt mit vier Fahrzeugen bestreitet McLaren die zwölfstündige Kraftprobe am Mount Panorama. Vorrangig vertritt die australische Mannschaft von Tekno Autosport den Hersteller aus dem Vereinigten Königreich. In der letztjährigen Ausgabe vermeldete McLaren einen Totalausfall und konnte das Rennen nicht beenden.

Ein Fahrertrio formiert sich aus den Werksfahrern Shane van Gisbergen und Álvaro Parente, die sich das Cockpit mit Jonathan Webb teilen. Van Gisbergen erreichte vor zwei Jahren das Ziel nach über zwölf Stunden auf dem vierten Rang. Das Schwesternauto bewegen wiederum Werkspilot Rob Bell, der Teilnehmer des jungen Fahrerprogramms Andrew Watson und V8-Supercars-Athlet Will Davison.

Objective Racing, Teilnehmer der diesjährigen Saison der Australischen GT-Meisterschaft mit einem McLaren 650S GT3, startet mit einer australischen Besatzung. Tony Walls, Warren Luff und Matt Campbell teilen sich die Lenkarbeit in Bathurst. Komplettiert wird das Aufgebot unterdessen von Tony Quinn, Klark Quinn und Craig Baird, die für Keltic Racing ins Lenkrad greifen. (Daniel Schnichels)

Mercedes-Benz: Zuverlässigkeit als Trumpf?

Anders als vielleicht von einigen Fans erhofft steht in Bathurst kein neuer Mercedes-AMG GT3 am Start. Alle vier gemeldeten Fahrzeuge des Stuttgarter Herstellers sind Vorgängermodelle, sodass der über Jahre bewährte Mercedes-Benz SLS AMG GT3 die Fahne für den Stern hochhalten muss. Das muss aber nicht unbedingt ein Nachteil sein, glänzte der Flügeltürer doch in den vergangenen Jahren mit exzellenter Zuverlässigkeit.

Doch auch die Fahrerkombinationen auf den Fahrzeugen lassen aufhorchen. Die australische Mannschaft von Erebus Motorsport, die eigentlich in der australischen V8-Supercar-Serie beheimatet ist, schickt zwei SLS-Flügeltürer an den Start. Während sich Nico Bastian, Thomas Jäger und V8-Supercar-Fahrer David Reynolds hinter dem Volant eines Fahrzeugs abwechseln, pilotieren Bernd Schneider, Maro Engel und Austin Cindric das Schwesterfahrzeug.

Besonders die AMG-Werksfahrer haben noch eine Rechnung mit dem Zwölf-Stunden-Rennen in Bathurst offen. Das Trio lag im letzten Jahr gemeinsam an führender Stelle, ehe ein technischer Defekt ein Spitzenergebnis verunmöglichte. „Der Rennausgang war natürlich bitter, aber umso größer ist nun unsere Motivation, den verlorengegangenen Sieg in diesem Jahr zu holen“, zeigt sich Bastian kämpferisch.

Ein weiteren Silberpfeil setzt Mishumotors ein, den Renger van der Zande, Teamchef Mirco Schultis und Patrick Simon pilotieren. Ob die Zuverlässigkeit des ausgereiften Einsatzfahrzeugs möglicherweise der Trumpf auf der extrem fordernden Berg- und Talstrecke über den Mount Panorama ist, wird sich zeigen. (Tim Keuler)


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