Obwohl Toyota ohne ernstliche Siegchancen ins Rennen gegangen war, haben Mike Conway, Kamui Kobayashi und Nick de Vries die Sechs Stunden von Imola gewonnen. Demgegenüber unterlief Favorit Ferrari beim Heimspiel ein taktischer Fehler. Die Roten wechselten zu spät auf Regenreifen.
Wider Erwarten hat Weltmeister Toyota den Sieg bei den Sechs Stunden von Imola errungen. Dank eines taktischen Wagnis beförderte der japanische Konstrukteur sein Fahrertrio Mike Conway, Kamui Kobayashi und Nick de Vries im zweiten Wettbewerbsdrittel in führende Position. Denn Gazoo Racing entschied, als Niederschlag einsetzte, rechtzeitig Regenreifen zu montieren, wohingegen Favorit Ferrari mit Slicks weiterfuhr.
Daher vermochte die Toyota-Besatzung, an erster Stelle liegend, die Ziellinie zu überkreuzen, obwohl Gazoo Racing eigentlich mit geringen Erfolgschancen ins Rennen gestartet war. Die Teamkollegen Sébastien Buemi, Brendon Hartley und Ryō Hirakawa zogen dahingegen keinen Nutzen aus dem taktischen Manöver am Kommandostand, da Hartley auf kalten Reifen zweimal von der Piste abkam.
Demgegenüber fasste Penske Motorsport den Entschluss, eine Doppelstrategie anzuwenden. Die Porsche-Strategen statteten Kévin Estre, André Lotterer und Laurens Vanthoor ebenfalls mit Regenreifen aus, was die Nummer-sechs-Position in aussichtsreiche Position versetzte. Aufgrund eines hinausgezögerten letzten Tankstopps war Estre zudem in der Lage, Zeit einzusparen, und sich an das führende Toyota-Hypercar heranzupirschen.
Ferrari trifft taktische Fehlentscheidung
Allerdings erlegten die Sportkommissare dem Porsche-Dreigespann eine fünfsekündige Zeitstrafe wegen Überholens während der Safety-Car-Prozedur auf, was in der Endabrechnung ein Rückstand von über sechs Sekunden bedeutete. Matt Campbell, Michael Christensen und Frédéric Makowiecki erhielten mit zwei Umläufen Verzögerung ebenfalls Regenreifen und komplettierten das Stockerl beim Gastspiel Autodromo Enzo e Dino Ferrari.
Dahingegen mussten die roten beim Heimspiel eine empfindliche Niederlage hinnehmen. Ferrari trat als turmhoher Favorit beim zweiten Saisonlauf der FIA World Endurance Championship an, ging letzten Endes jedoch leer aus. Im Unterschied zu Toyota und Ferrari setzte AF Corse die Fahrt zunächst mit Trockenpneus fort, was sich als rennentscheidender Fehler herausstellte. Antonio Fuoco, Miguel Molina und Nicklas Nielsen mussten sich im Endplatzierung vier bescheiden.
Die Stallgefährten Alessandro Pier Guidi, James Calado und Antonio Giovinazzi wurden Siebente, die Teamkollegen Robert Kubica, Robert Michailowitsch Schwarzman und Ye Yifei nur Achte. Unterdessen erzielten die Bayerischen Motorenwerke einen Achtungserfolg. Das W Racing Team belegte mit Sheldon van der Linde, Robin Frijns und René Rast den sechsten Platz auf dem Grand-Prix-Kurs in der Emilia-Romagna.
Lamborghini und Alpine ohne jegliche Chance
Kein Glück war wiederum den Markenkollegen Dries Vanthoor, Raffaele Marciello und Marco Wittmann beschieden, welche das Parc fermé nicht erreichten. Daher disqualifizierten die Sportkommissare die Besatzung mit der Startnummer fünfzehn. Beim Debüt des 9X8 mit Heckflügel waren Mikkel Jensen, Nico Müller und Jean-Éric Vergne imstande, den Wettbewerb an gesamtneutner Stelle zu beenden. Paul di Resta, Loïc Duval und Stoffel Vandoorne wurden Vierzehnte.
Die besten Zehn auf der oberitalienischen Rennbahn vervollständige das Cadillac-Werksduo Earl Bamber und Alexander Lynn. Die Porsche-Kundenmannschaft das Team Jotas erreichte mit seinen Piloten Jenson Button, Phil Hansson und Oliver Rasmussen das Ziel an elfter Stelle. Dahinter landeten die Lamborghini-Piloten Mirko Bortolotti, Edoardo Mortara und Daniil Kyat. Proton Competition musste einen Ausfall verzeichnen.
Derweil war Alpine bei der FIA-WEC-Begegnung in Imola chancenlos. Charles Milesi, Paul-Loup Chatin und Jules Gounon, welcher den verletzten Ferdinand Habsburg ersetzte, wurden Fünfzehnte. Die teaminternen Kontrahenten Nicolas Lapierre, Mick Schumacher und Matthieu Vaxivière belegten Rang siebzehn. Dazwischen rangierte Isotta Fraschini mit Jean-Karl Vernay, Carl Bennett und Antonio Serravalle – ebenfalls nicht wettbewerbsfähig vor dem heimischen Publikum.
W Racing Team holt GT3-Doppelerfolg
In der GT3-Klasse erfocht das W Racing Team mit den Bayerischen Motorenwerken einen Zweifachtriumph. Im innerbetrieblichen Wettstreit setzten sich Darren Leung, Sean Gelael und Augusto Farfus gegen Ahmad Al Harthy, Valentino Rossi und Maxime Martin durch. Bronze ging wiederum an Manthey-Racing mit seiner Porsche-Equipe Joel Sturm, Alex Malykhin und Klaus Bachler.
Die nächste Saisonrunde der Langstreckenweltmeisterschaft findet am zweiten Maiwochenende auf dem Circuit de Spa-Francorchamps statt. Das Sechs-Stunden-Rennen im Ardenner Wald ist abermals die Generalprobe für die 24 Stunden von Le Mans im Juni.
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