Le Mans: Baut Porsche seine Siegesstatistik aus?

Wer trägt den Triumph bei den 24 Stunden von Le Mans davon? | © Porsche

Wolfgang Ullrich: „Wir haben großen Respekt vor unseren starken Gegnern“

Wie urteilen die Vorjahressieger über das Kräfteverhältnis? „2016 wird kein bisschen leichter, das Gegenteil ist der Fall“, meint Einsatzleiter Fritz Enzinger. „Porsche hat bei der Rückkehr in die Topkategorie mit dem innovativsten Prototyp des gesamten Feldes neue technische Maßstäbe gesetzt. Die Konkurrenz hat reagiert, und deshalb stehen wir alle vor einem 24-Stunden-Rennen, das vielleicht das engste in der Geschichte wird.“

Dennoch sei Porsche gewappnet. „Wir sind im technischen und im operativen Bereich besser vorbereitet als je zuvor“, bekräftigt Teamchef Andreas Seidl. „Dennoch wissen wir um die Herausforderung, die Rennwoche und vor allem das Rennen zunächst einmal ohne technische Probleme und ohne Zwischenfälle auf der Strecke zu überstehen. Davor haben wir den allergrößten Respekt. Wir fühlen uns bereit.“

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Die PR-Abteilungen haben sich indes offenbar abgesprochen. Eine ähnlich nichtssagende Einschätzung der Lage nimmt nämlich auch Audi vor. „Wie anspruchsvoll die Aufgaben in diesem Jahr sind, haben wir bereits in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC gesehen“, merkt Motorsportchef Doktor Wolfgang Ullrich an. „Daraus bereits eindeutige Schlüsse für das Rennen in Le Mans zu ziehen wäre voreilig. Wir haben großen Respekt vor unseren starken Gegnern.“

Toshio Sato: „Natürlich ist unser erklärtes Ziel, das Rennen zu gewinnen“

Trotz des bisherigen Rückstandes startet Toyota hingegen mit einem gerüttelten Maß Optimismus. „In Spa konnten wir bereits das Potenzial des Autos aufblitzen lassen“, betont Teamchef Toshio Sato. „Bedenkt man, dass wir den TS050 Hybrid speziell auf Le Mans hin entwickelt haben, bin ich von seinem Leistungsniveau begeistert. Aber im Rennen geht es um so viel mehr als nur das Auto. Es ist für das gesamte Team ein sehr forderndes Rennen, besonders für die Fahrer.

Die TMG-Equipe macht ihre Ambition unmissverständlich klar. „Unter solch schwierigen Bedingungen ist es besonders wichtig, dass jeder von uns seine bestmögliche Leistung abruft und Fehler vermeidet“, fasst Sato zusammen. „Das Resultat ergibt sich dann von selbst. Natürlich ist unser erklärtes Ziel, so wie aller konkurrierenden LMP1-Hersteller, das Rennen zu gewinnen. Und wir sind bereit um den Sieg zu kämpfen.“

Im Schatten der Werke konkurrieren wiederum Rebellion Racing und ByKolles Racing um das beste Resultat der Privatiers. Während der Prüffahrten am vorletzten Wochenende überflügelte das eidgenössische Gespann seinen einzigen Rivalen. Der R-One-Prototyp, pilotiert von Alexandre Imperatori, unterbot den CLM-P1/01-Boliden – beide mit AER-Motorisierung – um frappierende sechs Sekunden.

Aber: Angesichts der technischen Gebrechen bei den Werksteams von Audi, Porsche und Toyota befinden sich Rebellion Racing und ByKolles Racing in aussichtsreicher Position. Strauchelt das Herstellertrio oder beeinträchtigt das unvorhersagbare Wetter die Abläufe auf der Kombination aus permanenter Rennstrecke und abgeriegelter Landstraße, wären die privaten Gespann womöglich imstande, sich auf Podiumskurs zu manövrieren.


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