Balance of Performance: Ist die Einstufung ungerecht?

Die Quadratur des Zirkels: eine faire Balance-of-Performance-Einstufung | © Ralf Kieven

Kilian Wagener: „Naja BoP hin oder her, man muss halt sehen, wer wie viele Autos ins Ziel gebracht hat. von daher denke ich mal – unabhängig davon, dass Mercedes-Benz gewonnen hat, haben die wohl alles richtig gemacht. Außerdem waren die Qualizeiten von Mercedes-Benz, Audi, BMW und so weiter nicht so weit auseinander. Auch während des Rennens waren die Zeiten konstant nah beieinander.“

Lukas Nies: „Wenn man sich anschaut, wie ausgeglichen stark fast alle Topautos besetzt waren, dann ist es schon heftig zu sehen, dass fast das komplette Rennen von einem Mercedes angeführt wurde. Mal abgesehen von den paar Runden, die der Schubert-M6 führen konnte. BMW war der einzige Hersteller, der ansatzweise folgen konnte. Das darf so nicht vorkommen. Die BoP soll ja schließlich für ausgleichende Verhältnisse sorgen. Aber offenbar wurden dieses Jahr einige Fahrzeuge ganz besonders ‚ausgeglichen‘.“

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Max Maier: „Immer das Gemaule über die BoP. Bedenkt die Alternative, wenn […] einfach Autos gebaut und gefahren werden. Es setzt sich in absehbarer Zeit in der Regel ein Typ oder Konzept als das Beste durch. Und dann? Nicht wettbewerbsfähige Teams ziehen zurück oder wechseln auf das bessere Fabrikat. Was haben wir dann? Einheitsbrei oder eine Dominanz eines Herstellers. Und dann? Wird darüber lamentiert. Wobei die stellenweise von den Teams als ungerecht empfundene BoP durchaus zumindest zum Teil auch selbst verschuldet ist. Stichwort ‚Sandbagging‘. Wenn jeder, der lautstark nach Fairness ruft auch selbst immer fair spielen … äh …voll fahren (lassen) würde, wäre die Arbeit der Techniker einfacher. Und das Ergebnis wahrscheinlich sogar … fair.“

Leo M. Keith: „Audi und Porsche waren einfach die Verlierer der BoP-Einstufung. Und Bentley nicht zu vergessen. Wenn die alle angeblich so ausgeglichen sind und alle in einer Klasse fahren, dann frag ich mich, warum Audi, Porsche und Bentley nicht um den Sieg gefahren sind. Wäre dem M6 nicht der Motor um die Ohren geflogen, und wäre Schubert nicht abgeschossen worden, dann hätte es genau zwei Sieganwärter gegeben. Irgendwas lief da schief. Ist sicherlich ’ne schwierige Angelegenheit, die BoP für alle akzeptabel zu gestalten, aber ob das die richtige Richtung ist?“

Ronald Seifert: Ich finde auch, wir sind jahrelang ohne BoP ausgekommen. Und wenn es schon eine BoP gibt, sollte sie Teams wie zum Beispiel Nissan helfen, die nicht so ein Riesenbudget reinhängen und so viele Autos starten lassen. Die großen Hersteller Audi, Mercedes, BMW und Porsche brauchen jedenfalls keine Anpassungen.“

Fabien Wiedl: „Interessanter als die BoP ist eigentlich eher der Umstand, dass der neue AMG GT3 eigentlich gar nicht dem Ursprungsgedanken der GT3 entspricht.“

Yos Hu: „Muss gestehen, dass ich da etwas befangen bin bei dem Thema. Aber ist Euch die letzten Jahre aufgefallen, was zum Beispiel Audi für ein Aufgebot hatte? Wie sie letztes Jahr das Rennen dominiert hatten? Hat da etwas jemand gejammert? Schaut Euch mal an, wie viele Audis letztes Jahr in Spa an den Start gegangen sind – mit welchen Fahrern. Ja, Mercedes hat sich gut vorbereitet. Ja, Mercedes hatte viele Autos.

Aber bitte vergesst nicht, dass man auch über die 24 Stunden kommen muss und alles klappen muss um heutzutage zu gewinnen. Viel wichtiger finde ich, dass alle Teams die mit Mercedes gefahren sind konkurrenzfähig waren. Es wurden nicht nur zwei Teams unterstützt und der Rest im Stich gelassen. Alle waren schnell unter allen Bedingungen. Das solltet ihr nicht aus den Augen verlieren.“


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