Das Tempolimit auf der Nordschleife bemäntelt gewissermaßen das Leistungsniveau der GT3-Sportwagen. Aber welche Rundenzeiten fahren die VLN-Athleten tatsächlich auf dem Eifelaner Traditionskurs? Berücksichtigt man die Einbußen, ist die Marke von sieben Minuten und fünfzig Sekunden bereits in Reichweite.
Den gegenwärtigen Vorgängen in der Eifel wohnt ein gewisse Ironie inne. Eigentlich gedachte der DMSB mittels Tempolimit und Leistungsreduktion, die Spitzenfahrzeuge auf der Nürburgring-Nordschleife zu drosseln. Faktisch bewirken die Maßnahmen jedoch das Gegenteil, da die Ingenieure den Geschwindigkeitsnachteil durch aerodynamische Modifikationen in den Kurven zu kompensieren suchen. Die Rundenzeiten illustrieren dies.
Freilich lässt sich kein exakter Wert bestimmen, doch Experten beziffern die Einbußen pro Umlauf bei etwa zehn bis elf Sekunden. Das Tempolimit und die Leistungsbeschneidungen bemänteln somit das eigentliche Niveau. Orientiert man sich am derzeitigen VLN-Rekord von 7:57,474 Minuten, den Audi-Experte Frank Stippler vergangenen Herbst aufgestellt hat, markiert dieser keinen Richtwert, sondern nachgerade einen Standard.
Wie schnell fahren die GT3-Sportwagen also tatsächlich über das Asphaltband im Schatten der Nürburg? Die Bestenliste der diesjährigen Saison führt bis dato Werksfahrer Bernd Schneider an, welcher den Prototyp des Mercedes-AMG GT3 binnen 8:02,897 Minuten über die Nürburgring-Nordschleife beförderte. Die Verluste berücksichtigend, errechnet man folglich eine Rundenzeit, die sich bereits der Marke von sieben Minuten und fünfzig Sekunden annähert.
Obzwar die Differenz zur Konkurrenz bei der Qualifikation zum vierten VLN-Lauf einige Sekunden betrug, sind die Ergebnisse frappierend. Subtrahiert man den elfsekündigen Richtwert, überwanden bereits weitere Piloten die Acht-Minuten-Grenze. Der Mittelwert der zwanzig flottesten Umläufe – nebst dem VLN-Auftakt ohne Tempolimit – ergibt überdies eine durchschnittliche Rundenzeit von acht Minuten und elf Sekunden.
Einesteils resultiert somit nur eine sechssekündige Abweichung gegenüber dem Vorjahr, anderenteils sinkt die Durchschnittszeit nochmals, falls man die Ergebnisse des Eröffnungsrennens nicht berücksichtigt. Nämlich auf acht Minuten und zehn Sekunden – ergo jenseits der Acht-Minuten-Schallmauer. Selbstverständlich handelt es sich bloß um theoretische Berechnungen. Gleichwohl zeigen diese eine Tendenz auf.
Bestenliste der Saison 2015
| Pos. |
Rennstall |
Fahrzeug |
Rundenzeit |
Lauf |
|
| 1. | Mercedes-AMG | Mercedes-AMG GT3 | 8:02,897 min | VLN 4 | |
| 2. | Rowe Racing (#6) | Mercedes-Benz SLS AMG GT3 | 8:06,914 min | VLN 1 | |
| 3. | Jürgen Alzen Motorsport | Ford GT | 8:08,022 min | VLN 5 | |
| 4. | Frikadelli Racing | Porsche 997 GT3 R | 8:08,185 min | VLN 1 | |
| 5. | Rowe Racing (#7) | Mercedes-Benz SLS AMG GT3 | 8:08,005 min | VLN 4 | |
| 6. | Walkenhorst Motorsport (#36) | BMW Z4 GT3 | 8:08,630 min | VLN 5 | |
| 7. | Team Zakspeed | Mercedes-Benz SLS AMG GT3 | 8:10,323 min | VLN 1 | |
| 8. | Phoenix Racing (#5) | Audi R8 LMS ultra | 8:11,270 min | VLN 4 | |
| 9. | Black Falcon | Mercedes-Benz SLS AMG GT3 | 8:12,000 min | VLN 1 | |
| 10. | Wochenspiegel Team Manthey | Porsche 911 GT3 RSR | 8:12,299 min | VLN 5 | |
| 11. | Falken Motorsports | Porsche 997 GT3 R | 8:12,412 min | VLN 4 | |
| 12. | Car Collection Motorsport | Mercedes-Benz SLS AMG GT3 | 8:13,200 min | VLN 5 | |
| 13. | Farnbacher Racing | Lexus RC-F GT3 | 8:14,214 min | VLN 5 | |
| 14. | Marc VDS Racing (#26) | BMW Z4 GT3 | 8:14,358 min | VLN 1 | |
| 15. | Marc VDS Racing (#25) | BMW Z4 GT3 | 8:14,538 min | VLN 1 | |
| 16. | Aston Martin Racing | Aston Martin Vantage GT3 | 8:14,678 min | VLN 1 | |
| 17. | Phoenix Racing | Audi R8 LMS | 8:14,962 min | VLN 1 | |
| 18. | Scuderia Cameron Glickenhaus | SCG 003C | 8:15,251 min | VLN 1 | |
| 19. | W Racing Team | Audi R8 LMS | 8:15,691 min | VLN 1 | |
| 20. | Phoenix Racing (#15) | Audi R8 LMS | 8:17,018 min | VLN 1 |

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