Shanghai: Porsche demonstriert weiterhin Überlegenheit

Auch in Shanghai hat Porsche seine Überlegenheit demonstriert. Obschon Audi auf regennassem Asphalt wieder auftrumpfte, fuhren die Weissacher letztlich einen weiteren Zweifacherfolg ein. Damit erfolgte bereits die Kür des Markenweltmeisters. Den Tagessieg feierten Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley.

Auch in Shanghai hat Porsche seine Überlegenheit demonstriert. Obschon Audi auf regennassem Asphalt wieder auftrumpfte, fuhren die Weissacher letztlich einen weiteren Zweifacherfolg ein. Damit erfolgte bereits die Kür des Markenweltmeisters. Den Tagessieg feierten Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley.

In Shanghai hat Porsche abermals seine Überlegenheit in der Langstrecken-WM dargelegt. Obwohl Audi vorübergehend in aussichtsreiche Position gelangte, vollstreckte die Delegation aus Weissach letzten Endes eine erneute Demonstration. Den Sieg beim Halbfinale reklamierten die Tabellenführer Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley für, wogegen sich Romain Dumas, Marc Lieb und Neel Jani unterordneten.

Erwartungsgemäß hat sich Porsche damit im Reich der Mitte vorzeitig zum Markenweltmeister gekürt – erstmals seit der Saison 1986. Widersacher Audi war hingegen auch auf dem Shanghai International Circuit unterlegen, musste mit den Rängen drei und vier vorliebnehmen. Intern behaupteten André Lotterer, Marcel Fässler und Benoît Tréluyer ihre Vorrangstellung gegenüber Loïc Duval, Lucas di Grassi und Oliver Jarvis.

Gleichwohl präsentierte sich Audi auf nassem Asphalt wieder in Höchstform. Im Starkrennen zu Beginn des vorletzten Sechs-Stunden-Rennens – Start hinter dem Sicherheitsfahrzeug – machte der Ingolstädter Konstrukteur seiner Konzernschwester die Führungsposition abspenstig, beanspruchte temporär gar eine Doppelführung. Als die Strecke sukzessive abtrocknete, gewann Porsche jedoch die Kontrolle zurück.

Fehler im Überrundungsverkehr befördert Audi in Schlagdistanz 

Überdies taktierte Porsche vorteilhaft. Der Hersteller aus Stuttgart-Zuffenhausen wagte einen Doppelstint mit Regenreifen, wohingegen Audi planmäßig die Pneus wechselte. Damit war Porsche im Begriff, einem weiteren Zweifachtriumph entgegenzusteuern. Lediglich ein Fauxpas brachte Audi nochmals in Schlagdistanz: Dumas unterlief in der Schneckenkurve ein Fehler beim Überrunden, kreiselte auf den Grünstreifen und benötigte einige Momente zum Weiterfahren. 

Daraufhin überholte Lotterer. Aufgrund der antizyklischen Vorgehensweisen wechselte Audi zwar vor Porsche auf Trockenreifen, musste anschließend aber nochmals regulär stoppen, während die Weissacher lediglich einen Splash-and-Dash-Halt einzulegen brauchten. In der Schlussphase pirschte sich Lotterer schließlich nochmals auf wenige Sekunden an Dumas heran, aber eine Full-Course-Yellow-Anordnung verhinderte einen Zweikampf. 

Folglich bauen die Porsche-Werksfahrer Bernhard, Webber und Hartley ihre Tabellenführung in der Fahrerwertung aus. Dennoch sind ihre Audi-Kontrahenten Lotterer, Fässler und Tréluyer zumindest theoretisch imstande, beim Finale Ende des Monats noch einmal zu attackieren. Die Differenz zwischen den Titelaspiranten nach dem Semifinale in Shanghai: zwölf Punkte. Selbst bei einem Audi-Sieg müsste Porsche also patzen. 

Signatech-Alpine bezwingt Oak Racing und KCMG 

Toyota bezog dementsprechend die Positionen fünf und sechs. Innerbetrieblich reihten sich Stéphane Sarrazin, Alexander Wurz und Mike Conway vor Anthony Davidson, Kazuki Nakajima und Sébastien Buemi ein. Bereits während der Regenschauer strauchelte das TMG-Gespann. Strategische Wagnisse scheiterten indes. Eine riskante Reifenwahl auf trocknender Piste beförderte die japanische Mannschaft weiter ins Hintertreffen. 

Für Rebellion Racing drohte in der Endphase des Wettstreites ein richtiggehendes Desaster. Eine Kollision mit Strakka Racing havarierte den Prototyp des Duos Mathias Beche und Nicolas Prost, aber ein rascher Reparaturstopp genügte, um den Rundenvorsprung auf ByKolles Racing zu verteidigen. Pierre Kaffer und Simon Trummer erstritten somit die Silbertrophäe, da Dominik Kraihamer, Alexandre Imperatori und Mathéo Tuscher mit einem technischen Defekt ausfielen. 

In der LMP2-Klasse trug Signatech-Alpine den Triumph den Erfolg davon. Letztlich triumphierten Nelson Panciatici, Paul Loup Chatin und Neuzugang Tom Dillmann einigermaßen souverän – mit einem Umlauf Abstand. Oak Racing belegte mit Roman Russinow, Julien Canal und Sam Bird den zweiten Rang, womit das Ligier-Dreigespann seine Tabellenführung in der Liga der kleinen Prototypen behauptet. 

Verfolger KCMG schwächelte hingegen beim Heimspiel in der chinesischen Metropole. Schon in der Anfangsphase patzte Nick Tandy auf regennasser Fahrbahn, wodurch die Oreca-Equipe ans untere Ende des Klassement degradiert wurde. Die nachfolgende Reifenstrategie zeitigte zudem keinen Erfolg. Dennoch gelang Tandy mit den Stammfahrern Richard Bradley und Matthew Howson noch den letzten Platz auf dem Stockerl. 

Manthey-Racing gewinnt GTE-Pro-Division 

In der GTE-Pro-Wertung erwies sich Porsche als Nutznießer der widrigen Bedingungen in Shanghai. Richard Lietz und Michael Christensen sicherten der Einsatzmannschaft Manthey-Racing somit den Klassensieg. Die Stallgefährten Patrick Pilet und Frédérick Makowiecki wurden Dritte. Dazwischen positionierten sich Ferrari und AF Corse. Am Steuer: Gianmaria Bruni und Toni Vilander, womit die Roten zumindest theoretische Titelchancen wahren. 

Derweil entschied Ferrari die GTE-Am-Amateurliga zu seinen Gunsten. François Perrodo, Emmanuel Collard und Rui Águas holten für AF Corse den Klassensieg. An zweiter Stelle reihte sich Aston Martin Racing mit Mathias Lauda, Paul Dalla Lana und Pedro Lamy ein. Die besten Drei komplettierte wiederum SMP Racing mit der Ferrari-Besatzung Victor Shaytar, Andrea Bertolini und Aleksey Basov. 

Damit sind sieben der acht WM-Wertungsläufe absolviert. Das Finale der vierten Saison steigt am vorletzten Novemberwochenende auf dem Bahrain International Circuit nahe der arabischen Großstadt Manama. Im Anschluss an die Endrunde findet zudem ein Rookie-Test auf dem modernen Rundkurs am Persischen Golf statt, um Nachwuchsfahrern eine LMP1-Testgelegenheit zu eröffnen.


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