Toyota war während der Qualifikation in Spa-Francorchamps nicht in der Lage, mit Porsche und Audi zu konkurrieren. „Wir sind weiter weg als erwartet“, räumt Werksfahrer Sébastien Buemi ein. Daher hofft der TMG-Rennstall, den Nachteil qua Strategie zu kompensieren. Entscheidender Faktor: die Reifen.
Geradezu chancenlos musste sich Toyota in der Qualifikation zum Sechs-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps geschlagen geben. „Wir waren langsamer als die Konkurrenz, was zwar keine Überraschung ist, aber wir sind weiter weg als erwartet“, räumt Titelverteidiger Sébastien Buemi ein, der sich mit Anthony Davidson an sechster Stelle einreihte. Die Stallgefährten Stéphane Sarrazin und Mike Conway wurden wiederum Siebente.
Das Resultat habe insbesondere die fehlende Trainingszeit auf trockenem Asphalt zutage gefördert. Da die Übungseinheiten am Donnerstag ausschließlich im Regen stattfanden, ergab sich lediglich am Freitagmittag die Möglichkeit, an einem entsprechenden Set-up zu arbeiten. „Wir haben in puncto Abstimmung unser Bestes getan, und das Auto fühlte sich gut an, daher bin ich über die Rundenzeiten enttäuscht“, bilanziert Davidson.
Dennoch resigniert Toyota keineswegs, wenngleich das TMG-Gespann keine konkreten Ziele für den Wettbewerb im Ardenner Wald äußert. „Morgen ist ein neuer Tag“, meint Davidson, der zudem an die Qualifikationsergebnisse in der zurückliegenden Saison erinnert. „Letztes Jahr haben wir die Poleposition deutlich verpasst und doch das Rennen gewonnen. Wir werden sehen, wie es morgen läuft, im Moment schmerzt es aber.“
Zumal Toyota bereits nach dem Auftakttraining die erste Hürde zu nehmen hatte. Nach Kazuki Nakajimas Unfall auf der Kemmel-Gerade war die TMG-Abordnung gezwungen, einen neuen Sportwagen aufzubauen. „Vielen Dank an die Mechaniker für ihre harte Arbeit, auf das Ersatzchassis zu wechseln“, würdigt Davidson die Leistung seiner Truppe. „Leider war es im Qualifying ein schwieriger Tag für uns.“
Buemi: „Werden sehen, was der morgige Tag bringt“
Obendrein ist Nakajima aufgrund einer Rippenfraktur nicht imstande, am zweiten Wertungslauf zur Langstrecken-WM teilzunehmen Davidson und Buemi stemmen den Einsatz im Hohen Venn darum allein. Überdies ist Toyota mit Kamui Kobayashi in Kontakt getreten, damit der Japaner gegebenenfalls Nakajima vertreten kann, falls dieser auch in Le Mans nicht antreten kann. In Kürze reist Kobayashi nach Europa.
Derweil hofft Toyota, den Rückstand gegenüber Porsche und Audi an diesem Wochenende qua Strategie zu kompensieren. „Ich hoffe, dass wir morgen ein gutes Rennen haben und nach vorne kommen“, meint Sarrazin. „Wir werden sehen. Wir wollen viele Punkte holen, aber wir brauchen eine gute Strategie, um unsere Position zu verbessern. Wir gehen sehr gut mit unseren Reifen um, also könnte der Reifenverschleiß den Unterschied ausmachen. Wir bleiben positiv.“
Ein weiterer Faktor, der Toyota womöglich begünstigt: das Wetter. „Sicher ist der Abstand zu den anderen groß, und das ist enttäuschend“, gesteht Conway. „Ich habe zu viel Zeit verschenkt. Ich hätte mehr Zeit gutmachen können, glaube aber, dass sich am Ende nicht viel geändert hätte. Ich weiß nicht, was ich morgen zu erwarten habe. Wir werden hart kämpfen und vielleicht hilft uns ja das Wetter.“
Allerdings kündigt die Wettervorhersage weitgehend keine Niederschläge an, höchstens in der Schlussphase sind einige Regentropfen in den Ardennen nicht ausgeschlossen. „Die nüchterne Zusammenfassung des amtierenden Weltmeisters Buemi lautet daher folgendermaßen: „Wir haben unser Bestes gegeben und werden sehen, was der morgige Tag bringt. Viel mehr gibt es nicht zu sagen.“

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