Spa-Francorchamps: Porsche erstürmt Poleposition

58

Porsche hat die Startränge eins bis einschließlich drei für das WM-Rennen in Spa-Francorchamps erfochten. Die Darbietung während der Qualifikation glich einer Demonstration, aber Audi verharrte in Schlagdistanz. Toyota vermochte dagegen nicht zu konkurrieren. In den GTE-Wertungen behauptete Aston Martin die Führungsstellung.

Während der Qualifikation zum Sechs-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps hat Porsche seine Kontrahenten geradewegs deklassiert. Die Delegation aus Stuttgart-Zuffenhausen erstürmte die Poleposition nebst der Startränge zwei und drei. In die beste Ausgangslage für die zweite Begegnung der Langstrecken-WM manövrierten sich Timo Bernhard und Brendon Hartley, die im Mittel 1:54,767 Minuten für eine Umrundung benötigten.

Ebenfalls freie Sicht auf die Haarnadelkurve La Source: Formel-1-Fahrer Nico Hülkenberg und Nick Tandy, deren Rückstand schlussendlich nur 0,258 Sekunden betrug. Folglich mussten sich die Stallgefährten Neel Jani und Marc Lieb in der innerbetrieblichen Hackordnung unterordnen. Allerdings trennten das Doppel gleichermaßen nur 0,517 Sekunden von den Sitzungsschnellsten aus den eigenen Reihen.

Obwohl Audi bisweilen Anspruch auf einen der vorderen Ränge erhob, musste sich die Konzernschwester aus Ingolstadt letztlich mit den Plätzen vier, fünf und acht begnügen. Vorneweg bei der Marke mit den vier Ringen: Marcel Fässler und André Lotterer, denen 0,773 Sekunden auf den Klassenprimus fehlten. Lucas di Grassi und Loïc Duval notierte die Zeitnahme gar einen Rückstand von 1,774 Sekunden.

Toyota verliert den Anschluss an Porsche und Audi 

Weltmeister Toyota war dagegen nicht imstande, mit den süddeutschen Konstrukteuren zu konkurrenzieren. Den Titelverteidigern Sébastien Buemi und Anthony Davidson gelang es nicht, die Differenz auf unter 2,720 Sekunden zu minimieren. Noch gravierender fiel das Ergebnis bei den Markenkollegen Stéphane Sarrazin und Mike Conway mit 3,162 Sekunden aus. Schlusslicht der Werksabordnungen bildete die zusätzliche Audi-Besatzung René Rast und Filipe Albuquerque. 

Einen Teilerfolg verbuchte ByKolles Racing. Vitantonio Liuzzi und Christian Klien befreiten sich erstmals aus der LMP2-Umgebung, wozu dem Duo im Mittel eine Rundenzeit von 2:07,286 Minuten genügte. In ebenjener Liga der kleinen Prototypen zementierte Oak Racing seine Favoritenstellung. Das Ligier-Ensemble Julien Canal und Sam Bird reihte sich mit 2:07,761 Minuten auf Platz eins ein. 

Ihre Stallgefährten Luís Felipe Derani und Ricardo González klassierten sich wiederum an vierter Stelle, wobei der Abstand zu den Klassenersten und internen Rivalen nur 0,497 Sekunden betrug. Dazwischen rangierte die Oreca-Equipe KCMG sowie SARD-Morand. Nicolas Lapierre und Matthew Howson verfehlten die Bestmarke um lediglich 0,209 Sekunden, Oliver Webb und Pierre Ragues um 0,294 Sekunden. 

Aston Martin wehrt Ferrari-Offensive ab 

In der GTE-Pro-Kategorie dominierte Aston Martin die Qualifikation meistenteils, ehe Ferrari in den Schlussminuten nochmals attackierte. Allerdings wehrte das Prodrive-Gespann diese Offensive erfolgreich ab und verteidigte die Poleposition. Eine Durchschnittszeit von 2:16,840 Minuten verschaffte Richie Stanaway und Fernando Rees die beste Ausgangslage für die WM-Begegnung in Spa-Francorchamps. 

Allerdings büßten die Stallgefährten Stefan Mücke und Darren Turner ihre zweite Position gegenüber Gianmaria Bruni und Toni Vilander ein, womit die Roten zumindest eine Doppelspitze für die Konkurrenten aus dem Vereinigten Königreich vereitelten. Im Wettstreit um den vierten Platz gewann ebenfalls Ferrari die Oberhand über Aston Martin. David Rigon und James Calado positionierten sich vor Christoffer Nygaard und Marco Sørensen. 

Porsche und Manthey-Racing erlitten im Kampf um die beste Startposition dagegen eine Niederlage. Die Werksmannschaft ordnete sich auf den letzten beiden Rängen im Klassement ein. Intern setzten sich Porsche-Junior Sven Müller und McLaren-Leihgabe Kévin Estre gegenüber Patrick Pilet und Frédéric Makowiecki durch. Dem Neunelfer-Quartett fehlte über eine Sekunde auf Klassenprimus Aston Martin. 

Larbre Compétition belegt GTE-Am-Rang zwei 

Auch in der GTE-Am-Wertung war Aston Martin obenauf. Pedro Lamy und Paul Dalla Lana platzierten sich mit einer durchschnittlichen Umlaufzeit von 2:19,578 Minuten in Front. Das Corvette-Gespann Gianluca Roda und Paulo Ruberti sicherte Larbre Compétiton die Verfolgerposition. Die besten Drei komplettierte Proton Racing – Marco Seefried und Patrick Long lagen 1,854 Sekunden zurück. 

Das Sechs-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps startet am Samstagmittag um 14.30 Uhr, womit der Zieleinlauf in der Dämmerung stattfindet. Nachdem am Trainingsdonnerstag regnerische Bedingungen vorherrschten, blieb es heute trocken. Für den letzten Veranstaltungstag prognostiziert die Wettervorhersage zunächst keine Niederschläge, allerdings sind einige Schauer in den Abendstunden nicht ausgeschlossen.