WEC-Auftakt: Vorzeitiger Abbruch besiegelt Toyota-Doppelsieg

Toyota hat den Saisonauftakt der WEC-Saison in Silverstone gewonnen, welcher aufgrund von einsetzendem Starkregen kurz vor Schluss frühzeitig abgebrochen wurde. Porsche komplettierte bei seinem Debüt das Podium und fuhr einen Doppelsieg in der GTE-Pro ein. Konzernschwester Audi erlebte unterdes einen desaströsen Renntag.

Toyota hat den Saisonauftakt der WEC-Saison in Silverstone gewonnen, welcher aufgrund von einsetzendem Starkregen kurz vor Schluss frühzeitig abgebrochen wurde. Porsche komplettierte bei seinem Debüt das Podium und fuhr einen Doppelsieg in der GTE-Pro ein. Konzernschwester Audi erlebte unterdes einen desaströsen Renntag.

Der japanische Autohersteller Toyota hat mit seinem für die Saison 2014 neu entwickelten LMP1-Prototyp TS040 den ereignisreichen Auftakt der Langstrecken-WM in Silverstone gewonnen. Anthony Davidson, Nicolas Lapierre und Sébastien Buemi führten das Rennen an, als sich die Rennleitung zum Abbruch des Rennens aufgrund von starken Regenfällen entschied. Auf Gesamtposition zwei machen Alexander Wurz, Kazuki Nakajima und Stéphane Sarrazin im Schwesterfahrzeug den Toyota-Doppelsieg beim ersten Rennen der Saison perfekt. Timo Bernhard, Mark Webber und Brandon Hartley komplettieren bei ihrem ersten Einsatz für Rückkehrer Porsche mit dem 919 Hybrid genannten Boliden das Podium.

Titelverteidiger Audi erlebte indes einen katastrophalen Rennverlauf. Nachdem Lucas di Grassi bereits nach 45 Minuten Rennzeit bei einsetzendem Regen die Kontrolle über den Slick-bereiften Audi verlor und im Kiesbett landete, war das Fahrzeug mit der Startnummer zwei aus dem Rennen um den Gesamtsieg. Kurz darauf erreichte die Ingolstädter bereits die nächste Hiobsbotschaft, als das verblieben Fahrzeug plötzlich nur noch sehr langsame Rundenzeiten fuhr. Nach einem Ausritt von André Lotterer ins Kiesbett vermeldete Audi das endgültige Aus für die Startnummer eins – das Monocoque war beschädigt worden.

Nach der Reparaturpause fuhr das Schwesterfahrzeug von nun an wieder konkurrenzfähige Rundenzeiten, lag aber bereits drei Runden zurück. Kurz nach Halbzeit des Rennens nahm das Unglück dann erneut seinen Lauf, als Benoît Tréluyer in der Anfahrt zu Copse-Corner ein Fahrfehler unterlief. Der Franzose holte mit seinem R18 e-tron quattro zu weit aus und schlug auf der Kurveninnenseite in die Leitplanken ein. Er schleppte sich zwar zurück zur Box, aber kurz danach meldete Audi auch das zweite Fahrzeug als Ausfall. Das Desaster war perfekt. 

Einzig Toyota erlebt ein weitgehend problemloses Rennen 

Doch auch für die Konzernschwester Porsche lief es nicht perfekt. Beim Boxenstopp des Fahrzeugs mit der Startnummer 14 wurde ein Rad nicht korrekt festgezogen. Die daraus resultierenden Beschädigungen versuchte Porsche zwar noch zu beheben, allerdings ohne Erfolg. Nach gut zwei Rennstunden wurde das Fahrzeug offiziell als Ausfall gemeldet. Das Schwesterfahrzeug mit Bernhard, Webber und Hartley hielt Porsches Fahne aber weiterhin hoch und rangierte bis zum Schluss an dritter Stelle. 

Toyota ließ sich weder vom Wetterchaos, noch von sonstigen Einflüssen irritieren. Nachdem sich Audi mit beiden Autos durch fragwürdige strategische Entscheidungen selbst die Chance auf ein Top-Resultat nahm und auch Porsche nicht problemlos durch das Rennen kam, führte das Toyota-Doppelgespann das Rennen über mehr als fünf Stunden an und gab die Führung auch nicht mehr ab. Die Japaner gewannen das Rennen ohne nennenswerte Probleme mit einem Doppelsieg.

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In der LMP2 zeigte KCMG eine starke Performance. Der Oreca-Nissan des Teams setzte sich vom favorisierten Team von Oak Racing über weite Strecken des Rennens ab, konnte die gute Pace aber aufgrund von geahndeten Vergehen bei Boxenstopps nicht in einen Klassensieg ummünzen. So rangierte das Team am Ende auf Platz zwei der LMP2 hinter dem Klassensieger, der mit einem Morgan-Nissan das Rennen bestritt. Komplettiert wurde das LMP2-Podium durch einen weiteren Oreca-Nissan, der vom Team SMP Racing eingesetzt wurde.

Porsche mit Doppelsieg in der GTE Pro

Auch bei den GT-Fahrzeugen war das Rennen nicht minder spannend. Die Porsche Werksmannschaft Manthey-Racing kämpfte mit beiden Fahrzeugen über weite Strecken immer wieder mit dem Ferrari des AF-Corse-Teams. Anders als in der LMP1 hatte hier das Wetterchaos aber keinen nennenswerten Einfluss auf das Resultat. Schlussendlich besassen die Manthey-Porsche 991 RSR aber den längeren Atem und fuhren einen Doppelsieg in der GTE-Pro-Wertung ein.  Im internen Duell schlugen Marco Holzer, Frédéric Makowiecki und Richard Lietz ihre Kollegen Patrick Pilet, Jörg Bergmeister und Nick Tandy.

Dahinter rangierte mit Respektabstand weiterhin der Ferrari F458 von AF Corse. Aston Martin Racing setzte zum Ende hin alles daran, dem Ferrari noch den letzten Podiumsplatz streitig zu machen. Bei mehr als feuchten Bedingungen holte Stefan Mücke mit dem Aston Martin Vantage in riesigen Schritten auf Toni Vilander auf. Der frühzeitige Rennabbruch machte es dem Deutschen aber unmöglich, die Position noch zu erringen. Folglich blieb es bei dem Podium für AF Corse, Aston Martin musste mit Rang vier in der GTE-Pro vorliebnehmen.

In der GTE-Am hingegen war Aston Martin deutlich erfolgreicher. Nachdem auch hier spannende Kämpfe um die Podiumsplätze stattfanden waren es schlussendlich die Briten, die einen Doppelsieg in der Amateur-Kategorie einfuhren. Dahinter stand auch hier ein Ferrari auf dem Bronzerang, abermals einer des AF-Corse-Teams. Sam Bird, Michele Rugolo und Steve Wyatt holten das zweite Podium an diesem Tag für AF Corse.


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