Nächster Halt auf dem Fahrplan der FIA-GT-Serie: der Slovakiaring. Nachdem Mercedes-Benz in Zandvoort zur Galaform auflief, gerät Dominator Audi zunehmend unter Druck. Ferner kehrt Reiter mit zwei Lamborghini-Kampfstieren zurück auf die Piste. Derweil gibt Race Alliance seinen Einstand.
Auf dem Slovakiaring in der Gemeinde Orechová Potô? bricht die zweite Saisonhälfte der FIA-GT-Serie an. Bislang kontrollierten WRT und Audi die Ereignisse auf der Piste, doch zuletzt schickte sich Mercedes-Benz an, die Vorrangstellung der belgischen Equipe anzufechten. HTP Motorsport gewann das Hauptrennen im Circuit Park Zandvoort, womit der Limburger Rennstall nach wie vor intakte Chancen im Titelkampf hat.
Vor dem Gastspiel in der Südwestslowakei am kommenden Wochenende ergibt sich dennoch eine Tabellenkonstellation, welche Audi die erkennbar bessere Ausgangslage verschafft. Laurens Vanthoor und Stéphane Ortelli führen die Fahrerwertung mit 70 Punkten an. Damit verzeichnet das Audi-Gespann einen komfortablen Vorsprung von zehn Zählern auf die Markenkollegen Frank Stippler und Edward Sandström.
Das Audi-Duo habe jedoch beim Zeitfahren noch Spielraum zur Verbesserung, gesteht sich Sandström ein. „Die Mannschaft hat uns während der Boxenstopps eine Menge geholfen, und wir sind während der Rennen ebenfalls gut gewesen“, resümiert der Schwede. „Vielleicht können Frank und ich unsere Qualifikationsleistung etwas verbessern, aber manchmal sind es schlichtweg die Umstände, welche uns in der Qualifikation ein wenig einbremsen. Aber im Großen und Ganzen sind wir zuversichtlich.“
Reiter setzt zwei Gallardo-Renner ein
Dank ihrer Galavorstellung an der Nordsee haben Maximilian Buhk und Alon Day wiederum die Audianer-Phalanx gesprengt. Die deutsch-israelische Fahrerpaarung rangiert mit einem Rückstand von 17 Punkt an dritter Stelle. Die letzte Audi-Besatzung René Rast und Nikolaus Mayr-Melnhof hat dagegen ein Stück weit den Anschluss verloren, weshalb deren Punktestand lediglich die Hälfte von jenem der Spitzenreiter beträgt.
Nachdem Reiter Engineering die zurückliegende Saisonrunde pausierte, setzt der Rennstall aus Kirchanschöring auf dem Slovakiaring zwei nagelneue Lamborghini Gallardo FLII ein. Eine Besatzung formiert sich aus Peter Kox und Lokalmatador Štefan Rosina. „Es ist eine Freude für mich, in meiner Heimat Rennen zu fahren und obendrein in einem hochklassigen Wettbewerb wie der FIA-GT-Serie“, frohlockt der Slowake.
Überdies belegen Kox und Rosina in der Tabelle mit 32 Punkten Rang fünf. „Wir hatten zuletzt im April ein sehr gutes Wochenende in Zolder, wo wir gewannen. Aber es wird auf dem Slovakiaring wesentlich enger, da ich mir nicht sicher bin, ob die Strecke dem Lamborghini wirklich liegt“, analysiert Rosina. Die zweite Fahrerpaarung setzt sich unterdes aus WTCC-Pilot Marc Basseng und Albert von Thurn und Taxis zusammen.
Neuzugang Race Alliance feiert Premiere
Einen desolaten Auftritt bot bislang Sébastien Loeb Racing. Obschon Álvaro Parente und Sébastien Loeb höchstpersönlich beim Qualifikationsrennen beim Auftakt in Nogaro triumphierten, sammelte das McLaren-Ensemble im weiteren Saisonverlauf wegen diverser Vorkommnisse nur 18 Punkte. Die Stallgefährten Mike Parisy und Andreas Zuber (28 Punkte) liegen indes zwei Zähler hinter Cacá Bueno und Allam Khodair (BMW Brasilien) – die in Orechová Potô? ihrerseits Morgenluft wittern.
Darüber hinaus debütiert auf dem Rundkurs nahe Bratislava ein Neuzugang im Ferrari-Lager: die österreichische Equipe Race Alliance. Teilinhaberin des jüngst gegründeten Rennstall ist Baywatch-Busenwunder Pamela Anderson, welche bereits diverse Motorsportprojekte prononcierte, die allerdings bis dato allesamt im Sand verliefen. Am Lenkrad wechseln sich der ehemalige Formel-1-Fahrer Vitantonio Liuzzi und Ex-DTM-Pilot Mathias Lauda ab.
Ein Kopf-an-Kopf-Rennen spitzt sich in der Pro-Am-Division zu. Dominik Baumann und Harald Proczyk (Grasser-Lamborghini/67 Punkte) führen die Tabelle nach ihrem Klassensieg in Zandvoort an. Allerdings sind Sergey Afanasiev und Andreas Simonsen (HTP-Mercedes-Benz) den Österreichern mit fünf Punkten Rückstand auf den Fersen. Auf Verfolgerposition drei haben es sich Carlos Viera und César Campaniço (Novadriver-Audi) mit weiteren vier Zählern Rückstand bequem gemacht.
RJN zieht einen Nissan zurück
Derweil muss die RJN-Mannschaft ihr Nissan-Aufgebot auf ein Fahrzeug reduzieren. Nachdem Alex Buncombe bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps in der Eau Rouge spektakulär verunfallte, waren die Mechaniker nicht in der Lage den Nismo GT-R rechtzeitig wieder herzurichten. Somit halten Buncombe und Wolfgang Reip auf dem Slovakiaring die Fahnen der Nissan-GT-Fahrschule hoch.
In der Herrenfahrerwertung startet HTP Motorsport nicht mehr außer Konkurrenz. Seyffarth Motorsport setzt einen Mercedes-Benz SLS AMG GT3 ein, den Hubert Haupt und Yenci Michael pilotieren. AF Corse betreut wiederum den Einsatz eines Ferrari-Boliden – gesteuert von Michele Rugolo und Claudio Sdanewitsch. Summa summarum sind demnach 23 Fahrzeuge für die vierte FIA-GT-Saisonstation in der Slowakei gemeldet.
Zudem weist der Zeitplan ein Novum auf: Die SRO-Gruppe hat das Gastspiel in Orechová Potô? auf eine Zwei-Tages-Veranstaltung gekürzt. Daher finden am Samstag die beiden Trainingssitzung sowie die Qualifikation statt. Nach einem zwanzigminütigen Warm-up startet das Qualifikationsrennen allerdings erst am Samstag um 10.15 Uhr. Im Anschluss wird das Hauptrennen um 14.15 Uhr abgehalten.

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