Spa-Francorchamps: Porsche 919 Hybrid Evo erzielt neuen Rundenrekord

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Porsche hat den bisherigen Formel-1-Rundenrekord in Spa gebrochen | © Porsche

Der Porsche 919 Hybrid Evo hat einen neuen Rundenrekord auf dem Circuit de Spa-Francorchamps aufgestellt. Am Steuer saß Neel Jani. Die Uhr Stoppte bei 1:41,770 Minuten, womit der Weissacher Konstrukteur die bisherige Formel-1-Bestmarke um 0,783 Sekunden unterbot.

Porsche hat mit der Weiterentwicklung seines LMP1-Prototyps einen neuen Rundenrekord auf dem Circuit de Spa-Francorchamps aufgestellt. Am Montagvormittag beförderte Neel Jani den Porsche 919 Hybrid Evo binnen 1:41,770 Minuten über den Ardenner Traditionskurs, womit der Werksfahrer die bisherige Bestmarke um 0,783 Sekunden unterschritt. Rücksichtlich der Streckenlänge von 7,004 Kilometern betrug das durchschnittliche Tempo somit 245,61 Kilometer pro Stunde.

Den vorherigen Rundenrekord erzielte Lewis Hamilton in der vergangenen Saison während der Qualifikation zum Großen Preis von Belgien, als der Formel-1-Athlet seinen Mercedes F1 W07 Hybrid innerhalb von 1:42,553 Minuten bewegte. Der Unterschied zum WM-Lauf in Spa-Francorchamps ist derweil exorbitant: Die LMP1-Sportwagen erreichten aufgrund der Einschränkungen durch das Regelwerk nur Ergebnisse im Bereich von einer Minute und vierundfünfzig Sekunden.

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Bei der Rekordfahrt Porsches fuhr Jani wiederum eine Höchstgeschwindigkeit von 359 Kilometer pro Stunde. Die Lufttemperatur betrug elf, die Asphalttemperatur dreizehn Grad Celsius. „Der 919 Evo ist brutal beeindruckend“, rapportierte Jani nach seinem Rekordresultat in einer Pressemitteilung. „Er ist definitiv das schnellste Auto, das ich je gefahren bin. Das Grip-Niveau ist für mich eine völlig neue Dimension, das konnte ich mir vorher so nicht vorstellen.“

Andreas Seidl: „Das ist ein hart erarbeiteter weiterer Erfolg der LMP-Mannschaft“

Angesichts des Rundenrekords formuliert die Chefetage ihre Bilanz im Superlativ. „Das war eine absolut fantastische Runde – eine herausragende fahrerische Leistung von Neel und das Ergebnis großartiger Ingenieursarbeit“, bescheinigt Einsatzleiter Fritz Enziger seinem Piloten und seiner Mannschaft. „Der heutige Streckenrekord beweist eindrucksvoll die ultimative Performance des innovativsten Rennwagens seiner Zeit.“

Teamchef Andreas Seidl fügt hinzu: „Das ist ein hart erarbeiteter weiterer Erfolg der LMP-Mannschaft und ein stolzer Tag für die Ingenieure. Dazu kann man Neel und dem gesamten Team nur gratulieren. Es haben alle sechs 2017er LMP1-Fahrer an diesem Projekt mitgewirkt. Wir wollten aufzeigen, was der Porsche 919 Hybrid kann, wenn wir die vom Reglement der Langstrecken-Weltmeisterschaft vorgegebenen Restriktionen lockern.“

Damit der Rekordversuch Erfolg zeitigt, machte sich Porsche verschiedener Begrenzungen des LMP1-Regulariums ledig. Ohne die limitierte Durchflussmenge von 1,784 Kilogramm pro 2,464 Liter Benzin je Umlauf erbrachte der Porsche 919 Hybrid Evo eine Leistung von 720 anstatt der vorherigen fünfhundert Pferdestärken. Anstelle der vorgegeben 6,37 Megajoule pro Umrundung rekuperierte die Evolutionsstufe 8,49 Megajoule – also umgerechnet 440 Pferdestärken.

Hinsichtlich der Aerodynamik montierten die Porsche-Techniker einen größeren Diffusor im Frontbereich sowie einen gewaltigen Heckflügel. Im Zusammenwirken mit weiteren Modifikationen, generierte der Porsche 919 Hybrid Evo somit dreiundfünfzig Prozent mehr Anpressdruck und verbesserte die Effizienz um sechsundsechzig Prozent. Zudem verringerte das Weissacher Gespann die Leermasse auf 839 Kilogramm.