Petit Le Mans: ESM Racing triumphiert nach Strafen en masse

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Scott Sharp, Ryan Dalziel und Brendon Hartley profitieren von zahlreichen Strafen | © Marcel Langer (MarceLanger.com)

Unerwartete Wende beim Petit Le Mans: Nach einer Strafe gegen Johannes van Overbeek, Luís Felipe Derani und Bruno Senna triumphierten die Stallgefährten Scott Sharp, Ryan Dalziel und Brendon Hartley für Extreme Speed Motorsports. Auch Action Express Racing vertändelte den Gesamterfolg aufgrund einer Doppelsanktion gegen das Cadillac-Gespann.

Nach einer unerwarteten Wende während der Schlussphase hat Extreme Speed Motorsports den Erfolg beim diesjährigen Petit Le Mans für sich reklamiert. Begünstigt durch einen Lapsus der Stallgefährten, trugen letzten Endes Scott Sharp, Ryan Dalziel und Brendon Hartley den Gesamtsieg auf der Road Atalanta davon. Die teaminternen Mitstreiter Johannes van Overbeek, Luís Felipe Derani und Bruno Senna fielen dahingegen auf den vierten Platz zurück.

Zuvor ging letztgenanntes Nissan-Trio daran, die Ziellinie an erster Stelle im Gesamtklassement zu überqueren, jedoch unterlief Derani im Überrundungsverkehr ein fataler Fehler. Bei der Wiederaufnahme des Wettbewerbs infolge einer allerletzten Gelbunterbrechung kollidierte Derani in der Kurvenkombination The Esses mit dem Ford GT von Ryan Briscoe. Diese rabiate Vorgehensweise ahndeten die Sportkommissare mit einer Durchfahrtstrafe, wodurch Derani die Spitzenposition einbüßte.

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Daraufhin eroberten João Barbosa, Christian Fittipaldi und Filipe Albuquerque für Action Express Racing die Führung. Allerdings erlegten die Regelhüter der Cadillac-Equipe ebenfalls einen Durchfahrtsstrafe wegen eines riskanten Manövers auf – sowie eine weitere Sanktion, weil AX Racing die erste Strafe nicht umgehend abbüßte. Somit erreicht die GM-Delegation das Ziel lediglich auf Platz fünf.

Stattdessen profitierten die Markenkollegen Dane Cameron, Eric Curran und Michael Conway, welche dank der Eskapaden während der finalen halben Stunde die Silbermedaille erstritten. Auch für das Team Penske nahm das Zehn-Stunden-Rennen in Braselton noch ein versöhnliches Ende. Schlussendlich erklommen Juan Pablo Montoya, Simon Pagenaud und Hélio Castroneves die unterste Stufe des Stockerls.

Land Motorsport siegt auch in Braselton

Begonnen von der Poleposition, fiel das Oreca-Gibson-Trio schon in der Frühphase des Saisonabschlusses der IMSA SportsCar Championship einer fremdverschuldeten Kollision zum Opfer. Im Verkehr verlor GTD-Athlet Matteo Cressoni auf feuchter Fahrbahn die Kontrolle über seinen Ferrari 488 GT3 und prallte daraufhin mit Spitzenreiter Castroneves zusammen, wodurch das Team Penske ins Hintertreffen geriet. Dennoch arbeiteten sich die Debütanten wieder empor.

In der GTLM-Liga behauptete sich BMW im Endspurt gegenüber Corvette. Letztlich errangen Bill Auberlen, Alexander Sims und Nick Catsburg den Klassensieg für Rahal Letterman Lanigan Racing, wohingegen sich Jan Magnussen, Mike Rockenfeller und Antonio García um eine Sekunde geschlagen geben mussten. Das Podium komplettierte Risi Competizione mit den Ferrari-Experten Giancarlo Fisichella, Toni Vilander und Alessandro Pier Guidi.

Derweil okkupierte die VAG-Abordnung das Siegertreppchen in der GTD-Klasse. Obenauf: Land Motorsport. Nach dem Triumph beim VLN-Halbfinale auf der Nordschleife des Nürburgrings jubelte die Audi-Equipe auch beim zehnstündigen Wettstreit in Georgia. Connor De Phillippi, Sheldon van der Linde und Christophe Mies bezwangen schlussendlich die Porsche-Widersacher von Alegra Motorsports und Park Place Motorsports.

Im innerbetrieblichen Porsche-Duell setzten sich Daniel Morad, Michael Christensen und Michael de Quesada gegenüber Patrick Lindsey, Jörg Bergmeister und Matthew McMurry durch. In der PC-Division fuhr BAR1 Motorsports einen unangefochtenen Sieg ein. Garett Grist, Tomy Drissi und John Falb triumphierten mit einem Acht-Runden-Vorsprung auf die Stallgefährten Don Yount, Buddy Rice und Daniel Burkett.