Nachdem die Organisatoren der Langstrecken-WM im Juni verlauten ließen, dass das Gestatten von Wasserstoffkonzepten in der LMP1-Kategorie aktuell diskutiert wird, behauptet Audi bereits, dass sie schon in der Lage seien, einen mit Wasserstoff angetriebenen Prototypen zu bauen. Vor dem Jahr 2021 wird das jedoch vermutlich nicht Wirklichkeit.
Der Fahrzeughersteller Audi hat im Anschluss an die Ankündigungen der Organisatoren bezüglich Wasserstoffantriebskonzepten in der Zukunft der Langstrecken-Weltmeisterschaft verlauten lassen, dass die Konzeption eines solchen Prototypen bereits möglich sei. ACO und FIA hatten im Juni erklärt, dass sich aktuell eine Strategiegruppe damit beschäftige, ob wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen als Antriebstechnologie in der LMP1-Kategorie erlaubt werden könnten.
Nachdem Audi bereits im Januar ein Konzeptfahrzeug in Form eines SUVs auf der Detroit Motor Show vorstellte, welches durch eine Wasserstoff-Sauerstoff-Brennstoffzelle angetrieben wird. Stefan Knirsch, Leiter der Entwicklung für Straßenfahrzeuge, erklärte dabei: „Wenn wir unsere Fähigkeiten so demonstrieren wollen würden, könnten wir es tun“, so der Deutsche gegenüber Autocar. Wenngleich die Ingolstädter verlauten lassen, dass die Möglichkeit bestehe, arbeitet man im Moment nicht an einem solchen Konzept.
„Im Moment arbeitet Audi Sport nicht an solch einem Projekt. Das heißt aber nicht, dass wir nicht auch in die Zukunft schauen“, so der Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich. Die Einführung einer solchen Technologie müsse reiflich überlegt und diskutiert werden, da diese neben den bestehenden Antriebsarten nicht unbedingt leicht sei, so Ullrich weiter. Die Veranstalter planen mit der Vorstellung einer Zeiteinteilung zur möglichen Einführung von Wasserstoff als Antriebskonzept im kommenden Juni.
Vor dem Jahr 2021 wird jedoch dieses neue Regelwerk voraussichtlich nicht in Kraft treten. Neben Audi scheinen auch andere Hersteller an dem Konzept einer Brennstoffzelle im Rennfahrzeug interessiert zu sein. Besonders BMW, das zwar aktuell jegliche Pläne im Prototypensport auf Eis gelegt hat, scheint Interesse zu bekunden. Nachdem 2013 bereits das Projekt GreenGT mit einer Brennstoffzelle den 56. Startplatz in Le Mans für alternative Antriebe erhielt, wurde das Projekt kurz vor dem Rennen zurückgezogen.
Die Entwicklung war nicht weit genug voran geschritten und die Technik funktionierte noch nicht in dem Rahmen, in dem man sich es vorstellte. Wann und ob die Technologie tatsächlich im Rennsport Einzug hält, bleibt abzuwarten. Nachdem Audi aber bereits als erster Hersteller mit einem Hybridantrieb die 24 Stunden von Le Mans gewann, scheinen die vier Ringe prädestiniert zu sein, als Pionier in diesem Bereich voran zu gehen.
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