Beim Abschlusstraining in Spa-Francorchamps hat Audi seiner Konzernschwester Porsche im letzten Augenblick die Führungsposition entwunden. Erstmals an diesem Wochenende herrschten trockene Bedingungen in den Ardennen. Indes fehlten Weltmeister Toyota über zwei Sekunden auf die Sitzungsschnellsten.
Das Abschlusstraining in Spa-Francorchamps hat erstmals an diesem Wochenende eine Vorbereitungsfahrt auf trockenem Asphalt ermöglicht. Auch bei diesen Bedingungen beanspruchte Porsche vorderhand die Spitzenposition, ehe Audi seiner Konzernschwester den Führungsrang abspenstig machte. Im letzten Augenblick beförderte sich Werksfahrer André Lotterer an die erste Stelle im Klassement, wozu ihm ein Umlauf binnen 1:57,368 Minuten genügte.
Folglich musste Widerpart Porsche mit den Plätzen zwei bis einschließlich vier vorliebnehmen. In der innerbetrieblichen Rangordnung ordnete sich Formel-1-Fahrer Nico Hülkenberg – dessen Rückstand zum Klassenprimus lediglich elf Tausendstelsekunden betrug – über Nick Tandy und Neel Jani ein. Diese ließen sich wiederum eine Differenz von 0,493 respektive 0,531 Sekunden bei der Zeitnahme protokollieren.
Auch Audi-Kollege Lucas di Grassi wahrte den Kontakt zum bisherigen Dominator auf dem Ardenner Traditionskurs. Mit einem Abstand von 0,860 Sekunden reihte sich der Brasilianer als Gesamtvierter in der Endwertung ein. Somit herrscht bis dato ein Kräftegleichgewicht zwischen den Kontrahenten aus Ingolstadt und Stuttgart-Zuffenhausen. Frappant hingegen: die Distanz zu Weltmeister Toyota.
TMG-Pilot Mike Conway büßte in seinem raschesten Durchgang 2,262 Sekunden gegenüber dem Sitzungsschnellsten ein. Sein Mitstreiter Sébastien Buemi fehlten letztlich sogar 2,482 Sekunden. Nachdem Kazuki Nakajima gestern im Auftakttraining verunfallte, stemmt der Titelverteidiger den Einsatz beim zweiten Wertungslauf obendrein mit Anthony Davison allein. Schlusslicht der Königsklasse: Audi-Neuzugang René Rast, der 4,864 Sekunden zurücklag.
GTE-Pro: Ferrari wetteifert mit Aston Martin um die Bestzeit
In der LMP2-Kategorie behauptet weiterhin Oak Racing eine dominante Stellung. Roman Russinow meisterte die Berg- und Talpiste im Hohen Venn innerhalb von 2:08,415 Minuten, womit der Ligier-Fahrer die Bestzeit markierte. Markenkollege Luís Felipe Derani belegte Rang vier, wobei ihn 0,896 Sekunden auf seinen internen Rivalen fehlten. Zweiter wurde Oreca-Athlet Matthew Howson von KCMG, dahinter rangierte Zytek-Mitbewerber Harry Tincknell von Jota Sport.
AF Corse und Ferrari wetteiferte derweil mit Prodrive und Aston Martin um die Vorrangstellung in der GTE-Pro-Riege. Mit dem besseren Ausgang für die Roten: Toni Vilander verwies Fernando Rees auf die Verfolgerposition. Nach seinem flottesten Umlauf stoppte die Uhr bei 2:18,390 Minuten – 0,121 Sekunden schneller als sein Widersacher. Porsche und Manthey-Racing erreichten bloß die letzten beiden Plätze.
Bei den semiprofessionellen Pro-Am-Besatzungen manövrierte sich Aston Martin dagegen in Front. Pedro Lamy erzielte eine Bestzeit von 2:19,485 Minuten. Damit verdrängte der Hersteller aus dem Vereinigten Königreich die Konkurrenten von Larbre Compétition auf den zweiten Platz. Letzten Endes fehlten Paulo Ruberti gar 1,633 Sekunden. Die besten Drei vervollständigte Dempsey-Proton Racing. Am Steuer: Klaus Bachler – mit einem Rückstand von 1,961 Sekunden.
Die zweigeteilte Qualifikation auf dem Circuit de Spa-Francorchamps beginnt heute Abend um achtzehn Uhr. Wenngleich der Wettbericht kühle Temperaturen um die zehn Grad Celsius prognostiziert, sind keine Regenschauer vorhergesagt – erst nach dem Zeitfahren. Der Start zum Sechs-Stunden-Rennen in den Ardennen erfolgt am Samstagmittag um 14.30 Uhr und endet somit in der Dämmerung.
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