Langstrecken-WM: Judd entwickelt neues LMP1-Triebwerk

Motorenhersteller Judd Power hat bestätigt, ein Triebwerk nach dem neuen LMP1-Reglement für die WM zu entwickeln. Der Antrieb basiert auf dem existierenden V8-Aggregat. Bei den Planungen verfolgte Engine Developments das Ziel, einen Kompromiss aus Leistung und Verbrauch zu erreichen.

Motorenhersteller Judd Power hat bestätigt, ein Triebwerk nach dem neuen LMP1-Reglement für die WM zu entwickeln. Der Antrieb basiert auf dem existierenden V8-Aggregat. Bei den Planungen verfolgte Engine Developments das Ziel, einen Kompromiss aus Leistung und Verbrauch zu erreichen.

Engine Developments Limited hat verkündet, sich der Entwicklung eines neuen Judd-Motors für die LMP1-Spitzenklasse der Langstrecken-WM zu widmen. Das Triebwerk basiert auf dem bereits existierenden V8-Antrieb. Um im Sinne der neuen Regularien einen Kompromiss aus Leistung und Treibstoffersparnis zu erzielen, haben die Techniker einen Magerverbrennungsmotor mit 4,4 Liter Hubraum entworfen. 

„Nach einer langen Diskussionen mit verschiedenen Konstrukteuren von Fahrgestellen und Simulationsarbeiten haben wir uns für den V8 entschieden“, erläutert Geschäftsführer John Judd in einem Presseschreiben. „Logischerweise für einen Saugmotor, da es sich um die sinnvollste und kosteneffizientest Alternative handelt, um unseren Kundenrennställen für 2014 und später ein zuverlässiges und konkurrenzfähiges Triebwerk bereitzustellen.“

Die Gegenüberstellung der Alternativen V8 und V10 hätten aufgezeigt, inwieweit Letzterer nicht den Anforderungen des neuen Regelwerks entspricht. „Als Resultat unserer Arbeit und besagter Diskussionen wurde klar, dass der V8-N/A-Motor die richtige Konfiguration war“, fährt Judd fort. „In mancher Hinsicht hatte unsere V10-Basis attraktive Voraussetzungen, aber andere Abwägungen erweckten den Eindruck, dass diese Option aufgrund der Reduzierung des Minimalgewichts der LMP1-Fahrzeuge für 2014 nicht ideal war.“

Judd: „Die ersten Ergebnisse sind sehr ermutigend“

Bereit seit Juli widmet sich Engine Developments der Entwicklung des Aggregats, wobei primär die Daten zur Direkteinspritzung, des E-Gas-Systems und die Steuerelektronik des Motors ausgewertet wurden, um Feinarbeiten vorzunehmen. „Die V8-Option gewählt zu haben, freuen wir uns, dass unsere Simulationsarbeiten diese bestätigt haben“, gibt sich Judd zuversichtlich. „Bislang sind wir sehr glücklich mit der Darbietung des Motors und haben all unsere Ziele erreicht.“ 

In den kommenden Monaten intensiviert Judd Power das Testprogramm mit dem V8-Motor und hofft, zu Beginn des nächsten Jahres erste Probefahrten auf der Strecke unternehmen zu können. „Wir haben noch eine erhebliche Menge an Entwicklungsarbeit zu erledigen, aber die Tests verliefen bis dato sehr gut und die ersten Ergebnisse sind sehr ermutigend“, fügt Judd seinen Ausführungen hinzu.

Neben Audi, Toyota und Porsche kokettierten im letzten halben Jahr zahlreiche Konstrukteure mit einem Engagement in der LMP1, doch bisher hat einzig Rebellion mit Oreca ein fertiges Konzept präsentiert. Allerdings führt das eidgenössische Gespann seine Partnerschaft mit Toyota fort. Adess hat wiederum die Arbeit an seinem LMP2-Prototyp abgeschlossen. Verbleibende Judd-Kandidaten sind Oak Racing, Dome, Lotus, Perrinn und Pescarolo. Engine Developments ist derzeit neben Honda der einzige Motorenlieferant, der sich zur neuen LMP1 bekannt hat.


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