GTE-Am in Le Mans: IMSA Performance feierte einen haarfeinen Klassensieg vor AF Corse. Die Italiener sicherten sich Platz zwei und drei und bestätigen damit ihre derzeitige ELMS-Rennbilanz. Aston Martin war von Allan Simonsen Tod tief gezeichnet. Larbre Compétition scheiterte mit großem Pech.
Nachdem IMSA Performance Matmut in dieser ELMS-Saison bis dato mit ihrem Porsche GT3 RSR eher unauffällig blieben, erreichten sie im prestigeträchtigen 24-Stunden-Rennen von Le Mans eine Topplatzierung. Nachdem das Team bereits zufriedenstellende Ergebnisse im Training zeigte, fuhr das teilweise aus der ELMS bekannte Fahrertrio Pascal Gibon, Patrice Milesi und Wolf Henzler mit der Startnummer 67 in der Qualifikiation auf die Startposition fünf der Klasse vor.
Ihren Platz konnten die Porsche-Piloten in den Witterungswirren des Rennens nicht verteidigen und fielen auf Position sieben zurück. Dennoch konnten sie sich mit ihren Mannschaftskollegen Raymond Narac, Christophe Bourret und Jean Karl Vernay beim Überfahren der Zielflagge freuen. Das Dreigespann mit der Startnummer 76 erkämpfte Porsche und ihrer Equipe den Sieg in der GTE-Amateurkategorie.
Zwei Podiumsränge für AF Corse
Das italienische Team AF Corse trat mit gleich drei Ferrari 458 Italia den Kampf um die höchste Podeststufe an. Nachdem sie in der Qualifikation den vierten Startplatz erreichten, wurden auch sie schließlich durch die anspruchsvollen Streckenbedingungen und brennzliche Überholmanöver der schnelleren LMP1-Boliden von ihrem klaren Weg abgebracht.
So schied die Startnummer 54 mit den Piloten Yannick Mallégrol, Jean-Marc Bachelier und Howard Blank in Runde 147 nach einem Unfall auf regennasser Piste aus. Nachdem das Trio bereits bei ihrem ELMS-Einsatz in Silverstone auf dem letzten Rang ihrer Kategorie ankamen, ist zu hoffen, dass sie dem europäischen Meisterschaftslauf auf dem Österreichring mehr Erfolg haben.
Ihre AF-Corse-Kameraden Pierguiseppe Perazzini, Lorenzo Case, Darryl O’Young sowie Jack Gerber, Matt Griffin und Marco Cioci hingegen feierten bei der sonntäglichen Zielankunft den zweiten und dritten Platz für Ferrari. Damit bestätigte das Team um Perazzini ihren bereits in Imola eingefahrenen zweiten Rang, den es nun in Spielberg bei Knittelfeld zu etablieren gilt.
Dempsey Del Piero-Proton verpasst Podium knapp
Mit gemischten Gefühlen beendete das amerikanische Team Dempsey Del Piero-Proton ihren Renneinsatz. Die professionellen Endurance-Fahrer Patrick Long und Joe Foster zeigten mit ihren konstant guten Rundenzeiten, dass sie für Porsche einen weiteren Podiumsplatz neben IMSA Performance Mamut einfahren wollten.
Wie die Nachanalyse jedoch zeigte, verpassten sie durch einen Reifenschaden nach der ersten Rennstunde das Podium. Der US-amerikanische Schauspieler und Dritte im Fahrerbunde, Patrick Dempsey, war nach seinem Porsche-Experiment mit seinen Fahrerkollegen und dem Team jedoch äußerst zufrieden und resümierte erfreut: „Wir waren während des gesamten Rennens wettbewerbsfähig.“
Larbre Compétition enttäuscht
Allseits große Enttäuschung gab es hingegen bei der französischen Equipe Larbre Compétition, deren zwei eingesetzten Corvette-Renner nach diversen Zwischenfällen nicht überzeugen konnten. Während Julien Canal, Patrick Bornhauser und Ricky Taylor die Mannschaftsehre zumindest mit einem fünften Platz hinter Dempsey Del Piedro-Proton aufrecht halten konnten, sind ihre Teamkollegen Cooper MacNeil, Maual Rodrigues und Philippe Dumas nur noch mit dem Ziel des Erreichens der 75-Prozent-Marke in Richtung der karierten Flagge gefahren.
Nachdem der 20 Jährige MacNeil durch einen LMP1-Boliden abgedrängt worden war und daraufhin mit einer defekten Schaltung in die Boxenstraße rollte, musste die Mechanikercrew einige Stunden später wiederum umfangreiche Reparaturen am Front- und Heckbecereich durchführen. Philippe Dumas hatte die Corvette während eines Platzregens in die Leitplanken katapultiert und damit das Ende des Rennens um Punkte besiegelt.
Ehrenankunft bei Aston Martin Racing
Das nach dem tödlichen Unfall des Aston-Martin-Werksfahrer Allan Simonsen sichtlich erschütterte britische Team beendete mit dem zweiten eingesetzten AM-Vantage-GTE das Rennen auf Position sechs. Damit kamen Roald Goethe, Jamie Campbell-Walter und Stuart Hall dem Wunsch der Familie nach, zu Ehren ihres verstorbenen Kollegen dieses Rennen bis zum Schluss zu bestreiten. Simonsen hatte am Vortag seinen Wagen mit weitem Abstand vor dem GTE-Am-Feld auf Poleposition gefahren. Das Schwesterfahrzeug war wiederum von Startrang drei ins Rennen gegangen.
Auch für den deutschen Rennstall Proton Competition lief es nicht rund. Sie starteten nach der Qualifikation auf dem zweiten Platz und konnten dann lediglich auf Platz sieben vor dem belgischen ProSpeed-Competition-Porsche die 24-Stunden-Hatz im Département Sarthee abschließen.
Großer Ärger bei 8 Star Motorsports
Durch und durch ungehalten waren die Favoriten von 8Star Motorsports aus den Vereinigten Statten – mit Enzo Potolicchio, Rui Águas und Jason Bright, die auf Startplatz neun der GTE-Am-Kategorie begannen. Doch nach einem Unfall konnte das Ferrari-Trio nur auf dem neunten Rang einlaufen.
Grund für den Unmut war eine Aktion eines AF-Corse-Fahrer gegen den amerikanischen Ferrari. Dieser wurde touchiert, erlitt dadurch einen Reifenschaden, der in einem größeren Unfall resultierte. Das bescherte der Abordnung von 8-Star-Motorsports eine dreißigminütige Reparaturpause, welche jedwede Aussicht auf einen Podiumsplatz zerstörte.
Der bereits nach der Qualifizierung weit zurückgeworfene Ferrari Italia GTE der US-Amerikanerin Tracy Krohn von Krohn Racing viel schließlich in Runde 111 aus.

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