Trotz des großartigen Le-Mans-Ergebnisses: Die Saison von Rebellion Racing scheint in Gefahr zu sein. Aufgrund der jüngsten Liquiditätsprobleme der traditionsreichen Sportwagenschmiede Lola sieht sich die eidgenössische LMP1-Equipe früher oder später zum Kauf neuer Chassis gezwungen.
Die Zahlungsunfähigkeit von Lola Cars Ltd. zieht erste größere Kreise. Wie vor wenigen Tagen bekannt wurde, ist die Produktion des britischen Autoherstellers längst solchermaßen zurückgefahren, dass einige Kunden des Unternehmens nicht mehr ausreichend beliefert werden können. Besondere Sorge ist dadurch bei Rebellion Racing, einem der Lola-Topteams im Bereich des Langstrecken-Rennsports, entstanden. Die Mannschaft aus der Schweiz zweifelt daran, die aktuelle Saison der Sportwagen-Weltmeisterschaft mit ihren Coupé-Boliden vom Typ Lola B12/60 beenden zu können, da die Ersatzteile im Laufe des Jahres äußert knapp werden könnten.
Lola gilt seit dem 22. März offiziell als insolvent – seitdem verlor man an der Zahl 37 Auftraggeber; lediglich mit 28 Klienten, darunter auch Rebellion Racing, arbeitet man momentan noch zusammen. Doch die LMP1-Champions des Intercontinental Le Mans Cup 2011 schauen sich bereits seit einer Weile nach einem anderen Chassis-Lieferanten um. Im letzten Winter hatte Rebellion Racing unter anderem Kontakt zu Dome, doch mit den Rennwagen-Experten aus der fernöstlichen Präfektur Shiga kam man bislang zu keiner Übereinkunft. Teammanager Bart Hayden war zwar gewillt, gleich zwei der neuen Dome S102.5 zu kaufen, allerdings hätten die Japaner nur mit einem dieser Fahrgestelle dienen können.
Wie Hayden unlängst in einem Interview mit „Radio Le Mans“ verriet, liebäugeln die Rebellen gegenwärtig aufs Neue mit Dome. Es sei gut möglich, dass man schon die letzten Rennen der World Endurance Championship 2012 mit zwei neuen Fahrzeugen bestreiten werde. Dessen ungeachtet feierte das Team noch am vergangenen Wochenede einen großen Erfolg mit ihren aktuellen Flitzern: Bei den 24 Stunden von Le Mans erreichte man die Plätze vier und elf, womit man sich als bestes Benziner-Team feiern lassen durfte. Der von Nick Heidfeld, Neel Jani und Nicolas Prost pilotierte Lola-Toyota kam ohne technische Probleme über die Zeit und stach letzten Endes sogar einen der Hightech-Werksrenner von Gesamtsieger Audi aus.
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