VLN-Kolumne: Unglückliche Kollision nach stabiler Führung

Für SportsCar-Info-Kolumnist endet der zweite VLN-Lauf jählings | © Ralf Kieven
Ereignisreiche Schlussphase für GetSpeed Performance | © Gruppe-C-Verlag/GetSpeed Performance
Ereignisreiche Schlussphase für GetSpeed Performance | © Gruppe-C-Verlag/Getspeed Performance
Ereignisreiche Schlussphase für GetSpeed Performance | © Gruppe-C-Verlag/GetSpeed Performance

Mit knapp zehn Sekunden Vorsprung bin ich wieder ins Auto und der Vorsprung hat sich im Großen und Ganzen dann auch nicht mehr verändert. Dadurch, dass wir keine Reifen gewechselt hatten verloren wir im ersten Teil des letzten Stints etwas Zeit – im zweiten Teil mit frischen Reifen aber gut attackieren.

Etwas heikel wurde es dann kurz vor dem letzten Boxenstopp. Mit knapp zweihundertsechzig Kilometer pro Stunde geht es die Döttinger Höhe entlang, als die Warnleuchten im Bereich der Brücke angehen. Vorsichtshalber habe ich die Geschwindigkeit verringert, da der Bremsweg von zweihundertsechzig auf einhundertzwanzig doch etwas länger ist …

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Der Posten in der Senke vom Tiergarten zeigte nun auch einhundertzwanzig an, die nun kommende Vollbremsung überraschte den SLS hinter mir, sodass dieser mir fast ins Heck gefahren wäre. Der GT4 hinter dem SLS hatte weniger Glück und konnte nicht mehr rechtzeitig verzögern. Der Aufprall war stark genug, um die Kühler zu zerstören und das Rennen zu beenden.

Von da an hieß es eigentlich nur noch das Auto nach Hause „fahren … „nur“ noch. Dreizehn Minuten vor Ende, Anfahrt der Kurzanbindung: Vor mir befindet sich eine Gruppe Autos, am Ende der Gruppe fährt ein weißer Toyota sehr langsam auf der linken Seite. Schon beim Herausfahren aus der Mercedes-Arena betätige ich die Lichthupe, einfach um mich bemerkbar zu machen und das die langsameren Fahrzeuge sehen, dass von hinten ein schnelleres Fahrzeug heranfährt.

Den Bremspunkt wähle ich so wie immer, die Werbebrücke vor der Kurzanbindung. Der weiße Toyota bewegt sich immer noch sehr langsam auf der linken Seite und bremst sogar noch etwas ab. Mein Gedanke zu dem Zeitpunkt: „Okay, der ist so langsam, der hat ein technisches Problem.“ Leider hatte der Toyota kein technisches Problem und zog dann am Kurveneingang in meine Linie hinein. Bei der nachfolgenden Berührung riss das linke Hinterrad am GT4 ab, ich drehte mich um einhundertachtzig Grad und schlug außen in die Reifenstapel ein.

Auf der Onboard-Aufnahme sieht es auf den ersten Blick so aus, als hätte ich wirklich probiert, mich auf der letzten Rille vorbei zu bremsen, dabei habe ich einfach meinen normalen Bremspunkt gewählt. Ich hätte nie im Leben damit gerechnet, dass ein so langsames Auto auf die Ideallinie zieht.

Somit waren der Sieg und die provisorische Tabellenführung verloren. Aktuell arbeitet die Crew von GetSpeed auf Hochtouren, um den GT4 für den nächsten Lauf fertig zu kriegen. Der Schaden ist leider nicht unerheblich, und es gibt sehr viel zu tun. Es tut mir wirklich leid für das gesamte Team und meinen Teamkollegen Hamza. Wir lagen das ganze Rennen, wenn man die verschiedenen Boxenstrategien berücksichtigt, in Führung – sowas tut richtig weh.

Ich wünsche euch ein sonniges Wochenende und hoffe, dass wir uns nach dem dritten VLN-Lauf wieder lesen.

Liebe Grüße,

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Moritz


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