Bei den Zwölf Stunden von Sebring zeigten sich die Teilnehmer mit LMP2-Fahrzeugen als Trainingsweltmeister. Krohn Racing fuhr deutlich auf die Poleposition, gefolgt von Tequila Patrón ESM. Im Rennen konnte jedoch keiner der Boliden seinen Geschwindigkeitsvorteil nutzen.
Die Zwölf Stunden von Sebring bestätigten den Eindruck, den man bereits in Daytona zum Saisonbeginn erlangen konnte: Die LMP2-Fahrzeuge sind zwar auf eine Runde gerechnet den Daytona-Prototypen deutlich überlegen, schaffen es aber nicht diesen Vorteil über die Distanz zu nutzen. Letztlich beendete der beste P2 das zweite Rennen des Jahres an sechster Stelle.
Dabei hatte es nach der Qualifikation noch bestens ausgesehen. Nissan-Werksfahrer Olivier Pla hatte den Ligier JS P2 mit einer starken Rundenzeit auf die Poleposition gestellt. Lediglich Ryan Dalziel im gealterten HPD Arx-03b konnte bis auf etwa 0,3 Sekunden Paroli bieten. Der beste DP verzeichnete dagegen fast eine Sekunde Rückstand.
Im Rennen drehte sich das Bild dann aber zu Ungunsten der Le-Mans-Prototypen. Pla legte zwar einen stürmischen Start hin und ließ der Konkurrenz keine Chance. Allerdings war der Krohn-Ligier, im Gegensatz zu anderen Fahrzeugen, eine Pro-Am-Besatzung. Bereits beim ersten Boxenstopp übernahm Tracy Krohn das Steuer. Der Gentleman-Fahrer ist naturgemäß nicht in der Lage die Rundenzeiten der Werksfahrer abzurufen.
Später war der giftgrüne Bolide zudem an der gefährlichsten Situation des Langstreckenklassikers beteiligt. In der Fast-Lane der Boxengasse touchierte er den LMPC-Wagen von Performance Tech Motorsports. Dieser riss daraufhin einen Mechaniker der Highway-To-Help-Crew mit sich. „Es war nicht mein Fehler und es hat uns mehrere Runden gekostet“, so Krohn. Allerdings sei man auf dem richtigen Weg, zieht der Teamchef ein positives Fazit.
Unfälle und technische Defekte früh im Rennen
Noch mehr Enttäuschung herrscht dagegen bei Tequila Patrón ESM und Michael Shank Racing, die frühzeitig die Segel streichen mussten. Nachdem Krohn seinen Wagen übernommen hatte, sprintete Ryan Dalziel an die Spitze. Erst zwei Wochen vor dem Trainingsbeginn entschied Teamchef Scott Sharp die HPD-Coupés zurück an die Entwicklungsabteilung zu geben und die älteren offenen Autos einzusetzen. Dennoch erwiesen diese sich durchaus auf Spitzenniveau – wenn da nicht das Pech wäre.
Während der ersten Rennhälfte musste unter zwei Runden Verlust das Steuergerät an der Nummer-Eins-Maschine getauscht werden. Wenig später wurde der Wagen mit einem Aufhängungsschaden komplett abgestellt. Daraufhin konzentrierte sich die Mannschaft auf den zweiten Renner, der jedoch ohne Vortrieb kapitulieren musste. „Wir haben vor dem Rennen beschlossen: Wenn wir wegen signifikanten Schäden ins Fahrerlager müssen oder viele Runden verlieren, stellen wir die Autos ab“, begründete Teamchef Sharp die harte Entscheidung.
Bleibt also noch Michael Shank Racing mit einem ebenfalls HPD-befeuerten Boliden. Von Rang vier gestartet übernahm Oswaldo Negri direkt den Bronzerang und komplettierte damit die P2-Dreifachspitze. Allerdings nahmen in Traktionsprobleme vorerst aus dem Kampf um die Führung. Letztendlich berührte Negri beim Überrunden des Falken-Porsche unglücklich den Randstein und kollidierte mit der Bande.
Tequila Patrón ESM und Krohn Racing treten nun ihre Reise nach Europa an. ESM nimmt dort das Abenteuer Langstrecken-WM auf, Krohn hat sich für die Teilnahme an der ELMS entschieden. Somit bleibt Michael Shank Racing als einziger LMP-Challenger zurück. Die ebenfalls für die USCC eingeschrieben Diesel-Mazda sind weiterhin nicht konkurrenzfähig.

Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.