Nordschleife: Interessengemeinschaft droht DMSB mit Boykott

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Um die Forderungen der Fahrer AG durchzusetzen, hat ein Zusammenschluss verschiedener Teams die Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring gegründet. Der Verein droht mit einem Boykott der VLN-Läufe und des 24-Stunden-Rennens, falls der DMSB den Empfehlungen nicht Genüge leistet.

Ein Zusammenschluss verschiedener Rennställe leistet Widerstand gegen die Vorgehensweise des DMSB-Präsidiums. Zwischen den Jahren hat sich die Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring konstituiert, welche mit der Forderung an den Motorsportbund herantritt, die Empfehlungen der Fahrer-Arbeitsgruppe Nordschleife umzusetzen. Andernfalls droht der Verein mit einem Boykott.

Sofern der DMSB den erarbeiteten Vorschlägen der Fahrer AG nicht Genüge leistet, verzichten die Mitglieder der Interessengemeinschaft auf einen Start bei den Läufen der VLN-Langstreckenmeisterschaft und dem 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. „Solange es keine Einigung über die Vorschläge der Fahrer AG gibt, werden die Teams nicht starten“, meint Teamchef und ILN-Sprecher Olaf Manthey.

In einem Kommuniqué hält die Interessengemeinschaft den DMSB dazu an, „gravierende Fehler bei zentralen Regelungen für den Rennbetrieb auf der Nordschleife“ umgehend zu berichtigen. Anlass dieser Aufforderung: Zum Jahresende formulierte die Fahrer AG unter Federführung von Dirk Adorf drei Empfehlungen an den DMSB, welche der Motorsportbund mit seinem Maßnahmenpaket jedoch ignorierte. Daraufhin distanzierte sich das Expertengremium von den Beschlüssen.

Die Interessengemeinschaft fordert einerseits eine Anpassung der Code-60-Regelung, welche sich an internationale Richtlinien orientiert – eine sukzessive Geschwindigkeitsreduzierung, die insbesondere Auffahrunfälle verhindern soll und den Sportwarten mehr Zeit für Entscheidungen in Gefahrensituationen einräumt. Andererseits verlangt die Interessengemeinschaft nachdrücklich eine Entbürokratisierung beim Erwerb der Nordschleifen-Zusatzlizenz.

ADAC Nordrhein und VLN leisten Unterstützung

Ihre Forderung komprimiert die Interessengemeinschaft gleichsam auf eine Forderung: Das Konzept solle den Einstieg in den Breitensport erleichtern, setzte allerdings Erfahrung auf der Nürburgring-Nordschleife voraus, falls ein Fahrer in leistungsstärkere Sportwagen klettert. Zudem lehnt die Interessengemeinschaft eine DPN Permit ab, die der DMSB für RCN- und Youngtimer-Veranstaltungen in Erwägung zieht.

Überdies ersetzte der DMSB das E-Learning-Tool, welches die Fahrer AG konzeptualisiert hat, durch ein eigenes Programm. Eine obligatorische Abschlussprüfung bestätigte der DMSB ebenso wenig. „Es ist nicht hinnehmbar, dass der DMSB die Erfahrung der Aktiven ignoriert, wenn es um sicherheitsrelevante Entscheidungen geht“, kehrt die Interessengemeinschaft in ihrem Schreiben an die Presse hervor.

Abschließend hat die Interessengemeinschaft den Empfehlungen der Fahrer AG noch einmal explizit befürwortet. Ferner kündigten der ADAC Nordrhein und die VLN-Veranstaltergemeinschaft an, ihr Unterstützung zu gewähren. An der Aktion beteiligen sich unter anderem Manthey-Racing, Frikadelli Racing, Black Falcon, Car Collection Motorsport und Jürgen Alzen Motorsport, die etwa hundert Fahrzeuge repräsentieren.