GT3-Sport: ACO und Michelin organisieren Le Mans Cup

98

Der ACO hat angekündigt, in der nächstjährigen Saison eine neue Langstreckenserie für GT3-Sportwagen auszurichten: den Le Mans Cup. Diese Entscheidung erfolgte aufgrund einer Umstrukturierung der Europäischen Le-Mans-Serie. Denn künftig entfällt die GTC-Wertung als Unterbau des LMP-Wettbewerbs.

Um das Veranstaltungspaket der Europäischen Le-Mans-Serie zu erweitern, hat der ACO eine neue Langstreckenmeisterschaft für GT3-Sportwagen konzipiert: den GT3 Le Mans Cup, unterstützt durch Reifenlieferant Michelin. Der Automobilklub organisiert den Wettbewerb künftig im Rahmenprogramm – parallel zur bereits existierenden Formula-Renault 2.0-Serie sowie der Renault Sport Trophy RS01.

Somit startet der GT3 Le Mans Cup in Imola, auf dem ehemaligen Österreichring, Le Castellet, Spa-Francorchamps und Estoril, aber auch in Le Mans anlässlich des 24-Stunden-Rennens. In Abstimmung mit der FFSA, welche bei der GT Tour weiterhin an dem Ein-Stunden-Format festhält, erstrecken sich die Läufe zum GT3 Le Mans Cup über zwei Stunden. Zudem ergeben sich keinerlei Terminkollisionen zwischen den Begegnungen beider Organisatoren.

Darüber hinaus richtet sich der ACO mit dem GT3 Le Mans Cup vordergründig an Herrenfahrer. Denn die zweiköpfigen Besatzungen müssen sich aus mindestens einem Bronzefahrer zusammenfügen. An einem Wochenende steht den Protagonisten eine sechzigminütige Trainingssitzung zur Qualifikation zur Verfügung, ehe eine halbstündige Qualifikation über die Startreihenfolge entscheidet.

Pierre Fillon: „Neue Serie ist ein logischer Schritt“ 

Der GT3 Le Mans Cup füge sich demnach in das System der Endurance-Pyramide. „Die neue Serie ist ein logischer Schritt als Teil unseres Schemas, welches der ACO für die Entwicklung des Langstreckensports entworfen hat“, erläutert ACO-Präsident Pierre Fillon auf einer Pressekonferenz beim ELMS-Finale in Estoril. „In Ergänzung zur Langstrecken-WM auf der weltweiten Bühne, der ELMS auf europäischer Ebene und der Asiatischen Le-Mans-Serie in Asien fügt der ACO mit dieser neuen Serie ein weiteres Stück zum Portfolio hinzu.“ 

Überdies solle der GT3 Le Mans Cup den Einstieg in den Langstreckensport ermöglichen. „Die neue Serie ebnet einen exzellenten Pfad für Herrenfahrer, die in der Welt des Langstreckensports Fortschritte erzielen wollen“, fügt ELMS-Geschäftsführer Gérard Neveu hinzu. „Wie wir es bereits in der ELMS geschafft haben, werden wir alles daran setzen, dass der Traum solcher Herrenfahrer Wirklichkeit wird. Wir sind wirklich erfreut an dem immensen Interesse, das GT-Teams bereits bekundet haben.“ 

Die Einführung des GT3 Le Mans Cup im Veranstaltungsprogramm tangiert auch die Europäische Le-Mans-Serie unmittelbar. Demgemäß entfernt der ACO die GTC-Wertung aus dem bisherigen Vier-Klassen-System, wodurch GT3-Renner nicht mehr teilnahmeberechtigt sind. Dies entfacht wiederum eine Diskussion um die gegenwärtige Lage auf dem GT3-Markt – selbst die Sprintserie der SRO-Gruppe und die International GT Open kämpfen derzeit mit rückläufigen Starterzahlen.