São Paulo: Porsche reklamiert ersten WM-Sieg

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Neel Jani, Romain Dumas und Marc Lieb haben das Finale der Langstrecken-WM zu ihren Gunsten entschieden. Damit reklamierte Porsche in São Paulo den ersten Laufsieg für sich. Allerdings überschattete ein schwerer Unfall des Schwesterfahrzeugs den Erfolg – Mark Webber war mit Ferrari-Mitstreiter Matteo Cressoni kollidiert.

Porsche hat seinen ersten Laufsieg in der Langstrecken-WM davongetragen. Das Dreigespann Neel Jani, Romain Dumas und Marc Lieb reklamierte den Erfolg beim Finale in São Paul letzten Endes für sich. Allerdings endete die finale Begegnung zwiespältig für den Traditionshersteller aus Stuttgart-Zuffenhausen. Denn das Schwesterfahrzeug fiel in den Schlussminuten einem schweren Unfall anheim. 

Werksfahrer Mark Webber kollidierte beim Einbiegen auf die Start-Ziel-Gerade mit Ferrari-Mitstreiter Matteo Cressoni, woraufhin die Piloten vehement in die Betonwand einschlugen. Dennoch vermeldeten die Verantwortlichen, die Beteiligten blieben bei diesem Zusammenstoß unverletzt. Da sich die Aufräumarbeiten über beinahe eine halbe Stunde erstreckten, beschloss die Rennleitung den Wettbewerb hinter dem Sicherheitsfahrzeug abzuwinken.

Somit waren die designierten Weltmeister Anthony Davidson und Sébastien Buemi letzten Endes nicht imstande, die Spitzenreiter noch einmal zu attackieren. Im Unterschied zur Konkurrenz hatten die Toyota-Mechaniker beim letzten Tankstopp noch einmal frische Reifen montiert, wodurch Porsche unter Druck stand. Aufgrund des Beschlusses musste das TMG-Doppel jedoch kampflos mit dem Silberrang vorliebnehmen.

Tom Kristensen erklimmt Siegertreppchen bei Abschlussrennen

Die Stallgefährten Mike Conway, Stéphane Sarrazin und Alexander Wurz belegten wiederum den vierten Platz. Folglich genügte Toyota die erreichte Punktzahl, um in Interlagos auch den Titel in der Konstrukteurwertung zu sichern. Konterpart Audi errang dagegen die Bronzemedaille, womit Tom Kristensen bei seinem letzten Start als Profisportler das Podium erklomm – gemeinsam mit Lokalmatador Lucas di Grassi und Loïc Duval. 

Die Markenkollegen André Lotterer, Benoît Tréluyer und Marcel Fässler erblickten die Zielflagge an fünfter Stelle, obwohl das Joest-Racing-Trio nach einer Kollision unter gelber Flagge außerplanmäßig an der Box Halt machte. In der LMP1-L-Wertung plagten Rebellion Racing Bremsprobleme einerseits, Komplikationen am Getriebe andererseits. Nichtsdestotrotz kreuzte das Gespann den weißen Strich vor der Lotus-Equipe, die ebenfalls unter technischen Ungereimtheiten litt. 

KCMG entschied wiederum die LMP2-Wertung zu seinen Gunsten. Obwohl das dreiköpfige Oreca-Ensemble zu einen längeren Reparatur gezwungen war, erstritten Alexandre Imperatori, Matthew Howson und Richard Bradley einen unangefochten Sieg. Denn die Konkurrenz fiel gleichermaßen verschiedenen Zwischenfällen zum Opfer. Bereits zu Anfang schlug Ligier-Fahrer Olivier Pla in die Streckenbarriere der ersten Kurve ein, woraufhin Oak Racing aufgab. 

Aston Martin dominiert GTE-Wertungen

Anschließend gelangte SMP Racing in Bredouille. Zunächst gerieten Sergey Zlobin, Nicolas Minassian und Maurizio Mediani in technische Schwierigkeiten. Nichtsdestoweniger erreichte das Oreca-Trio mit fünfzehn Runden Rückstand das Ziel an zweiter Stelle und holte auf diese Weise den LMP2-Fahrertitel. Die Kollegen Kirill Ladygin, Viktor Shaitar und Anton Ladygin rollten dagegen aus.

In der GTE-Pro-Kategorie erfochten Stefan Mücke und Darren Turner den Finalsieg für Aston Martin. Damit unterlagen Manthey-Racing und Porsche im letzten Wertungslauf. Patrick Pilet und Frédéric Makowiecki erzielten letztlich Platz zwei. AF Corse und Ferrari reichten hingegen die Plätze drei und vier, um Team- und Markenwertung zu gewinnen. Intern besiegten James Calado und Davide Rigon ihre Kontrahenten Gianmaria Bruni und Toni Vilander. 

Obendrein feierte Aston Martin in der semiprofessionellen GTE-Am-Liga einen Doppelerfolg. Paul Dalla Lana, Pedro Lamy und Christoffer Nygaard triumphierten über ihre Prodrive-Markenkollegen Nicki Thiim, Kristian Poulsen und David Heinemeier Hansson. Das Stockerl komplettierten die Ferrari-Athleten Michele Rugolo, Stephen Wyatt und Andrea Bertolini für die AF-Corse-Mannschaften.