GT3-Sport: Reiter Engineering entwickelt Gallardo Extenso

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Im Gegensatz zur Konkurrenz verzichtet Reiter Engineering auf die Konstruktion eines neuen GT3-Sportwagens. Stattdessen entwickelt der Lamborghini-Partner ein Evolutionsmodell des Gallardos FLII: den Extenso. Maßgabe sei es, ein wirtschaftliches und „Emotionen weckendes“ Rennfahrzeug zu fertigen.

Reiter Engineering ist im Begriff, den Lamborghini Gallardo FLII GT3 weiterzuentwickeln. Im Unterschied zu Konkurrenz hat sich der Rennstall aus Kirchanschöring gegen die Konstruktion eines neuen Sportwagens entschieden. Stattdessen fertigt das Motorsportressort des italienischen Herstellers ein Evolutionsmodell des Kampfstieres: den Reiter Gallardo Extenso. Oder in der Kurzform auch: R-Ex.

Insgesamt produziert Reiter Engineering zehn Exemplare des überarbeiteten Lamborghini-Renners, welche das Entwicklungsgespann sodann an die Kundenmannschaften ausliefert. „Ähnlich wie in der Luftfahrt, bauen wir auf überschaubare Evolutionsschritte in der Fahrzeugentwicklung und verzichten auf revolutionäre Änderungen“, begründet Teamchef Hans Reiter den Schritt. „Zuverlässigkeit und Langlebigkeit haben absolute Priorität.“ 

Die technischen Neuerungen betreffen einerseits die Heckpartie. Demnach ersetzen Kotflügel aus kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff die hinteren Aluminium-Seitenteile. Andererseits haben die Reiter-Techniker die Spurweite durch einen anderen Querlenker an der Hinterachse um dreizehn Zentimeter erhöht, um die maximale Fahrzeugbreite von zwei Metern und fünfzig Zentimetern zu erreichen. Ein gesenkter Benzinverbrauch zählt ebenfalls zu den Verbesserungen. 

Scheinwerfer sollen für GT1-Optik sorgen

Auch unter den Gesichtspunkten der Optik sowie der Akustik hat Reiter Engineering Überarbeitungen vorgenommen. Front- und Heckscheinwerfer lehnen die Optik deshalb an das Erscheinungsbild der früheren GT1-Boliden an. „Uns hat der überraschende und zugleich überwältigende Zuspruch für unseren SaReNi Camaro GT3 gezeigt, dass zumindest für die Motorsportfans toller Sound und aggressive Optik bei einem GT-Rennwagen unverzichtbar sind“, äußert sich Reiter zu dieser Anpassung. 

Maßgabe der Arbeiten sei es, sowohl ökonomischen Ansprüchen gerecht zu werden, als auch „eingebüßte Emotionen“ wieder hervorzurufen. „Ich behaupte, wir haben heute mit dem Gallardo FLII in puncto Betriebskosten, Fahrbarkeit, Service und Haltbarkeit bei gleichzeitiger Spitzenperformance ein sehr vernünftiges GT3-Auto im Programm“, fasst Reiter zusammen. „Wir wollten diese Attribute nicht aufgeben, sondern nochmal verbessern, und zusätzlich wieder Emotionen wecken.“ 

Darüber hinaus hat Lamborghini das Ensemble von Reiter Engineering als exklusiven und offiziellen Partner bestätigt. „Für mich ist es entsprechend wichtig, diesem Vertrauen, das wir nun seit vierzehn Jahren von Lamborghini genießen, auch weiterhin gerecht zu werden“, bekräftigt Reiter. „Da wir für Ende 2015 eine Reihe neuer GT3-Autos erwarten, und uns somit steigendem Wettbewerb und erhöhter Leistungsfähigkeit stellen müssen, wollen wir uns bereits jetzt auf diese Herausforderung einstellen.“