Le Castellet: Morand Racing holt ersten Saisonsieg

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Die Europäische Le-Mans-Serie sah bei ihrem vierten Gastspiel der Saison in Le Castellet auch den vierten Sieger. Morand Racing sicherte sich die oberste Stufe des Podiums vor den Tabellenführern von Signatech-Alpine und Murphy Prototypes. In den GT-Klassen blieb Ferrari das Maß der Dinge.

Obgleich die Morgan-Mannschaft von Morand Racing schon zur Rennhälfte mit Gary Hirsch am Steuer das Zepter in der Hand hatte, war der Sieg zu diesem Zeitpunkt noch nicht sicher. An seinem Heck bauten Nelson Panciatici im Signatech-Alpine und Rodolfo González im Murhpy-Oreca großen Druck auf. Ein zwingendes Manöver schaffte jedoch keiner der beiden Piloten.

Die Entscheidung musste also anders herbeigeführt werden – wie so oft im Langstreckensport beim Boxenstopp. Der ehemalige Formel-1-Pilot Christian Klien übernahm das Führungsfahrzeug und machte sich auf und davon. Nathanael Berthon, neu im Murhpy-Auto, schaffte den Sprung auf Platz zwei und war nur noch wenige Sekunden weg von der Spitze.

Allerdings unterlief ihm beim Service ein folgenschwerer Fehler. Der Motor lief bereits, während die Mannschaft das Auto noch nachtankte. Bei diesem Vergehen gibt es kein Pardon der Regelhüter, Berthon musste zur Durchfahrtsstrafe antreten. Somit waren die Plätze bezogen und Morand Racing trug sich als vierte Mannschaft in diesem Jahr in die Siegerlisten ein. Dahinter platzierten sich Signatech und Murphy. Die amtierenden Le-Mans-Sieger von Jota Sport mussten sich dahinter anstellen, auch wenn Harry Tincknell einen furiosen Start zeigte und die Pace vorgab.

Die GT-Klassen sehen Rot

In der LMGTE-Klasse ging das Podium einmal mehr geschlossen nach Maranello, der Start ließ jedoch etwas anderes vermuten. Bestimmend in den ersten 61 Umläufen war ein Weissacher. Ben Brown im neuen Porsche 911 RSR von Gulf Racing setzte sich in der ersten Runde an die Spitze und ließ der italienischen Konkurrenz keine Chance. Letztendlich wurde es aber nur Platz sechs, da auch die britische Mannschaft einen Fehler in der Box machte.

Ähnlich erging es dem Polesitter von SMP Racing, die ebenfalls aus dem Kampf um den Sieg heraus fielen. Damit war der Weg frei für Matt Griffin. Er brachte einen der AF-Corse-Ferrari im Mittelteil des Rennens an die Spitze. Anschließend verwaltete Michele Rugolo den Vorsprung und fuhr den Sieg ein. Dahinter belegten AT Racing und JMW Motorsport die Plätze.

Den Misserfolg bei den großen GT-Sportwagen machte die russische SMP-Truppe bei den GTC wieder wett. Zwar war es auch in der GT3-Kategorie nicht das Auto, das von der Polepositon startete. Der Schwesterwagen von Anton Ladygin, David Markozov und Olivier Beretta fuhr zum ersten Saisonsieg, vor den Markenkollegen von Formula Racing. Ein ART-McLaren verhinderte das zweite reine Ferrari-Podest.