Bathurst: Ferrari triumphiert nach ner­ven­zer­rei­ßendem Finale

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Maranello Motorsport hat für Ferrari den Sieg beim Zwölf-Stunden-Rennen von Bathurst errungen. In einem ner­ven­zer­rei­ßendem Endspurt behauptete sich Craig Lowndes gegen Maximilian Buhk. Somit belegte die Mercedes-Benz-Delegation HTP Motorsport den Silberrang. Dritte wurden die Markenkollegen von Erebus Motorsport.

Weder Erebus Motorsport, noch die Markenkollegen von HTP Motorsport waren in der Lage, den Titel beim Zwölf-Stunden-Rennen von Bathurst für Mercedes-Benz zu verteidigen. Stattdessen trug Maranello Motorsport den Erfolg beim Wettstreit in Down Under davon. Das Ferrari-Quartett Mika Salo, Craig Lowndes, Peter Edwards und John Bowe triumphierte in einem nervenaufpeitschendem Herzschlagfinale auf dem Mount Panorama Circuit.

Während der Schlussminuten verordneten die Verantwortlichen nochmals eine Safety-Car-Phase, da ein verunfallter Porsche-Neunelfer abgeschleppt werden musste. Sodann entbrannte ein Kopf-an-Kopf-Duell zwischen Spitzenreiter Lowndes, welcher unter Aufgebot aller Kräfte die Führung gegen Maximilian Buhk verteidigte. Der AMG-Fahrer spielte insbesondere seinen Trumpf auf den langen Geraden aus, denn der Flügeltürer hatte einen erkennbaren Geschwindigkeitsvorteil.

 Aber selbst eine kühne Attacke beim Anbremsen der Quarry-Kurve misslang. Buhk versuchte, sich auf der Außenseite vorbei zu manövrieren, Lowndes konterte jedoch. Der Ferrari-Fahrer kreuzte die Ziellinie schlussendlich unter den Augen der mitfiebernden Teammitglieder mit einer Wagenlänge Vorsprung. Somit gewannen die Roten, HTP Motorsport musste sich geschlagen geben. Buhk und seine Stallgefährten Harold Primat und Thomas Jäger belegten folglich den Silberrang.

Erebus Motorsport verteidigt Bronzerang

Zugleich war auch ein Zweikampf um den letzten Podiumsrang entbrannt. Denn die letzte Gelbphase hatte McLaren-Pilot Shane van Gisbergen noch einmal in Schlagdistanz zu Will Davison (Erebus Motorsport) gebracht, welcher die Angriffe seines Verfolgers allerdings erfolgreich abwehrte. Somit erklomm Davison gemeinsam mit seinen Fahrerkollegen Jack LeBrocq und Greg Crick die unterste Stufe des Siegertreppchen. 

Konkurrent van Gisbergen, Andrew Kirkaldy sowie Tony und Klark Quinn hatten wiederum mit dem vierten Platz vorliebzunehmen. Zweitweise befand sich der Familien Rennstall um das Vater-Sohn-Gespann Quinn gar in Reichweite zur Gesamtspitze, fiel im Laufe der zweiten Halbzeit aber wieder zurück. Die besten Fünf komplettierte das Audi-Trio Rahel Frey, René Rast und Laurens Vanthoor für Phoenix Racing. Sechste wurden die United-Autosports-Markenkollegen Markus Winkelhock, Eric Lux und Mark Patterson. 

Derweil endete der Wettbewerb für Titelverteidiger Bernd Schneider sowie seine Mitstreiter Maro Engel und Nico Bastian in einem Fiasko. Wenngleich Erebus Motorsport die Anfangsphase in New South Wales regelrecht dominierte, haderte die Mercedes-Benz-Abordnung letztlich mit den Bremsen. Infolge eines längeren Boxenaufenthaltes beendete die Mannschaft das Gefecht schließlich an siebenter Stelle.

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Peter Kox kollidiert mit Känguru

Ein kuriose Szene spielte sich dagegen zu Beginn es Zwölf-Stunden-Rennens ab. Lamborghini-Athlet Peter Kox kollidierte mit einem Känguru, das die Strecke kreuzen wollte. Obendrein hatte ein Kameramann eine Kleberandrolle im Fußraum des Gallardos vergessen, welche wiederum den Bremsvorgang hinderte. Nach diesem Intermezzo waren Kox und Lago Racing gezwungen, die Wettfahrt aufzugeben.

Ferner kämpfte Nissan in den Anfangsminuten noch mit um die vorderen Positionen. In einem Stoßstangenduell presste sich Rick Kelly – mit Feindkontakt – an Rivale Buhk vorbei und eroberte die zweite Position. In Konsequenz dessen erlitt der Silberpfeil einen Aufhängungsschaden, weshalb Buhk außerplanmäßig die Box aufsuchen musste. Nichtsdestotrotz glückte es Heico Motorsport, peu à peu den Kontakt zur Spitzengruppe wiederherzustellen, obwohl der Truppe in der Endphase ebenfalls die Bremsen Probleme bereiteten.

Nismo-Schützling Kelly fiel hingegen anschließend einer Kollision anheim. Hiroshi Hamaguachi (Clearwater Racing) war in der Passage McPhillamy Park auf seiner eigenen Kühlflüssigkeit ins Schlingern geraten und drehte sich daraufhin ins Kiesbett. Durch den aufgewirbelten Staub übersah Kelly den Ferrari und prallte auf den Supersportwagen, was das Aus für die Nissan-Werksmannschaft bedeutete.