VLN-Meister im Gespräch: „Dirk wusste nach Aufprall, dass es weitergeht“

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Dirk und Tim Groneck sind VLN-Meister der Saison 2013. Im kleinen Renault Clio haben sie es den „Großen“ letzten Endes gezeigt. Allerdings wurde es beim Saisonfinale noch einmal richtig spannend. Tim Groneck stand für SportsCar-Info Rede und Antwort.

Tim Groneck ist zusammen mit seinem Bruder Dirk frischgebackener Meister der VLN-Langstreckenmeisterschaft. Im Renault Clio der Familien-Mannschaft schafften die beiden in dieser Saison sechs Klassensiege. Ein vierter Platz beim letzten Rennen des Jahres machte den Titelgewinn schließlich perfekt.

Die Truppe musste aber hart kämpfen, um das Ziel zu erreichen. Der kleine Franzose schlug im Bereich Hatzenbach hart ein. Nach der notdürftigen Reparatur sah der Renner aus, wie der neue Werbeträger der Klebeband-Industrie, und der Kampf um den Titel wurde noch einmal spannend, da der Wochenspiegel-Porsche seine Klasse anführte. Platz fünf war das Minimalziel, damit die Meisterschaft nach Melle gehen konnte.  

„So spannend sollte es aber eigentlich nicht werden“, meinte Groneck dazu. „Es sah alles nach einen sicheren zweiten Platz hinter der Schläppi-Truppe aus.“ Für SportsCar-Info nahm er sich die Zeit, einige Fragen zu beantworten. 

SportsCar-Info: „Euer Clio sah zum Schluss ziemlich lädiert aus. Was war passiert?

Tim Groneck: „Dirk hatte im Hatzenbach den Eifelblitz von Johannes Scheid übersehen, der uns überholen wollte. Für ihn war es leider das Ende des Rennens wegen eines gebrochenen Federbeins. Dirk konnte den Einschlagwinkel in die Leitplanke jedoch noch wählen, sodass alle Räder noch halbwegs gerade waren.“

Sportscar-Info: „Habt Ihr zu dem Zeitpunkt gedacht: Das war es?“

Tim Groneck: „Nein, Dirk wusste sofort nach dem Aufprall, dass es weiter gehen würde und wir das noch packen.“

Sportscar-Info: „Wann wurde Euch im Verlauf der Saison klar, dass Ihr ernsthaft um den Titel kämpft und hatte das einen Einfluss auf Eure Rennen danach?“

Tim Groneck: „Ab dem sechsten Rennen war für uns klar, dass es eine große Saison werden kann. Einfluss auf unsere Rennen hatte dies aber nicht. Das Auto wurde nur noch akribischer vorbereitet.“

Sportscar-Info: „Wie war eigentlich Euer Werdegang im Motorsport, und wie seid Ihr zur VLN gekommen?“

Tim Groneck: „Motorsport machen wir seit über zwanzig Jahren. Angefangen haben wir im Kart-Sport durch unseren Vater. Da unser Vater 2003 nach schwerer Krankheit verstorben ist, hatten wir eine Pause eingelegt. Drei Jahre später kribbelte es aber wieder, und wir sind wieder bei Kart-Rennen gestartet. 2009 hatten wir dann die Möglichkeit, von meinem Schwiegervater unseren ersten Rennwagen zu kaufen. Einen Honda Integra, aber leider ohne Erfolg. Wir konnten in zwei Jahren RCN nur ein Rennen beenden, da jedes Mal der Defektteufel zuschlug.

Ende 2010 hatten wir dann endgültig die Nase voll und kauften von Henry Walkenhorst unseren Clio. Wir starteten sofort in der VLN mit einem Budget für fünf Rennen. Wir sind dann aber die ganze Saison gefahren, weil ich Dirk nicht gesagt habe, dass das Geld alle ist. Im Nachhinein erwies sich dies aber als richtig, da wir zum Ende der Saison die passenden Leute kennengelernt haben, die unseren weiteren Weg entscheidend geprägt haben.“

Sportscar-Info: „Gibt es schon eine Planung für die kommende Saison? Bleibt Ihr dem Clio-Cup treu?“

Tim Groneck: „2014 wird genauso wie 2013 gestartet, mit dem Clio.“

Sportscar-Info: „Zum Schluss: Was glaubt Ihr, wie sich der Clio-Cup im kommenden Jahr entwickeln wird. Gibt Euer Titel der Klasse noch einmal einen Aufschwung?“

Tim Groneck: Ich hoffe, dasss es die Klasse Cup 3 weiterhin geben wird. Wenn das so ist, glaube ich, dass durch unseren Erfolg wieder mehrere Clios in die Saison starten werden.“