Dubrovnik: FIA beschließt Neuordnung der LMP1 und GT

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Auf einer Tagung in Dubrovnik hat der FIA-Weltrat eine Unterteilung der LMP1-Kategorie in „Light“ und „Hybrid“ beschlossen. Außerdem müssen Hersteller zukünftig zwei Fahrzeuge einsetzen, um den WM-Titel zu gewinnen. Ferner streben die Verantwortlichen eine Zusammenführung der Klassen GTE und GT3 an.

Am vergangenen Freitag tagte der FIA-Weltrat in der kroatischen Stadt Dubrovnik. Am Rande des Zusammentreffens an der Adria thematisierten die Verantwortlichen unter anderem die Zukunft der Langstrecken-WM und des GT-Sports. In einem kurzen Kommuniqué an die Presse skizzierte der internationale Automobilverband seine Pläne für die kommende Saison sowie die darauffolgenden Jahre.

Um schrumpfenden Teilnehmerfeldern nach den 24 Stunden von Le Mans vorzubeugen, hat die FIA beschlossen, den Herstellertitel an jenen Konstrukteur zu verleihen, welcher die meisten Punkte mit zwei Fahrzeugen sammelt. Eine Sonderregelung haben die Organisatoren für einen Einsatz mit drei Prototypen festgelegt. Toyota hat beispielsweise in diesem Jahr sein Engagement nach dem Klassiker an der Sarthe reduziert und setzt lediglich am Fuji einen zweiten Rennwagen ein.

Überdies spaltet die FIA die LMP1-Spitzenklasse in zwei Wertungen, was mit der Einführung der neuen technischen Regularien einhergeht. Künftig existiert eine „Light“-Kategorie (LMP-L), welche ausschließlich den Privatiers vorbehalten ist, und eine Hybridkategorie (LMP-H), an der sowohl private Rennställe als auch Werksmannschaften teilnehmen dürfen. Eine mögliche Ausbalancierung des Kräfteverhältnisses erfolgt über die Energiezuteilung.

Im GT-Sektor plant der Motorsport-Dachverband eine neue Klassenstruktur. Nach dem ACO und FIA bis dato eine Angleichung der Kategorien GTE und GT3 verhinderten, planen die beiden Veranstalter eine neue Einteilung: GTE+ für Werksabordnungen und GTE für private Mannschaften. Details wolle die FIA auf der Sitzung des Weltrats im Juni kommenden Jahres prononcieren, um das neue Reglement in der Saison 2016 einzuführen.

Bereits letztes Jahr im Herbst unterbreiteten ACO und FIA der SRO-Gruppe den Vorschlag, die Gran-Turismo-Sparten GTE und GT3 zu fusionieren. Stéphane Ratel erteilte seinen Kollegen jedoch postwendend eine Absage. Die aufeinanderprallenden Interessen der Akteure der zwei verschieden Kategorien seien nicht vereinbar. Stattdessen entwickelte Ratel ein Alternativmodell mit einer Zwei-Klassen-Struktur, das allerdings nicht umgesetzt wurde.