GT Corse: Einstand in der Spitzenklasse

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Die Eifel-Ferraristi haben den Aufstieg in die VLN-Spitzenklasse gemeistert. Am vergangenen Wochenende setzte GT Corse erstmals die GT3-Variante des 458 Italia ein. Die Bilanz: Klassenrang sechs beim Regenchaos in der Eifel. Nach dem erfolgreichen Debüt widmet sich das Ensemble um Danny Pfeil der technischen Feinarbeit.

Längst wetteifern auch in der VLN-Langstreckenmeisterschaft Mannschaften der GT3-Riege um Gesamtsiege auf der Nordschleife. Einzig Ferrari hatte bislang keine Delegation in die Eifel entsandt, um am Fuße der Nürburg die Fahnen der Roten zu hissen. Doch am vergangenen Wochenende unterwand sich GT Corse schließlich, dem Ferrari 458 Italia GT3 in der Grünen Hölle den Ritterschlag zu erteilen.

Der Rennstall aus Oberursel bestritt mit dem Maranello-Renner das 36. RCM-DMV-Grenzlandrennen. Ins Steuer griffen Sportwagen-Routinier Pierre Kaffer sowie sein Namensvetter Pierre Ehret und Alexander Mattschull. „Wir haben für den GT3 jetzt eine erste Basis und wissen nun, wo wir stehen“, resümierte Teamchef Danny Pfeil die Premiere des Ferraris. „Anhand der gesammelten Daten werden wir den Ferrari für den nächsten VLN-Lauf weiterentwickeln.“

Bereits in der Qualifikation erwies sich der Ferrari gegenüber den etablierten GT3-Fahrzeugen als konkurrenzfähig. GT Corse sicherte sich auf nassem Asphalt mit einer Rundenzeit von 10:07,326 Minuten den 17. Startrang. Infolge eines ereignisreichen Rennens kreuzten Kaffer, Ehret und Matschull die Ziellinie letzten Endes an 23. Stelle im Gesamtklassement, womit die Eifel-Ferraristi zugleich den sechsten Platz der SP9-Kategorie sicherten. 

Somit schlug sich der Ferrari 458 Italia GT3 bei seinem Debüt auf der Nürburgring-Nordschleife wacker, weshalb sich Pfeil mit dem Resultat zufrieden zeigt. Zumal die Regenschlacht in der Vulkaneifel sogar wegen der schwierigen Wetterverhältnisse abgebrochen werden musste. „Mit dem ersten Aufschlag in der Eifel und der Zielankunft nach zirka vier Stunden bin ich zufrieden“, bilanziert Pfeil. „Klar, eine Top-Zehn-Platzierung wäre natürlich schön gewesen, aber dafür hätte es heute trocken sein müssen.“

„Es ist sensationell“

Auch Kaffer bescheinigt der GT3-Variante des Ferrari 458 vorhandenes Potenzial. „Es ist sensationell, dass es Danny Pfeil geschafft hat, den GT3-Ferrari auf die Nordschleife zu bringen“, kommentierte der ehemalige DTM-Fahrer das Debüt. „Mit einem völlig neuen Auto auf Anhieb die Zielflagge zu sehen, spricht für Ferrari.“ Fortan wird sich die Technikabteilung um Martin Kohlhaas um Feinschliffe an dem neuen Automobil aus Italien kümmern.

Parallel zum Erstauftritt des GT3-Boliden setzte das GT-Corse-Gespann ebenso seine beiden seriennahen Ferrari-Fahrzeuge ein. Der Besatzung Christian Kohlhaas, Carsten Struwe und Kaffer, welche sich am Samstag eine Doppelbelastung aufbürdete, glückte gar der Sprung aufs Podest. Das Fahrertrio errang den dritten Platz der SP8-Kategorie. Die Stallgefährten Patrik Kaiser und Mike Jäger mussten dagegen nach einer Kollision aufgeben.

Aber auch für Kohlhaas, Struw und Kaffer verlief die 36. Auflage des Grenzlandrennens nicht reibungslos. „Mit meinem Stint heute bin ich persönlich zufrieden, obwohl es zu einem kleinen Zwischenfall kam“, rapportierte Struwe nach dem Rennen. „Ein anderes Fahrzeug hat mich getroffen und ist mir in die Fahrerseite gerutscht. Glücklicherweise konnte ich die Fahrt fortsetzen und das Auto zurück an die Box bringen.“ 

Und das Fazit? „Es war ein verrücktes Rennen“, konstatiert Pfeil abschließend. „Bei dem typischen wechselhaften Eifelwetter war sehr viel Lotterie im Spiel. Man hatte viele Möglichkeiten bei der Reifenwahl die falsche Entscheidung zutreffen. Mit dem Wochenende bin ich trotzdem zufrieden. Mehr als Platz drei in der SP8 war aber aus eigener Kraft nicht drin, und der GT3 sah bei seiner Nordschleifen-Premiere die Zielflagge.“