Fuji: Toyota triumphiert beim Heimrennen

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Kazuki Nakajima behielt im Endspurt des Sechs-Stunden-Rennens in Oyama gegen Audi-Konkurrent André Lotterer die Oberhand. Damit feierte die japanische Werksmannschaft einen Start-Ziel-Sieg beim Heimspiel auf dem Fuji Speedway. Bei den Privatiers setzte sich Rebellion gegen die Honda-Fraktion durch.

Toyota profitierte vom Haussegen auf der persönlichen Teststrecke. Am Fuße des heiligen Berges Fuji präsentierte sich der fernöstliche Konstrukteur in Galaform und gewann das Heimspiel in Oyama. Nicolas Lapierre, Alexander Wurz und Lokalmatador Kazuki Nakajima lieferten eine fehlerfreie Vorstellung ab und feierten trotz Splash-and-Dash-Boxenhalt einen Start-Ziel-Sieg beim vorletzten Wertungslauf der Langstrecken-WM.

Indes stellten sich die Kontrahenten aus dem Audi-Lager mehrfach selbst ein Bein. Die Tabellenführer André Lotterer, Marcel Fässler und Benoît Tréluyer manövrierten sich in der Anfangsphase zwar in Schlagdistanz, eroberten zeitweilig gar die Führung, leisteten sich im weiteren Rennverlauf jedoch gravierende Fehler. Deshalb musste sich das Ingolstädter Trio mit dem Silberrang begnügen. 

Unmittelbar nach der Halbzeit kegelte Tréluyer zunächst einen zu überrundeten Aston Martin in der Dunlop-Kehre von der Piste, wofür dem Franzosen eine Stop-and-Go-Strafe auferlegt wurde. Obendrein musste die Frontpartie des Hybridrenners repariert werden. Lotterer übernahm schlussendlich die letzte Schicht, wobei dem Audi-Schützling ebenfalls ein Fauxpas unterlief und mit dem JRM-Honda auf Tuchfühlung ging. 

Wenngleich besagtes Intermezzo seitens der Rennleitung nicht geahndet wurde und der südbayrische Prototyp keinerlei Blessuren davontrug, kostete die Kollision dennoch wertvolle Zeit im Fernduell mit Toyota. Schließlich musste das japanische Gespann während der letzten halben Stunde noch einmal nachtanken. Beim Verlassen der Boxengasse trennten Toyota und Audi allerdings sechs Sekunden. Einen Vorsprung den Schlussfahrer Nakajima souverän verwaltete und ins Ziel rettete. 

McNish und Kristensen patzen ebenfalls

Auf dem dritten Rang landeten letzten Endes die Audi-Urgesteine Tom Kristensen und Allan McNish, obwohl das Duo einige Akzente setzten konnte. Im Pulverdampf des Startschuss zwängte sich McNish zwischenzeitlich an seinem Stallgefährten Lotterer vorbei. Aber infolge eines Zusammenstoßes mit einem der Felbermayr-Neunelfer im Überrundungsverkehr musste der Schotte einen außerplanmäßigen Boxenstopp einlegen.

Im Gegenzug waren McNish und Kristensen Nutznießer einer Gelbphase hinter dem Sicherheitsfahrzeug, wobei die Routiniers erheblich Boden gutmachten. Jedoch verspielte McNish die gewonnene Zeit wieder und kollidierte mit dem Starworks-Honda. Nachdem Lotterer, Fässler und Tréluyer mit einer Strafe belegt wurden, rutschten McNish und Kristensen allerdings neuerlich auf Position zwei. Im innerbetrieblichen Duell ließ Letzterer seinen Kollegen Lotterer am Ende der Start-Ziel-Gerade jedoch ohne Gegenwehr passieren.

Unterdes behielten Neel Jani und Nicolas Prost (Rebellion-Toyota) unter den Privatiers die Oberhand, womit der eidgenössische Rennstall das Wochenende für Toyota perfekt machte. Fünfte wurden David Brabham, Karun Chandhok und Peter Dumbreck (JRM-Honda), obwohl das Gespann in der Schlussphase nochmals ungeplant die Garage ansteuerte. Dahinter sortierten sich Jonny Kane, Danny Watts und Nick Leventis (Strakka-Honda) ein, welche sich gegen Harold Primat und Andrea Belicchi (Rebellion-Toyota) behaupteten. Die Rückkehrer aus dem Hause Oak Racing haderten wiederum mit Antriebsproblemen am neuen Honda-Motor. Dominik Kraihamer, Betrand Baguette und Takuma Sat? belegten folglich den letzten Platz. 

Porsche und Corvette reüssieren in der GT-Klasse

Die LMP2-Klasse gewannen John Martin, Tor Greaves und Shinji Nakano (ADR-Delta-Oreca-Nissan). Stéphane Sarrazin, Vicente Potolicchio und Ryan Dalziel (Starworks-Honda) erfochten trotz diverser Eskapaden den zweiten Podiumsrang. Dritte wurden Olivier Pla, Jacques Nicolet und Mathieu Lahaye (Oak-Morgan). 

In der Profiwertung der Gran-Turismo-Division siegten Marc Lieb und Richard Lietz (Felbermayr-Porsche) mit einer Runde Vorsprung auf Gianmaria Bruni und Giancarlo Fisichella (AF-Corse-Ferrari). Die Bronzemedaille hängten sich wiederum Stefan Mücke und Darren Turner (Aston Martin) um. An vierter Stelle sortierten sich Andrea Bertolini und Olivier Beretta (AF-Corse-Ferrari) ein. 

Patrick Bornhauser, Julien Canal und Pedro Lamy (Larbre-Corvette) triumphierten in der GT-Amateurliga. Das französisch-französisch-portugiesische Trio kreuzte die Ziellinie mit einem Umlauf Vorsprung auf Tracy Krohn, Niclas Jönsson und Michele Rugolo (Krohn-Ferrari). Die Runde auf dem Treppchen komplettierten Christian Ried, Gianluca Rode und Paolo Ruberti (Felbermayr-Porsche).

Das Finale der Langstrecken-Weltmeisterschaft steigt in zwei Wochen im Reich der Mitte. In der chinesischen Metropole Shanghai lädt die Sportwagengemeinde zum Kehraus ihrer Premieresaison auf der Weltbühne.