BES: ProSpeed gewinnt Herzschlagfinale in der Eifel

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ProSpeed Competition konnte den vorletzten Lauf der Blancpain Endurance Series auf dem Nürburgring hauchdünn vor Black Falcon gewinnen. Im Meisterschaftskampf konnte WRT, bedingt durch einen Ausfall von Marc VDS, Boden auf die Kontrahenten gut machen.

 Fast hätte es gereicht. Um lediglich 0,521 Sekunden verpasste Black Falcon zwei Klassensiege in einem Rennen. Allerdings wehrte sich Marc Goossens im ProSpeed-Porsche über die gesamte letzte halbe Stunde nach allen Regeln der Kunst gegen den heranstürmenden Jeroen Bleekemolen im Mercedes. Letztendlich ging es für die belgische Mannschaft auf und der Routinier rettete den erarbeiteten Vorsprung über die Ziellinie. Es war zugleich der erste Porsche-Gesamtsieg in der BES seit Monza 2011.

Verdanken konnte er diesen Vorsprung dem Mechaniker-Team rund um die Teamchefs Rudi Penders und Luc Goris. Beim letzten Boxenstopp brachte die Porsche-Mannschaft ihren 911 GT3 R vor dem Black-Falcon-SLS wieder auf die Strecke, wo sie sich nach dem ersten Stint schon einmal befanden. Da die ersten Boxenstopps allerdings während einer Safety-Car-Phase absolviert wurden, mogelte sich Mike Parisy, der von Cheng Congfu übernommen hatte, im silber-roten SLS in der zweiten Rennstunde in Führung.

„Ich bin wirklich überglücklich“, sagte anschließend Marc Hennerici, der gemeinsam mit Goossens und Xavier Maassen jubeln durfte. „Das Team hat den Sieg wirklich verdient und ich hoffe, dass wir nächstes Jahr hier hin zurückkommen.“

Damit war am Ende Frank Kechele im Vita4One-BMW aus der Entscheidung heraus. Zwar konnten sich Mathias Lauda und Gregory Franchi in der turbulenten Anfangsphase in der Spitzengruppe halten, allerdings verloren sie bei den Boxenstopps den Anschluss. Auch die zum Teil schnelleren Runden gegen Ende des dreistündigen Wertungslaufes von Kechele halfen nicht mehr. Somit hieß es für die Mannschaft aus Olpe mit 18,912 Sekunden Rückstand Rang drei und damit ein Platz auf dem Podest.

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Meisterschaft spitzt sich zu

Diesen Schritt auf das Podium durfte hingegen zum ersten Mal in dieser Saison kein WRT-Audi-Pilot machen. Dafür machte das belgische Team einen entscheidenden Schritt in Richtung Titelverteidigung. Dabei profitierten sie von unfreiwilliger Schützenhilfe von Dino Lunardi im Saintéloc-Audi, der durch ein Missverständnis den Marc-VDS-BMW der Tabellenführer Maxime Martin, Bas Leinders und Markus Palttala unglücklich am Heck traf und so in die Streckenbegrenzung beförderte – dies bedeutete das Rennende.

Dennoch behielten die zweifachen Saisonsieger ihre Führung in den Punkteständen, da Kechele nach seinem Boxenstopp Stéphane Ortelli im WRT-Audi überholte. Allerdings haben der Monegasse und seine Teamkollegen Christopher Mies und Christopher Haase durch ihren vierten Rang nur noch drei Punkte Rückstand. Ihre Führung in der Teamwertung musste die belgische BMW-Mannschaft aber an die Landsleute im Auftrag von Audi abgeben, da der zweite Z4 in rot-gelb-silberner Farbgebung auf Platz acht ins Ziel kam.

Die Titelvergabe wird also auf den letzten Wertungslauf im spanischen Navarra am 13. Oktober verlegt. Da bislang beide belgischen Teams die Vorentscheidung verpassten, kommt es im Norden der iberischen Halbinsel nun mehr denn je auf einen Null-Fehler-Job an.

Black Falcon mit Heimsieg

Im Gegensatz zum Schwesterwagen im Pro-Cup, der sich marginal dem ProSpeed-Gespann geschlagen geben musste, schaffte Sean Edwards im zweiten Black-Falcon-SLS in der Pro-Am den Sprung nach ganz vorn. Der Brite, der gemeinsam mit Oliver Morley und Steve Jans startete, überholte in der letzten Rennstunde Henry Hassid und Anthony Beltoise im Porsche von Pro-GT. Auf Rang drei brachten Grégoire Demoustier und Duncan Tappy ihren ART-McLaren hinter die Ziellinie.

Für die Lokalmatadoren Hans-Guido Riegel, Mike Stursberg und Richard Westbrook im Haribo Racing Team, das viele Jahre in der VLN unterwegs war, verlief das Rennen hingegen durchwachsen. Stursberg legte einen guten Start hin und reihte sich im vorderen Mittelfeld ein, wo er unter anderem mit Mike Hezemans im Marc-VDS-Z4 kämpfte. Nach dem Fahrerwechsel verlor Riegel allerdings kurzzeitig die Kontrolle über sein Arbeitsgerät und musste einen Umweg durch das Kiesbett fahren. Am Ende brachte Westbrook den Zuffenhausener auf Platz zwölf – dort waren sie auch gestartet.

Ebenfalls ernüchternd war das Ergebnis für Valentino Rossi. Der Moto-GP-Star absolvierte in der Eifel sein zweites Gastspiel im GT-Sport in einem Ferrari für das Team Kessel Racing. Rossi höchstpersönlich fuhr den Start und fand sich in derselben Region, wie der Goldbären-Porsche, wieder. Seine Teamkollegen Alessio Salucci und Andrea Ceccato fuhren anschließend aber ein eher unauffälliges, aber solides Rennen und belegten am Ende Rang neun in der Pro-Am-Klasse.

Nach dem Zieleinlauf von Daniel Desbrueres und Christian Kelders durfte auch in der Box von Exagon Engineering gejubelt werden. Das französisch-belgische Gespann konnte den Klassensieg bei den Gentlemen-Fahrern feiern. Auf dem Podium gesellten sich Georges Cabannes, Fabien Michal und Fabien Thuner für Ruffier Racing sowie die Polesitter Jan Brunstedt, Mikael Bender und Daniel Roos für JB Motorsport hinzu.