Nürburgring: Qualifikationsrennen geht an Lamborghini

54

Kurz vor Saisonende sicherte Peter Kox endlich den ersten Sieg für Reiter. Der Schlüssel dazu war unter anderem der gute Boxenstopp. Die beiden Spitzenreiter in der WM konnten den Schaden nach der Qualifikationen mit den Rängen drei und vier begrenzen. Dominik Baumann und Maximilian Buhk krönten sich indes zum Europameister.

 Gerade für Reiter war es nach einer Saison mit wechselhaften Leistungen ein ambivalentes Rennen. Zwar hielt das Wetter, aber das Reiter-Team hatte bereits in der ersten Runde das Fahrzeug von Jereon Bleekemolen verloren. Am Ende triumphierte jedoch ausgerechnet der Teamkollege Peter Kox – vor Laurens Vanthoor im WRT-Audi.

Nach der eher schlechten Qualifikation der beiden Meisterschaftskontrahenten Michael Bartels und Yelmer Buurmann (Vita4One-BMW) sowie Markus Winkelhock und Marc Basseng gelang diesen im Rennen schließlich Schadensbegrenzung. Basseng konnte am Ende Buurmann gerade noch hinter sich halten und sich so den dritten Rang sichern.

Maximilian Buhk und Dominik Baumann sicherten sich derweil mit einem Sieg den Fahrertitel in der GT3-Europameisterschaft.

Chaos in der ersten Hälfte.

Zu Beginn des Rennens ließ sich die Sonne wieder ein wenig blicken. Trotzdem verlief der Start eher im Chaos. Obwohl das Sicherheitsfahrzeug wie üblich nach der Formationsrunde in die Box verschwand, wurde die Ampel nicht auf Grün geschaltet und das Feld machte sich auf eine weitere Formationsrunde, ohne Safetycar. Im zweiten Versuch schaltete die Ampel auch erst sehr spät, sodass sich das Feld über die Gerade kaum auseinander ziehen konnte.

Im folgenden engen Feld konnten sich Bartels an das Heck von Winkelhock hängen und damit bis auf Rang acht nach vorne fahren, auch wenn die beiden Lamborghini-Renner immer noch vor ihnen fuhren. Kurz darauf drehte sich noch in der ersten Runde Bleekemolen in die Reifenwand. Nach dem recht harten Einschlag verließ er zunächst das Fahrzeug nicht, weshalb bereits die zweite Runde wieder hinter dem Safetycar gefahren wurde.

Dies vermutlich zum Ärger von Stef Dusseldorp (Hexis-McLaren), der sich bereits etwas von den beiden Audi hinter ihm abgesetzt hatte. Auf Rang fünf folgte nun Rosina im verbliebenen Lamborghini und dann schon die beiden Meisterschaftskontrahenten Winkelhock und Bartels. Einen guten Start hatte auch der Sunred-Ford-GT erwischt, der die beiden Ferrari hatte überholen können.

Wenige Verschiebungen gab es währenddessen im GT3-EM Feld, bis auf das Ausscheiden von einem der AF-Corse-Ferrari.

Die Safetycarphase zog sich nun über 15 Minuten, sodass, nach dem missglückten ersten Startversuch nur noch fünf Minuten bis zum Boxenstoppfenster zu fahren waren.

Beim Restart setzte sich Dusseldorp sofort von den beiden Audis ab. Auch Álvaro Parente (Hexis-McLaren) kam wieder gut weg, und drückte sich an Bartels vorbei. Auch an Winkelhock presste er noch vorbei, während vorne bei Dusseldorp der Ärger anfing. Aufgrund eines Fahrwerksschadens vorne rechts musste er die beiden Audi-Flundern ziehen lassen. Beim Versuch, das Auto noch an die Box zu fahren, hielt er dann in einer Kurve ausgerechnet seinen Teamkollegen Parente auf, der darum Bartels und Winkelhock wieder passieren lassen musste und sogar noch von Thomas Jäger (Münnich-Mercedes) überholt wurde.

Damit lagen nun die beiden Audi-Renner vor Rosina im Lamborghini. Winkelhock konnte nun erstaunlicherweise das Tempo des Lamborghinis mitgehen und blieb an dessen Heck. Die beiden setzten sich dabei langsam aber sicher von Michael Bartels ab.

Boxenstopps entscheiden das Rennen

Bartels und Jäger kämpften gegeneinander weiter, was Parente erlaubte wieder auf die beiden aufzuholen. Jäger und Bartels absolvierten dann zusammen ihren Boxenstopp, während Parente weiterfuhr. Beim Starten des BMW nach dem Stopp gab es jedoch Probleme, da Buurmann nicht losfahren konnte. Infolgedesen kam der Mercedes, nun in den Händen von Nicky Pastorelli vor dem BMW aus der Box.

Der Kampf zwischen Winkelhock und Rosina erlaubt es Parente, auf diese beiden aufzuholen. Währenddessen absolvierte Frank Stippler (WRT-Audi) den ersten Boxenstopp des WRT-Teams und übergab seinen Audi R8 an Oliver Jarvis. Da aber die Radmutter am linken Hinterrad nicht richtig griff, verloren die beiden viel Zeit und fielen hinter Pastorelli und Buurmann zurück, die immer noch gegeneinander kämpften.

Während bei Winkelhocks Boxenstopp nichts besonderes passierte, kamen Ortelli und Rosina beinahe gleichzeitig an die Box. Wieder klappte der WRT-Stopp nicht ganz so gut und Peter Kox kam vor Audianer Vanthoor aus der Box und konnte sich direkt absetzen, während Vanthoor sich sogar gegen Basseng wehren musste.

Parente tauchte hingegen erst in der letzten Sekunde in die Box ab und über gab an seinen Teamkollegen Grégoire Demoustier. Dieser gab alles, kam jedoch zwischen Kox und Vanthoor heraus. Er verbremste sich in der Folge noch und fiel auch hinter Basseng zurück. Er musste sich sogar zurückfallen lassen, bis direkt vor Nicky Pastorelli, der immer noch alles gab, um Buurmann hinter sich zu halten, während dahinter Jarvis nicht aufholen konnte.

Vanthoor konnte sich in der Zwischenzeit etwas von Basseng absetzen, kam aber nicht mehr an Peter Kox heran.

13 Min vor Ende kam Buurmann am Ende von Start-Ziel an endlich Pastorelli vorbei. Er setzt sich daraufhin sofort vom Mercedes ab und holte auch schnell auf Demoustier im McLaren auf. Bereits am Ende der nächsten Runde konnte er auch diesen überholen und machte nun Jagd auf den größten Meisterschaftskonkurrenten, auf Marc Basseng.

Zwei Runden später wird dieser vom zur Überrundung anstehenden Novadriver-Audi aus der GT3-EM aufgehalten, was es Buurmann erlaubt, sich direkt unter das hohe Heck des SLS zu klemmen. In den letzten drei Runden kämpften die beiden hart, aber immer fair, um den dritten Rang, am Ende setzte sich aber doch der Mercedes durch.

Damit waren Dusseldorp und Makowiecki wohl endgültig aus dem Meisterschaftsrennen heraus, während Basseng und Winkelhock ihren Rückstand verkürzen konnten.

Baumann/Buhk siegen in der GT3-EM

Der Sieg und die Meisterschaft in der GT-3EM ging relativ unspektakulär an die beiden Heico-Mercedes-Piloten Dominik Baumann und Maximilian Buhk, vor den beiden AF-Corse-Ferrari-Piloten Stephano Gay und Michael Lyons.