Französische GT: Ein Foto-Finish und der erste McLaren-Sieg

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Das vierte Rennwochenende der GT-Tour bot guten Motorsport bei entsprechenden äußeren Bedingungen: Audi-Pilot Grégory Guilvert glänzte am Samtstag, ART Grand Prix holte am Sonntag den ersten Sieg für McLaren im französischen Championat.

Auf dem ehemaligen Grand-Prix-Kurs von Magny-Cours im zentralfranzösischen Departement Nièvre hatten sich mehr als 20 GT3-Fahrzeuge für die vierte von sieben Veranstaltungen der GT Tour im Jahr 2012 eingefunden. Den ersten einstündigen Lauf am Samstag gewannen Paul Lamic und Grégory Guilvert für das umtriebige Team von Saintéloc Racing. Am Sonntag konnten Grégoire Demoustier und Ulric Amado die Samstagssieger hinter sich lassen und den ersten Sieg für McLaren in der französischen GT-Meisterschaft erzielen.

Zur Halbzeit liegen in der Meisterschaftswertung weiterhin die Sofrev-ASR-Ferrari-Piloten Eric Debard und Olivier Panis (106 Punkte) in Führung. Es folgen die Porsche-Besatzung Henry Hassid und Anthony Beltoise von Pro-GT by Almeras (102 Punkte) sowie die Saintéloc-Audi-Piloten Paul Lamic und Grégory Guilvert (88 Punkte).

Erster Lauf: Die Sternstunde von Guilvert – Barthez auf dem Podium

Grégory Guilvert ließ schon in der Qualifikation aufhorchen, als er den Saintéloc-Audi auf die Polepsoition für den zweiten Lauf stellte. Doch für den ersten schaffte es Mitfahrer Paul Lamic nur auf den elften Rang. Henry Hassid von Pro-GT by Almeras blieb, von der Poleposition gestartet, zunächst in Führung, aber nach mehreren Unfällen musste das Safety-Car auf die Strecke. Porsche-Pilot Jean-Claude Police wurde mit einem gebrochenen Arm in das nahe Krankenhaus von Nevers verbracht.

Als das Rennen wieder freigeben wurde, entfaltete sich bis zu den Boxenstopps ein Dreikampf zwischen Hassid, Franck Morel (in einer Dodge Viper) und dem aus der GT-Weltmeisterschaft bekannten Grégoire Demoustier, der seinen ART-Grand-Prix-McLaren von Platz 13 gestartet hatte. Nach den Fahrerwechseln führte Ulric Amado (für Demoustier), musste aber wegen zu kurzer Verweildauer in der Boxengasse eine Stop-and-Go-Strafe antreten.

Guilvert hingegen befand sich nach dem Fahrerwechsel auf der sechsten Position und überholte in der verbleibenden halben Stunde einen Konkurrenten nach dem anderen, bis er in der letzten Kurve der letzten Runde noch den Porsche von Beltoise (für Hassid) abfangen konnte. Lamic/Guilvert siegten damit vor Hassid/ Beltoise und dem Sofrev-ASR-Ferrari mit Morgan Moullin-Traffort und Fabien Barthez – das erste GT-Tour-Podium für den ehemaligen Welttorhüter.

Zweiter Lauf: McLaren macht’s dank Demoustier und Amado

Polesitter Guilvert musste sich nach dem Start dem Sofrev-ASR-Ferrari von Ludovic Badey geschlagen geben, bis dieser in der achten Runde mit einem technischen Defekt ausfiel. Nach den Boxenstopps lag Debard (für Panis) vor Lamic (für Guilvert) und Demoustier (für Amado). Doch Debard musste die Führung durch eine Stop-and-Go-Strafe wegen zu kurzer Verweildauer in der Boxengasse abgeben, kam aber immerhin noch auf dem dritten Rang ins Ziel.

Demoustier überholte den führenden Saintéloc-Audi und stellte damit die finale Reihenfolge her: McLaren verbuchte seinen ersten Sieg in der französischen Meisterschaft durch ART Grand Prix. Vierte wurden David Hallyday und Stéphane Ortelli im Audi R8 LMS. Franck Morel und Erwin France auf der Team-Pouchelon-Viper gewannen als Gesamtachte die Amateurwertung des Coup de France am Samstag. Jean-Paul Buffin und Christian Demigneux siegten mit ihrem Ruffier-Racing-Porsche am Sonntag.

Das fünfte Rennwochenende der GT Tour wird am 8. und 9. September auf dem Circuito de Navarra ausgetragen.