Französische GT: Doppelsieg für Team Pro-GT

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Beim zweiten Aufgalopp der französischen GT-Meisterschaft in der Saison 2012 auf dem hügeligen Kurs in Dijon-Prenois konnte das Team Pro-GT in beiden Läufen siegen. Sébastien Loeb Racing zeigt sich ebenfalls in guter Form.

Die Stadt Dijon im Westen Frankreichs ist wohl wegen zwei Dingen international bekannt. Das Erste ist die Rennstrecke, der Circuit de Dijon-Prenois. Unter anderem war auf dem 3,8 Kilometer langen Kurs 2009 die DTM zu Gast. Die zweite Sache ist der berühmte Senf.

Ob der Renngott, sollte es ihn geben, etwas von dieser würzigen Delikatesse in den Rennverlauf der GT-Tour, wie sie in Frankreich heißt, beigemischt hat, ist nicht bekannt. Jedoch zeigten die Protagonisten, von denen rund die Hälfte auch in der Blancpain Endurance Series (BES) antritt, ein scharfes Rennen.

Lauf eins: Premierensieg für Beltoise/Hassid

Von der Poleposition in das Rennen ging allerdings erst einmal ein anderer: es war Gilles Vannelet im Mercedes SLS des Rennstalls von Rallye-Rekordweltmeister Sébastien Loeb. Der Franzose konnte vom Start weg seinen Vorteil behaupten. Hinter ihm in die erste Kurve bog die Viper vom Team Pouchelon ein, die aus der sechsten Startreihe nach vorne schoss. In Runde vier schaffte es dann Erwin France am Steuer der Giftschlange, die Führung zu übernehmen. Die Porsche-Renner von Pro-GT, die auch aus der BES bekannt sind, hingegen fielen am Start etwas zurück. Dennoch kämpften sich die Piloten wieder nach vorn.

Während Laurent Pasquali aber eine Durchfahrtsstrafe wegen Überholens unter Gelb antreten musste, konnte Teamkollege Henry Hassid Platz drei manifestieren. Die Entscheidung fiel also beim Boxenstopp. Das Pro-GT-Team fertigte ihren Porsche schneller ab als Sébastien Loeb Racing ihren Mercedes. Henry Assid übernahm das Kommando an der Spitze des Feldes. Wer fehlte war aber die Viper. Diese fiel nach 26 Runden aus.

Somit lautet der Zieleinlauf nach einer Stunde folgendermaßen: Henry Assid und Anthony Beltoise im Pro-GT-Porsche gewinnen rund vier Sekunden vor Gilles Vannelet und Frédéric Gabillon im Sébastien-Loeb-Mercedes. Ihren ersten Podestplatz mit Rang drei holten Philippe Gaillard und Arno Santamato im Ferrari 458 von Sport Garage, ebenfalls ein BES-Teilnehmer. Laurent Pasquali, der noch zu Beginn um die Führung kämpfte, wurde lediglich Neunter, einen Platz vor Stéphane Ortelli und David Hallyday. Diese zeigten in ihrem Audi R8 LMS ultra vom Team Audi France, das eigentlich das belgische WRT-Team ist, ein kampfbetontes Rennen, fielen wegen einem Fahrfehler aber noch zurück.

Lauf zwei: Pasquali/Perera holen zweiten Saisonsieg

Von Startplatz eins ins Rennen ging in Lauf zwei Grégory Guilvert im Audi R8 LMS von Saintéloc Racing vor Anthony Beltoise, dem Sieger von Lauf eins und Mike Parisy im Porsche von Ruffier Racing. Diese drei behielten ihre Plätze auch nach dem Start. Dahinter sortierten sich Dino Lunardi und David Hallyday in ihren Audi R8 ein. Etwas weiter dahinter fand sich eine enge Kampfgruppe zusammen. Sie bestand aus den drei Ferrari vom BES-Team Sofrev-ASP und dem Pro-GT-Porsche von Franck Perera. Während Beltoise sich nach der Übernahme der Führung etwas absetzen kann, stieß Hallyday in seinem WRT-Audi zu den Podiumsplätzen nach vorn. Er zettelte einen Dreikampf an, welcher es Beltoise erleichterte sich abzusetzen.

Nach den Boxenstopps fand sich Gabriel Abergel kurzzeitig an der Spitze wieder. Er war jedoch dem Druck von David Hallyday nicht gewachsen und musste den R8-Piloten ziehen lassen. Dahinter brachten sich allerdings mehrere Piloten in Position, die etwas an der WRT-Führung auszusetzen hatten. Beide Pro-GT-Porsche überholten die Saintéloc-Audi und brachten sich so auf den Rängen zwei und drei in Stellung. Eric Debard im Sofrev-ASP-Ferrari tat es ihnen gleich, und das Trio machte Jagd auf den Audi. In Runde 37 setzte Henry Hassid einen Angriff auf Hallyday. Er kam jedoch von der Strecke ab. Profitieren konnte davon Laurent Pasquali, der sich Rang eins schnappte. Mit durchrutschen konnte auch Eric Debard. In der Folge schaffte es auch Hassid den R8 von Hallyday noch zu überholen.

Somit siegen in Lauf zwei Laurent Pasquali und Franck Perera im Pro-GT-Porsche vor Eric Debard und Olivier Panis im Sofrev-Ferrari und Anthony Beltoise und Henry Hassid im zweiten Pro-GT-Porsche. David Hallyday und Stéphane Ortelli werden nach einem starken Rennen lediglich Vierte. Auf Rang fünf schafften es Gilles Vannelet und Frédéric Gabillon im Sébastien Loeb-Mercedes. Wie es Vannelet nach den Boxenstopps allerdings von Rang elf auf fünf geschafft hat, bleibt wohl sein Geheimnis.

Das nächste Rennen der GT-Tour findet Ende Juni auf dem Vircuit du Val de Vienne im Westen Frankreichs statt.