VLN: Wieder Abbruch nach schwerem Unfall

53

Auch beim dritten Lauf der VLN-Saison 2012 blieb das karierte Tuch unbenutzt. Wieder war die Rennleitung gezwungen, das Rennen nach einem schweren Unfall im Bereich Tiergarten abzubrechen. Nutznießer des Abbruchs war einmal mehr die Truppe im Manthey-Nadelstreifen-Porsche.

Am Ende war das Rennergebnis zweitrangig. Zunächst bangte man ob des schweren Unfalls im Bereich des Hochgeschwindigkeitsabschnitts Tiergarten um das Wohl der beteiligten Fahrer. Die über die Strecke verteilten Trümmer machten ein Weiterführen des Rennens unmöglich. Eine lange halbe Stunde der Ungewissheit verging, bis Streckensprecher Lars Gutsche verkünden konnte, dass beide am Unfall beteiligten Fahrer unversehrt blieben.

Als Sieger wurden wieder Marc Lieb und Jochen Krumbach gewertet. Zweite wurden Christopher Mies und Markus Winkelhock im Phoenix-Audi R8 LMS ultra vor den am Unfall beteiligten BMW-Tretern Uwe Alzen, Jörg und Dirk Müller.

Der Reihe nach

Nachdem Uwe Alzen den BMW Team Schubert-BMW Z4 mit einer 8:20er-Runde auf der Pole abgestellt hatte, war es nach dem Start des Rennens zunächst Klaus Graf, der Ton an der Spitze angab. Vor seinem Markenkollegen Lance David Arnold im Heico-SLS, kam der Rowe Racing-Flügeltürer-Pilot als Führender aus der ersten Runde zurück. Der Schubert-Startfahrer Jörg Müller war indes von der ersten Position bis auf den fünften Rang zurückgefallen.

Müller begann aber zügig damit, den verlorenen Boden wieder gut zu machen. Runde für Runde erkämpfte er sich Positionen zurück, um am Ende des fünften Umlaufs die Führung zu übernehmen. Marc Lieb sah sich das Geschehen an der Spitze derweil aus der zweiten Reihe an, ohne jedoch den Kontakt zum Führenden aufzugeben. Analog zum Geschehen vor zwei Wochen tauchte der schwarzweiße Manthey-Renner dann während der ersten Tank-Runde an der Spitze des Klassements auf.

Nach dem Service und Fahrerwechsel zogen die Weißblauen aber in der zwölften Runde wieder an Jochen Krumbach, der den Nadelstreifen-Porsche inzwischen übernommen hatte, vorbei und stellten die ursprüngliche Reihenfolge wieder her. Auf den Plätzen folgten der Heico-SLS mit Bernd Schneider, Alex Margaritis und Lance David Arnold vor dem Phoenix-Audi mit Marc Basseng, Christopher Haase und Frank Stippler.

Zur Rennmitte zeigte Uwe Alzen seine Nordschleifen-Extraklasse und brannte ein Rundenzeiten-Feuerwerk im Werks-BMW ab, sodass er seinem Verfolger Krumbach schließlich gut eine halbe Minute abnahm. Trotzdem schnappte sich der Porsche in der zweiten Boxenstopp-Runde erneut den Platz an der Sonne. Nach den Stopps kämpften der bis dahin führende BMW und der Hankook-SLS mit Schneider, Margaritis, Arnold um die Führung. Der Flügeltürer war zuvor zwar unauffällig aber solide unterwegs. Nach der eher durchwachsenen Premiere vor zwei Wochen, konnte man erstmalig das Potential des Hankook bereiften Flügeltürers aufzeigen.

Eine Stunde vor Rennende sorgte der Defektteufel für das Ende der Vorstellung. Der SLS wurde zunächst durchgereicht und strandete schließlich in der Box. Kurz darauf überschlugen sich die Ereignisse: Bei den letzten Splash-and-dash-Stopps übernahm der Nadelstreifen-Porsche erneut die Führung. Der Phoenix–R8 mit Christopher Mies und Markus Winkelhock kam der Schubert-Truppe gefährlich nahe, musste aber, wie der Bayern-Brummer kurz zuvor, noch einmal Sprit nachfassen.

Um fünf Minuten vor vier Uhr wurde auch der dritte VLN-Lauf nach dem schweren Unfall zwischen dem um den Sieg kämpfenden Schubert-BMW Z4 und einer Ginetta im Bereich Tiergarten abgebrochen. Gewertet wurde, wie im Regelwerk vorgeschrieben, die Runde vor dem Abbruch. Folgerichtige Sieger wurden dadurch zum zweiten Mal in dieser Saison Marc Lieb und Jochen Krumbach.