Qatar 1812: Ferrari fährt zum Dreifacherfolg

Die Konkurrenz hat in Katar keine Chance gegen Ferrari | © DPPI (FIA World Endurance Championship)

Beim FIA-WEC-Saisonauftakt in Katar war Ferrari konkurrenzlos. AF Corse beanspruchte sämtliche Podiumsplätze für sich. Bester Verfolger war BMW, Toyota ertrotzte unbekümmert einer unvorteilhaften Balance of Performance die Plätze fünf und sechs.

Ferrari hat den diesjährigen Saisonauftakt der FIA World Endurance Champion in Lohail dominiert. Die Roten behielten beim zehnstündigen Eröffnungsrennen – dem Qatar 1812 – von Anbeginn die Kontrolle, okkupierten letzten Endes die obersten drei Ränge im Endklassement. Die oberste Stufe des Siegertreppchens erklommen die amtierenden Vizeweltmeister Antonio Fuoco, Miguel Molina und Nicklas Nielsen.

Die Stallgefährten Alessandro Pier Guidi, James Calado und Antonio Giovinazzi vermochten indes trotz dreier Strafen – wegen Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit unter Full Course Yellow, einer Regelübertretung beim Boxenstopp und Verursachen einer Kollision –, den gesamtdritten Platz zu belegen. Dazwischen beförderte sich die private AF-Corse-Mannschaft mit Robert Kubica, Phil Hanson und Ye Yifei auf den Silberrang.

Somit errang der Ferrari-Werksrennstall den ersten WM-Sieg außerhalb Frankreichs. In den beiden zurückliegenden Jahren gewann AF Corse zwar die 24 Stunden von Le Mans, blieb auf den anderen Strecken jedoch sieglos. Lediglich der privat eingesetzte Ferrari 499P kreuzte in der vergangenen Saison in Austin, an erster Stelle liegend, die Ziellinie. Allerdings: Ferrari profitierte auf dem Losail International Circuit von einer vorteilhaften Balance of Performance.

Toyota gibt nicht auf, BMW bester Verfolger

Im Unterschied zu den Rivalen Toyota und Porsche, denen die Regelhüter gewaltigen Zusatzballast aufbürdeten, durfte der Hersteller aus Maranello die Fahrzeugmasse deutlich reduzieren. Dennoch steckte Toyota auf. Entstand in der Qualifikation noch der Eindruck, Gazoo Racing müsse sich mit einer Stellung im Mittelfeld bescheiden, kletterten die beiden Toyota-Beatzungen die Rangordnung im Rennen nach und nach empor.

Letzten Endes erreichten Sébastien Buemi, Brendon Hartley und Ryo Hirakawa das Ziel als Fünftplatzierte, dahinter ordneten sich die Markenkollegen Mike Conway, Kamui Kobayashi und Nyck de Vries ein. Als zweitstärkster Konstrukteur traten unterdessen die Bayerischen Motorenwerke mit dem W Racing Team in Erscheinung, welche sich auf den Plätzen vier und sieben positionierte.

Dries Vanthoor, Raffaele Marciello und Kevin Magnussen schnitten im internen Vergleich besser als ihre Teamkollegen René Rast, Robin Frijns und Sheldon van der Linde ab. Darüber hinaus mischte auch Cadillac, dessen Einsätze nun das Team Jota leitet, vorne mit. Allerdings kam es beim Neustart nach einer Safety-Car-Unterbrechung zwischen dem vorausfahrenden Jenson Button und dem dahinterliegenden Alex Lynn zu einem Missverständnis.

Peugeot und Porsche unter den besten Zehn

Button beschleunigte, um sogleich wieder die Geschwindigkeit zu reduzieren. Lynn war außerstande zu reagieren und fuhr dem Vordermann ins Heck. Infolge der Reparaturpause kamen Button und seine Mitstreiter Sébastien Bourdais und Earl Bamber nicht über Platz zwölf hinaus. Lynn erstritt mit Will Stevens und Norman Nato noch den achten Platz bei der Zehn-Stunden-Auftaktveranstaltung.

Darüber hinaus schaffte es Peugeot noch unter die besten Zehn. Paul di Resta, Jean-Éric Vergne und Mikkel Jensen wurden Neunte; die Piloten des Peugeot-9X8-Schwesterfahrzeugs – Malthe Jakobsen, Loïc Duval und Stoffel Vandoorne – belegten Platz zwölf. Porsche erreichte die schwarz-weiß karierte Flagge auf den Plätzen zehn und elf: Julien Andlauer, Michael Christensen und Mathieu Jaminet vor Kévin Estre, Laurens Vanthoor und Matt Campbell.

GT3: Corvette besiegt McLaren

In der GT3-Wertung fiel die Entscheidung um den Tagessieg im Endspurt zwischen TF Sport und United Autosports – mit dem besseren Ausgang für erstgenanntes Corvette-Team, welches seine McLaren-Widersacher bezwang. In der Podiumsmitte jubelten daher Ben Keating, Jonny Edgar und Daniel Juncadella, wohingegen James Cottingham, Grégoire Saucy und Sébastien Baud mit der Silbermedaille vorlieb nehmen mussten.

Das Stockerl komplettierten die BMW-Fahrer Augusto Farfus, Timur Boguslawski und Yasser Shahin, welcher für das W Racing Team am Lenkrad drehten. Zudem befand sich auch das Akkodis ASP Team in aussichtsreicher Position im Kampf um den Klassensieg, jedoch erlegten die Regelwächtiger Arnold Robin, Finn Gehrsitz und Ben Barnicoat eine fünfsekündige Stop-and-Go-Strafe wegen Überschreitung der zulässig Höchstleistung auf, wodurch das Lexus-Trio nur Rang vier belegte.

Das nächste Saisonrennen der Langstreckenweltmeisterschaft findet am dritten Aprilwochenende in Imola statt. Anschließend gastiert die FIA WEC auf dem Circuit de Spa-Francorchamps, ehe bereits der Saisonhöhepunkt in Le Mans stattfindet.


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