Bahrain: Toyota holt Sieg und Herstellertitel, Porsche gewinnt Fahrerwertung

Toyota hatte Glück im Unglück | © DPPI (FIA WEC)

Trotz anfänglichem Pech haben Sébastien Buemi, Brendon Hartley and Ryō Hirakawa die Acht Stunden von Bahrain gewonnen und Toyota somit den FIA-WEC-Konstrukteurtitel gesichert. Derweil wurden die Porsche-Piloten Kévin Estre, André Lotterer und Laurens Vanthoor Fahrerweltmeister.

Dank eines Sieges beim Finale in Sakhir hat Toyota den Herstellertitel der FIA World Endurance Championship gewonnen. Von der Poleposition gestartet, gerieten Sébastien Buemi, Brendon Hartley und Ryō Hirakawa bereits in der Frühphase des Acht-Stunden-Rennens wegen einer Kollision im Überrundungsverkehr ins Hintertreffen. Allerdings beförderten zwei Safety-Car-Phasen das Gazoo-Racing-Trio wieder in Schlagdistanz.

Nach dem letzten Boxenstopp rangierte Buemi an zweiter Stelle und schnallte den Helm für den Endspurt nochmals enger. Mit Sieben-Meilen-Stiefeln schloss Buemi auf Spitzenreiter Matt Campbell auf, erzielte zwischenzeitlich sogar die schnellste Rundenzeit des Rennens. Das Sieg bringende Manöver gelang Buemi schließlich bei vierzig Minuten verbleibender Restzeit, als der Toyota-Athlet die Führung eroberte und sich fortan kontinuierlich absetzte.

Campbell und seine Porsche-Stallgefährten Michael Christensen und Frédéric Makowiecki mussten sich demgegenüber mit der Silbermedaille bescheiden. Die zweite Toyota-Besatzung – Mike Conway, Kamui Kobayashi und Nyck de Vries – mussten dahingegen bereits nach Dreiviertel der Distanz jegliche Hoffnungen auf den Fahrertitel fahren lassen, als ein Defekt an der Benzinpumpe das vorzeitige Ausscheiden aus dem Wettbewerb herbeiführte.

Desaströser Rennsamstag für Ferrari

Die Chancen auf den Titelgewinn waren indes ohnehin gering; denn Conway, Kobayashi und de Vries hätten den Sieg davontragen müssen, während die Tabellenführer Kévin Estre, André Lotterer und Laurens Vanthoor punktlos hätten bleiben müssen. Letzteres Szenario wäre auch beinahe eingetreten, und dennoch hätte das Porsche-Team den Fahrertitel für sich reklamiert, da auch die Ferrari-Kontrahenten Antonio Fuoco, Miguel Molina und Nicklas Nielsen nicht punkteten.

Die AF-Corse-Mannschaft hätte, auf ein Ergebnis der Konkurrenten nicht besser als Platz neun hoffend, die Saison ebenfalls mit einem Sieg beenden müssen, um die Fahrermeisterschaft zu seinen Gunsten entscheiden zu können. Letzten Endes wurden Estre, Lotterer und Vanthoor Zehnte, nahmen die Meistertrophäe in Empfang, womit das Team Penske erstmals am Gewinn eines Weltmeistertitels beteiligt war.

Für den erfolgsgewohnte Ferrari-Rennstall nahm die Finalrunde in der Arabischen Wüste ein desaströses Ende. Alessandro Pier Guidi, James Calado und Antonio Giovinazzi erkämpften zwar den Bronzeplatz, jedoch erlegten die Sportkommissare den Roten nachträglich eine knapp fünfminütige Zeitstrafe auf, weil das Team das zulässige Reifenkontingent überschritten hatte. Damit fielen Pier Guidi, Calado und Giovinazzi auf die vierzehnte Position im Endklassement zurück.

Peugeot feiert ersten Podesterfolg

Diese Strafversetzung kam wiederum Peugeot zustatten, wodurch der Pariser Konstrukteur sein erstes Podiumsresultat der in der Langstreckenweltmeisterschaft verzeichnete. Denn Mikkel Jensen, Nico Müller und Jean-Éric Vergne rückten auf den dritten Platz vor. An vierter Stelle erreichten die Alpine-Athleten Paul-Loup Chatin, Ferdinand Habsburg und Jean-Marc Gounon das Ziel. Die besten Fünf komplettierten die Bayerischen Motorenwerke mit Dries Vanthoor, Raffaele Marciello und Marco Wittmann.

In der GT3-Klasse errang AF Corse mit seinem Ferrari-Dreigespann Simon Mann, Alessio Rovera und François Hériau den Finalsieg. Die weiteren Plätze auf dem Siegertreppchen okkupierte wiederum TF Sport mit seinen beiden Corvette-Besatzungen. Intern besiegten Tom Van Rompuy, Rui Andrade und Charlie Eastwood ihre Teamkollegen Hiroshi Koizumi, Sébastien Baud und Daniel Juncadella.

Die FIA World Endurance Championship begibt sich nun in die Winterpause. Die nächstjährige Saison beginnt am letzten Februarwochenende mit dem Qatar 1812 km auf dem Losail International Circuit. Daselbst findet am vorherigen Wochenende der Prolog für die Saisonvorbereitungen statt.


Kommentare

Schreibe einen Kommentar