Circuit of The Americas: AF Corse siegt dank Strafe gegen Toyota

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Ferrari triumphierte in Austin | © DPPI/FIA World Endurance Championship

Robert Kubica, Yifei Ye und Robert Schwarzman haben die Sechs Stunden von Austin gewonnen. Der private AF-Corse-Rennstall zog dabei einen Nutzen aus einem Fehler der Konkurrenz. Denn Toyota-Rivale Kamui Kobayashi erhielt eine Durchfahrtsstrafe wegen Tempoübertretung unter doppelt Gelb.

Sechstes Siegerteam im sechsten Rennen: Robert Kubica, Yifei Ye und Robert Schwarzman haben die Sechs Stunden auf dem Circuit of The Americas gewonnen, wodurch das AF-Corse-Gespann in Gelb Ferrari zurück auf die Siegerstraße beförderte. Somit war zum zweiten Mal in dieser Saison der FIA World Endurance Championship ein privat geleiteter Rennstall siegreich, nachdem Jota Sport bereits in Spa-Francorchamps den Golderfolg für sich reklamierte.

Mit Fortdauer des Rennwochenendes auf dem Grand-Prix-Rundkurs in Austin untermauerte Ferrari nach und nach seine Favoritenstellung. Nach dem die Roten bereits in der Qualifikation die vorderste Startreihe okkupiert hatten, rissen die Ferrari-Athleten in der Startphase eine Dreifachführung an sich, welche jedoch keinen Bestand hatte. In der Siebenerbesatzung Toyotas erwuchs Ferrari sodann der Hauptrivale.

Mike Conway, Nyck de Vries und Kamui Kobayashi waren schließlich auch imstande, zum Ende des mittleren Wettbewerbsdrittel die Führung zu erobern. Nun machte sich Kobayashi daran, den Vorsprung auszubauen, ehe der TMG-Werkspilot bei doppelt gelb geschwenkten Fahnen die Geschwindigkeit nicht hinreichend reduzierte. Die Sportkommissare erlegten Kobayashi daraufhin eine Durchfahrtsstrafe auf, der in Konsequenz dessen auf den zweiten Platz zurückfiel.

Nach Abbüßen der Durchfahrtsstrafe drehte Kobayashi noch einmal auf, näherte sich Spitzenreiter Schwarzman mit Sieben-Meilen-Stiefeln – aber vergebens. Beim Kreuzen der Ziellinie betrug der Abstand zwischen den beiden Kontrahenten 1,780 Sekunden – das zweitknappste Ergebnis in der Historie der Langstreckenweltmeisterschaft. Gleichwohl gebührt der taktisch-fahrerischen Leistung Respekt: Das Toyota-Trio fuhr von Starplatz neun auf Endrang zwei.

Kévin Estre und Laurens Vanthoor bleiben Tabellenführer

Indes kletterten die Ferrari-Werksfahrer Miguel Molina, Nicklas Nielsen und Antonio Fuoco, von Position fünf gestartet, auf die unterste Stufe des Siegertreppchens. Die Stallgefährten Alessandro Pier Guidi, James Calado und Antonio Giovinazzi erblickten die schwarz-weiß karierte Flagge dahingegen nicht, weil Giovinazzi im Überrundungsverkehr eine Kollision verursachte. Bereits zu Beginn war Pole-Setter Giovinazzi auf den zweiten Platz zurückgefallen und musste Kubica ziehen lassen.

Derweil verbuchte Cadillac beim Heimrennen in den Vereinigten Staaten einen Achtungserfolg. Earl Bamber und Alex Lynn wurden Vierte. Die besten Fünf komplettierte Alpine mit seiner Equipe Paul-Loup Chatin, Ferdinand Habsburg und Charles Milesi. Derweil verlassen André Lotterer, Kévin Estre und Laurens Vanthoor die texanische Kapitels dank eines sechsten Platzes als Tabellenführer.

Gleichwohl vermochten Kobayashi und de Vries, den Rückstand bei noch zwei verbleibenden Saisonläufen auf nunmehr zwölf Punkte zu verkürzen. Das Halbfinale steigt am übernächsten Wochenende auf dem Fuji International Speedway; die Endrunde findet auf dem am ersten Novemberwochenende auf dem Bahrain International Circuit in Sakhir statt. Der Saisonabschluss erstreckt sich dabei über acht Stunden.

Unterdessen gewann das Heart of Racing Team die GT3-Klasse, welche somit erstmals ein Wertungssieg in der FIA World Endurance Championship davontrug. In der Podiumsmitte jubelten die Aston-Martin-Piloten Ian James, Daniel Mancinelli und Alex Riberas. An zweiter Stelle erreichten Klaus Bachler, Alexander Malichin und Joel Sturm das Ziel, welche einen der beiden Porsche-Neunelfer von Manthey-Racing pilotieren – vor ihren Teamkollegen Richard Lietz, Yasser Shahin und Morris Schuring.