Le Mans: Toyota holt den ersten Sieg der Hypercar-Ära

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Toyota holt den ersten Hypercar-Sieg in Le Mans | © Gabi Tomescu

Kamui Kobayashi, Mike Conway und José María López haben erstmals mit Toyota die 24 Stunden von Le Mans gewonnen. Im ersten Rennen der Hypercar-Ära erreichten sie vor ihren Teamkollegen ohne größere Zwischenfälle das Ziel. Dahinter gewann das Team WRT die LMP2-Klasse in einem dramatischen Schlusssprint. Ferrari gewinnt beide GTE-Divisionen.

Toyota hat die erste Auflage der 24 Stunden von Le Mans mit dem neuen Hypercar-Reglement gewonnen. Die beiden Toyota GR010 Hybrid erreichten das Ziel auf den Plätzen eins und zwei. Kamui Kobayashi, Mike Conway und José María López konnten dabei vor ihren Teamkollegen ihren ersten Sieg mit dem japanischen Hersteller feiern. Alle fünf Hypercars erreichten das Ziel, mit nur vier Runden Rückstand vom Ersten zum Letzten.

Besonders in den Abendstunden war das Rennen geprägt von unzähligen Zwischenfällen. innerhalb kurzer Zeit musste das Safety-Car viermal auf den Kurs, damit Unfallstellen beseitig werden konnten. Das unbeständige Wetter mit leichten Regenschauern in Teilen der Strecke sowie einsetzende Dunkelheit hatten ihren Anteil daran.

Die beiden japanischen Piloten Kobayashi und Kazuki Nakajima hatten die Ehre die neuen Prototypen über die Ziellinie zu bewegen. Das siegreiche Trio hatte zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Runden Vorsprung auf die Teamkollegen, welche über die gesamte Distanz mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten.

Nakajima und seine Teamkollegen Brendon Hartley und Sébastien Buemi konnten teilweise nur die Hälfte der geplanten Stintlänge fahren, da der GR010 zu viel Energie verbrauchte. Schon der Start verlief für die Titelverteidiger nicht wie gewünscht. In der ersten Kurve drehte Glickenhaus-Pilot Olivier Pla den Toyota herum. Kobayashi, Conway und López blieben von allen Schwierigkeiten verschont und fuhren zum sicheren Sieg, den vierten in Folge. Platz drei ging an das Alpine-Team Andre Negrao, Nicolas Lapierre und Matthieu Vaxivière.

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Während die Toyota-Mannschaft sich für das Zielfoto bereitmachte, entbrannte auf den letzten Runden noch einmal der Kampf um den Sieg in der LMP2. Für 23 Stunden und 56 Minuten hatte das Team WRT alles im Griff und steuerte beim Le-Mans-Debüt auf einen sicheren Doppelsieg zu. Auf der vorletzten Runde blieb der Oreca 07 von Ye Yifei jedoch in den Forest-Esses stehen und ließ sich nicht mehr starten. Für ihn, Robert Kubica und Louis Délétraz war der Traum vom Sieg beendet.

Plötzlich rutschten damit die Teamkollegen Charles Milesi, Ferdinand Habsburg und Robin Frijns wieder in Führung. Ein defekter Wagenheberstempel am Heck hatte zuvor dafür gesorgt, dass sich das Trio auf dem zweiten Rang einrichten musste. Die Boxenstopps dauerten durch das manuelle Anheben des Wagens länger.

Gleichzeitig verloren sie damit den Vorsprung auf das Team JOTA. Tom Blomqvist sah seine Chance, Frijns noch den Sieg abzunehmen. Mit 0,727 Sekunden Vorsprung rettete sich der Belgier aber über die Ziellinie und sicherte WRT doch noch den Debütsieg. Beide LMP2 kämpften sich dabei durch den Verkehr, der sich hinter den Toyotas aufstaute. Rang drei ging an Julien Canal, Will Stevens und James Allen vom Team Panis Racing.

Mehrere Top-Favoriten mussten hingegen schon am Abend die Segel streichen. Unter anderem United Autosports verlor durch eine teaminterne Kollision zwei von drei Autos. G-Drive-Pilot Franco Colapinto fiel nach einer Kollision mit Sophia Flörschs Richard-Mille-Protoyp zurück. Ebenfalls frühzeitig aus dem Kampf um den Sieg heraus war der zweite JOTA-Sportwagen, ebenfalls nach einem Unfall.