N’ring 24: Rennleitung unterbricht Wettbewerb mit roter Flagge

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Niederschläge sorgten für einen Rotabbruch in der Eifel | © Ralf Kieven (1VIER.com)

Die Renndirektion hat das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring mit der roten Flagge unterbrochen. Der Grund: Wegen anhaltenden Starkregens flossen die Wassermassen nicht mehr von der Strecke ab. Derzeit behauptet Audi eine Dreifachführung.

Die Rennleitung hat den Entschluss gefasst, das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring mit der roten Flagge zu unterbrechen. Anhaltender Starkregen, welcher zu Beginn des zweiten Distanzviertels einsetzte, gab den Organisatoren nach ungefähr sechseinhalb Stunden Anlass zum Wettbewerbsstopp. Denn: Die Wassermassen auf dem Asphalt der Nordschleife strömten nicht mehr ab.

Als die Sportwarte die roten Flaggen schwenkten, führte Phoenix Racing die Prestigeveranstaltung am Fuße der Nürburg an. Im Audi-Cockpit saß Dries Vanthoor. Auf dem Silberrang lag wiederum Markenkollege Kelvin van der Linde, der an diesem Wochenende für Land-Motorsport im Einsatz ist. Allerdings haben die Sportkommissare van der Linde nun eine zweiunddreißigsekündige Zeitstrafe wegen Missachtung von Flaggenzeichen aufgebürdet. Die besten Drei komplettierte Christopher Haase von Car Collection Motorsport. Folglich belegte die Marke mit den vier Ringen sämtliche Podiumsplätze.

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Die Entscheidung der Rennaufsicht findet indes Zustimmung bei den Wettbewerbern. „Es ist auf jeden Fall die richtige Entscheidung“, meint Haase im Liveticker des Veranstalters. „Es ist nicht nur das stehende Wasser, das es fast unfahrbar macht, es ist auch der Nebel, durch den man an einigen Stellen gar nichts sieht. Es ist extrem gefährlich. Ein Dankeschön an die Rennleitung für den Abbruch.“

Der Erstplatzierte pflichtet bei. „Ich finde es super, dass das Rennen abgebrochen wurde“, betont Vanthoor. „Es kam immer mehr und mehr Regen. Ich hoffe, dass wir mit dem Restart noch warten. Es macht ja keinen Sinn, wenn alle nur mit einhundert Kilometer pro Stunde rumfahren.“ Teamchef Ernst Moser erachtet den Abbruch sogar als „unbedingt nötig“.

Horner: „Denke, dass wir in den Morgenstunden weiterfahren können“

Ehe Audi seine Führungsstellung konsolidierte, gab wiederum die Mercedes-AMG-Delegation das Tempo vor. Allerdings kollidierte zunächst Spitzenreiter Manuel Metzger des Haupt Racing Teams im Überrundungsverkehr; die Verursachung des Zusammenstoßes ahndeten die Regelwächter mit einer Zeitstrafe von einer Minute und zweiunddreißig Sekunden. Sodann verunfallte auch GetSpeed-Performance-Herstellerkollege Raffaele Marciello, welcher unmittelbar zuvor für Stallgefährte Maximilian Götz übernommen hatte.

Während der Unterbrechung gelten keine Parc-fermé-Bestimmungen. Daher dürfen die Mechaniker an den Fahrzeugen arbeiten. Die Renndirektion beratschlagt nun über das weitere Vorgehen, wolle aber erst um 0.30 Uhr entscheiden, ob die Vorbereitungen für die Wiederaufnahme der Wettfahrt beginnen sollen. Allerdings: Die Wetterstationen prognostizieren weitere Niederschläge während der Nacht.

„Die Bedingungen wurden in der vergangenen halben Stunde immer schlechter, es gab immer mehr Regen und dadurch stehendes Wasser auf Bahn. Uns blieb keine andere Wahl, als das Rennen zu unterbrechen“, begründet Rennleiter Walter Hornung die Entscheidung, eine Rotunterbrechung anzuordnen. „Der Fahplan ist nun, dass wir um 00.30 Uhr die nächste Entscheidung treffen.“

Gleichwohl bringt Horner seinen Pessimismus zum Ausdruck, erwartet keinen sofortigen Neustart. „Bis dahin haben die Teams Zeit für Reparaturen. Erst dann kommt die nächste Info. Wir verfolgen natürlich aufmerksam den Wetterbericht. Ehrlich gesagt sieht es aber nicht so gut aus, und ich denke, dass wir vielleicht in den frühen Morgenstunden weiterfahren können.“

Aktualisierung: Die Rennleitung hat mitgeteilt, das Rennen nicht vor sieben Uhr neu zu starten, weil die Wetterberichte weitere heftige Regenfälle während der kommenden Stunden vorhersagen.